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Frühjahrsmüde? - Energie to go

Das wechselhafte Wetter macht uns nicht gerade munter. Am Rechner sitzen und Online-Meetings machen es nicht besser. Mit diesen drei einfachen Energiespritzen für zwischendurch sind wir schnell wieder fit: 

  1. Tief und bewusst atmen: Aufstehen, auf eine aufrechte Haltung achten, Augen schließen und drei- bis fünfmal tief ein- und langsam ausatmen. Noch wirkungsvoller ist dieser Erfrischer, wenn die Arme dabei wahlweise über die Seite oder nach vorne angehoben werden und gestreckt neben den Ohren landen. Achtung: Die Bewegung folgt der Atmung, nicht umgekehrt!  
  2. Ausschütteln: Diese Übung machen wir gerne im Faszientraining. Aufstehen, ins Wippen kommen (Bauch dabei einziehen!), dann Arme, Beine und alles andere kräftig ausschütteln. Wer möchte, kann auch den ganzen Körper einmal mit der flachen Hand durchklopfen danach. Dauer: zwei bis drei Minuten. 
  3. Mach mir den Gorilla: Aufstehen und mit beiden zu Fäusten geballten Händen auf die Brustbeingegend klopfen, wie ein Gorilla eben. Aktiviert die Thymusdrüse. Für Mutige: Dabei brüllen wie ein Gorilla. 
Gut schlafen: Schlafkiller und wie man ihnen entgegenwirken kann

Schlafende Frau                                                                              Rund um das Thema „gesunder Schlaf“ ranken sich viele Gerüchte und Missverständnisse. Viele Leute haben ihre eigenen Einschlafmethoden von Schäfchen zählen bis zum Schlummertrunk. Doch was sagt die Wissenschaft eigentlich dazu? Gibt es zum Beispiel wirklich sogenannte „Schlafkiller“ und wie wirken sich diese aus? Schlafen ist eminent wichtig für einen gesunden Lebensstil. Deswegen werden wir uns im Folgenden die größten Schlafkiller anschauen und im Anschluss eine konkrete Technik, wie man besser einschläft, vorstellen. 

Schlafkiller Nummer eins ist der allseits bekannte Schlummertrunk. „Was? Ein kleines Schlückchen Alkohol lässt mich doch erst entspannt und ruhig einschlafen!“ werden jetzt einige argumentieren. Im ersten Moment auch richtig, da Alkohol tatsächlich einige Gehirnregionen beruhigt und uns so entspannt. Doch das Problem liegt in den späteren Schlafphasen. Alkoholische Getränke kappen nämlich die Tiefschlafphase. Diese ist aber besonders für die Regeneration und die Verarbeitung von Erlebnissen und Stress wichtig. Man wird daher ohne den Schlummertrunk deutlich erholter und energiereicher aufwachen und hat den weiteren Vorteil, dass man häufiger durchschlafen wird. 

Schlafkiller Nummer zwei ist starkes Schnarchen. Wie bitte? Doch tatsächlich: Extremes Schnarchen verhindert einen erholsamen Schlaf. Das ist übrigens nicht nur ein rein männliches Problem. Jede zweite Frau über 60 sowie jeder zweite Mann über 40 leidet an übermäßigem Schnarchen. Wie jeder andere Muskel auch wird unser Zungenmuskel mit zunehmendem Alter schwächer und rutscht beim Schlafen in Rückenlage mehr und mehr nach hinten. Dadurch behindert die Zunge den Luftstrom zwischen Nase und Luftröhre, wodurch die eingesogene Atemluft die gesamte Partie zum Vibrieren und dadurch zum Schnarchen bringt. In der Folge verringert sich auch die gesamte Sauerstoffversorgung des Körpers und Gehirns. Genau hier liegt jetzt auch das Problem. Das Gehirn meldet ständig, dass es unterversorgt ist und versucht uns zu wecken. An tiefen Schlaf ist dadurch natürlich nicht zu denken. Die einfachste Methode, dies zu unterbinden, ist sich einen Tennisball auf den Rücken zu binden und somit zu verhindern, dass man sich auf den Rücken legt. Eine Alternative dazu wäre eine Schnarcher Schiene vom HNO-Arzt oder Schlafmediziner. Wenn nichts hilft, ist auch der Gang ins Schlaflabor eine Option.  

Schlafkiller Nummer drei ist wahrscheinlich bekannter als die beiden anderen. Die Rede ist vom Lifestyle. Unregelmäßige Bettzeiten, zu spät zu viel Kaffee oder die Begebenheiten des Schlafzimmers können uns um unseren Schlaf bringen. Einfache Tipps wie Abendrituale, Ruhe (Ohrstöpsel), Dunkelheit (Schlafbrille) und die richtige Matratze können unser Schlafgefühl um Welten verbessern. Eine konkrete Technik, um insbesondere das Einschlafen zu erleichtern, ist die sogenannte Dankbarkeitsübung, die wir im Folgenden vorstellen. 

Achtsames  Selbstmanagement zwischen Online-Meetings 

Ball und Hände

Ich weiß nicht, wie es anderen geht. Ich hatte mittlerweile regelmäßig einen Online-Meeting-Hangover. An manchen Tagen war ich so durchgetaktet, dass mir erst spät auffiel, dass ich kaum von meinem Schreibtisch wegkam. “Früher” hatte man wenigstens noch den Weg von einem Raum in den anderen. Jetzt ist der virtuelle Raum der einzig gefühlte Aufenthaltsort.  

Deswegen habe ich einige neue Routinen in meinen Arbeitsalltag eingebaut, freue mich, wenn die ein oder andere Routine auch anderen hilft, fitter zu bleiben:    

1. Vor jedem Meeting meditiere ich 1 Minute. Diese Zeit nehme ich mir. Das Gute an Online-Meeting - bis alle eingetrudelt sind, bleibe ich auf lautlos und ohne Kamera. Keiner sieht meine geschlossenen Augen oder hört mein bewusstes Atmen. Die tiefen Atemzüge senden den notwendigen Entspannungsimpuls an mein Gehirn. Folge: ich bin konzentrierter und ruhiger.  

2. Teekanne oder Karaffe mit Wasser auf den Schreibtisch stellen. Morgens trinke ich auf diese Weise bereits einen ganzen Liter Tee, neben den 2-3 Tassen Kaffee. Somit trinke ich ausreichend, was ebenfalls meiner Konzentration zugutekommt. Abgesehen davon zwingt mich meine Flüssigkeitszufuhr dann doch zu einem anderen Ort zu gehen …  

3. Frische Luft wann immer möglich. Ich lüfte viel öfter und bin zwischendurch auch immer wieder auf dem Balkon. Ein paar Atemübungen, leichte Dehnungsübungen und schon geht es dem Nacken und Rücken besser.  

4. Ich habe mir im letzten Jahr einen Luxus-Schreibtisch gegönnt. Er sieht nicht nur fantastisch aus und ich freue mich darüber, er ist auch elektrisch höhenverstellbar. Die Memory-Funktion für die unterschiedlichen Höhen für Stehen, auf dem halbhohen Hocker oder Schreibtischstuhl sitzend nutze ich gerne. Bei Online-Vorträgen oder wenn ich die Leitung eines Meetings habe stehe ich grundsätzlich, ebenso wenn ich telefoniere.   

5. Meinen Igelball nutze ich täglich. Wenn ich stehe aktiviere ich damit meine Fußreflexzonen. Oder ich mache einfache Übungen: Gewichtsverlagerungen. Von einem Bein aufs andere, leichter Ausfallschritt, Innen- und Außenkante des Fußes im Wechsel – sieht keiner und ich gebe meinem Körper Impulse, die mich bis zum Abend fit halten.  

Fastenzeit – Eine Erfahrung wert?  

Frau kauft ein

Jedes Jahr ist es wieder soweit. Nach dem ganzen Faschingstrubel beginnt am Aschermittwoch die traditionelle 40-tägige Fastenzeit. Für viele Menschen der Anlass, sich im aktiven Verzicht zu üben und Nähe zu Gott, oder sich selbst zu finden. Doch was hat es überhaupt mit diesem Brauch auf sich und warum sollte man,  trotz der ausfallenden Karnevalsfeste, nicht auch die Fastenzeit ausfallen lassen?   

 Die Tradition der Faschingsfeiern und der Fastenzeit sind eng miteinander verbunden. In den Tagen vor Aschermittwoch, der sogenannten Fastnacht, die regionale jedoch viele unterschiedliche Namen hat, werden alle restlichen Vorräte des Winters an Fleisch und Alkohol in einem großen Fest vernichtet. Danach beginnt die 40 Zeit des Fastens und Betens,  zur Vorbereitung auf das Hochfest Ostern.  Der Zeitraum von 40  Tagen muss eher als symbolische Zahl gesehen werden. Viele wichtige biblische Ereignisse beinhalten diese Zahl. Unter anderem zum Beispiel die 40 Tage der Sintflut, die 40 Jahre, die das Volk Israel durch die Wüste zog, die 40 Tage die Moses auf dem Berg Sinai in der Gegenwart Gottes verbrachte. Doch die plausibelste biblische Begründung liegt in der 40-tägigen Fastenzeit durch Jesus persönlich, während seiner Wanderung durch die Wüste.   

 Über die Jahre entwickelte sich so eine Fastenkultur, die ihren Höhepunkt im frühen Mittelalter fand. Zu dieser Zeit durften gläubige Christen maximal 3 Bissen Brot und 3 Schlucke Wasser oder Bier pro Tag zu sich nehmen. Mittlerweile sind die Regeln wieder etwas  entspannter geworden. Die katholische Kirche zum Beispiel empfiehlt, nur noch eine Hauptmahlzeit pro Tag, begleitet von zwei kleinen Zwischenmahlzeiten wie etwa Obst oder Brot. Außerdem sollte komplett auf Fleisch verzichtet  werden.  Neben  dieser Möglichkeit gibt  die katholische Kirche auch als Alternativen die  Optionen, seinen Konsum spürbar einzuschränken, auf Genussmittel zu verzichten  oder  Fastenopfer für Notleidende zu erbringen.  

 Häufig wird von Fastenden berichtet, dass  nach kurzer Anpassungszeit die allgemeine Stimmung sowie das Glücksempfinden ansteigt. Viele Gläubigen interpretieren dies als eine größere Nähe zu Gott und zu sich selbst.  Doch auch die Wissenschaft hat dazu eine Erklärung gefunden. Durch Fasten wird im Gehirn die Produktion von Serotonin hochgefahren. Dieses Hormon ist auch gemeinhin als Glückshormon bekannt. Mit fortschreitender Dauer des Fastens verbleibt dieses Hormon immer länger in unserem Blut und regt nebenbei auch noch die Produktion von körpereigenen  Endocannabioniden an. Wie der Name schon vermuten lässt, sind diese Stoffe dem Cannabis recht ähnlich und helfen vor allem Schmerz zu stillen und Glück zu erzeugen. Diese beiden Effekte werden häufig als das sogenannte Fasten-High bezeichnet.   

  Neben diesen (rein spirituellen) Gründen nutzen viele Menschen die Fastenzeit auch als eine Art Diät aus. Hierbei ist insbesondere dem Wunsch einer Gewichtsreduktion einer der Hauptantreiber. Besonders beliebt ist vor allem das Intervallfasten. In dieser Fastenvariante, die übrigens auch im Ramadan bei den Muslimen praktiziert wird, verzichtet man für einen gewissen Zeitraum am Tag oder bestimmte Tage in der Woche auf Nahrung und geht sonst seinen üblichen Essroutinen nach. Der Vorteil hiervon ist, dass man den Stoffwechsel nicht herunterfährt und nicht auf wichtige Vitamine und Proteine verzichten muss, die für eine gesunde Gewichtsabnahme essenziell sind. Wird der Stoffwechsel durch eine unzureichende Menge an Kalorien heruntergefahren, dann kommt mit dem Fastenbrechen häufig der berühmte Jo-Jo Effekt zutage und frisst die Erfolge, welche durch das Fasten erzielt wurden, wieder auf.   

  All jene, die sich bisher noch nie mit dem Gedanken anfreunden konnten, auf Nahrung für einen gewissen Zeitraum zu verzichten, haben jetzt vielleicht neue Gründe gefunden, um dies vielleicht doch einmal auszuprobieren. Tatsächlich ist es egal, ob man jetzt mit dem Wunsch einer Gewichtsreduktion, mit dem Gedanken einer besinnlichen Vorbereitung auf Ostern, oder einfach nur um das Fasten-High zu erleben, startet. Für jeden bietet  das Fasten viele positive Effekte. Das Gefühl die komplette Fastenzeit durchzuhalten, lässt uns zum Beispiel mental stärker werden.   

 Außerdem kann man durch den Verzicht auch eine neue Beziehung zu Lebensmitteln allgemein aufbauen und so bewusster und achtsamer durch den Alltag gehen, was uns und unsere Mitmenschen zu einem glücklicheren und erfüllteren Leben führt. Auf jeden Fall ist das Fasten mal eine Erfahrung wert.   

Was wollen uns die Affen sagen?

3 Affen

In einem unserer Retreats letztes Jahr, diskutierten wir übers Loslassen. Der Spruch “Ist nicht mein Affe, ist der Affe von …" war in den gemeinsamen Tagen ein geflügeltes Wort. Es ging darum, was andere sagen und machen nicht auf sich selbst zu beziehen, also persönlich zu nehmen. Wie sich ein Mensch verhält, hat sehr viel mit ihm zu tun, nicht mit dir. Denn es sind seine Erfahrungen, seine Ängste, sein Zorn oder Misstrauen, seine Ignoranz oder auch seine Enttäuschungen, die sein Verhalten prägen. Oder eben eine Momentaufnahme, die wir im Zweifel falsch bewerten.  

Beispiele: Die Chefin grüßt nicht? Hat die was gegen dich? Nein, sie ist einfach nur in Gedanken, weil das aktuelle Projekt sie quält. Jemand hat kurzfristig einen Termin abgesagt? Nein, liegt nicht daran, dass die Person dich langweilig findet. Hat sich vielleicht nicht getraut über die Eheprobleme zu sprechen. Loslassen bedeutet: lass das Verhalten dort, wo es hingehört - beim anderen.  

Eine Woche später begegneten mir die drei Affen (auf dem Bild) in einem Geschäft. Klar, die musste ich kaufen. Neugierig auf die Bedeutung fand ich folgende Erklärung von “Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen”: In unserem Kulturkreis verstehen wir darunter, sich der Wahrheit verschließen. Also nicht wahrnehmen wollen. Was so gar nicht zur Achtsamkeitslehre passt. 

Die ursprüngliche Bedeutung im Japanischen lautet jedoch sinngemäß: Über das Schlechte weise hinwegsehen. Beschreibt also eine optimistische Lebenseinstellung. Und hier schließt sich der Kreis: wahrnehmen aber nicht bewerten. Und mit Optimismus auch in heutigen Zeiten, durchs Leben zu gehen. 

Reframing - Perspektivwechsel durch Selbstmanagement

„Nicht die Dinge an sich sind es, die uns beunruhigen, sondern vielmehr ist es unsere Interpretation der Bedeutung dieser Ereignisse, die unsere Reaktion bestimmt." 

- Marc Aurel 

 

Reframing (oder auch Refraiming) stellt eine von vielen Grundlagen der NLP-Technik dar, denn auch das neurolinguistische Programmieren geht von sogenannten Rahmen unserer Wahrnehmung aus. Diese Rahmen bestimmen, was wir Menschen wie wahrnehmen. (Viele kennen in diesem Kontext bereits den Begriff des Bezugsrahmens). Da dieser Rahmen allerdings subjektiv, d. h. von jedem Einzelnen individuell gesetzt wird, kann er auch wieder verändert werden.  

Eine Tatsache, die sich das Reframing zunutze macht. 

Es geht also darum, einer bestimmten Situation oder einem Geschehen eine alternative Bedeutung oder einen anderen Sinn oder Bedeutung zuzuweisen.  

Oft klingt dieser Ansatz in der Theorie einfacher als er es in der praktischen Umsetzung tatsächlich ist. Gerne fokussieren wir Menschen auf die für uns offensichtlicheren und leider zumeist negativen Aspekte.  

Am leichtesten lässt sich das Reframing anhand eines Beispiels erklären: 

Nehmen wir an, man bekommt eine Absage für einen Job, welchen man im Vorfeld als seinen Traumjob gesehen hat. In diesem Fall bedeutet Reframing nicht, sich einzureden, dass man ihn sowieso nicht wollte. Auch wenn dies auch eine Art der alternativen Interpretation darstellt. Diese verhindert aber eine kritische Selbstreflektion und hat relativ wenig mit Rationalität zu tun. Zielführender ist es, sich die Frage nach dem „Wofür“ zu stellen. So können Sie sich in solch einem Fall Gedanken darüber machen, wofür es sogar gut gewesen sein könnte diesen Job nicht zu bekommen oder auch, wofür man diese Erfahrung künftig nutzen könnte.  

Diese Methode setzt also an einer der Hauptursachen für Stress an: an unserer Wahrnehmung. Genauer gesagt, an den Gedanken über eine Situation und den Sorgen, die daraus resultieren. Diese Gedanken gilt es umzudeuten, bzw. neu zu interpretieren. Etwas, das bis zu einem gewissen Grad jeder von uns in sein alltägliches Leben einbauen kann, um so nachhaltig das Leben an sich angenehmer zu gestalten.  

Eine Person, die die Kunst des Reframings beherrscht, ist, in der Lage, sich durch eine alternative Betrachtungsweise die Möglichkeit zu geben, etwas Abstand zu gewinnen und mit Situationen rationaler, zielführender oder stressfreier umzugehen. 

Geht man eine Ebene tiefer in die Methode des Reframings, so lassen sich hierbei wiederum zwei Unterkategorien unterscheiden:  

Kontextreframing: Entspringt aus der Annahme, dass jedes Verhalten nützlich ist, da es zu jedem Verhalten einen passenden Kontext gibt. Somit zielt das Kontextreframing explizit darauf ab, ein gezeigtes Verhalten in einem Kontext zu betrachten, in welchem es als nützlich oder zielführend anzusehen ist. 

Bedeutungsreframing, auch Beziehungsreframing genannt: hier wird einem bestimmten Verhalten oder einem Sachverhalt, wie der Name bereits andeutet, eine andere Bedeutung zugeschrieben. Dies resultiert aus der Grundannahme, dass jedem Verhalten in erster Linie eine positive Absicht zugrunde liegt. 

 

In unseren Führungskräfte-Coachings verwenden wir diese Methode häufig, einmal verinnerlicht, stärkt sie die Resilienz. Gerade in der Pandemie sehr hilfreich. Lust aufs Eintauchen in diese Methode? Zurzeit gibt es Remote-Coachings: team@mindful-business-life.de 

Die Bewältigung von Krisen

Krisen und die Auseinandersetzung damit gehören zu uns und unserem Leben: Ob Trennungen, Verlust des Arbeitsplatzes, Krankheit oder Tod - sie sind im menschlichen Leben allgegenwärtig. Eine Tatsache, die sich zunächst nicht ändern lässt und die es daher zu akzeptieren gilt. Doch was sind Krisen eigentlich?  

Bei genauerer Betrachtung lässt sich feststellen, dass sie nichts anderes sind als unangenehme oder ungeplante Ereignisse. Denn wir Menschen sind durch unser Bewusstsein als einzige Spezies des Planeten im Stande, vorrausschauend zu denken und zu planen. Doch wenn eben das nicht so funktioniert, wie wir uns das vorstellen und unangenehme Dinge passieren, so stellt sich ein Gefühl der Ohnmacht ein. Denn im Gegensatz dazu suggeriert die Kontrolle über unser Leben ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit ein Gefühl, welches Krisen wiederum zunichtemachen. 

Guter Umgang mit Krisen-Situationen  

In erster Linie hilft eine möglichst objektive Betrachtung des Problems. Berater machen dies, indem sie die Vogelperspektive einnehmen und von oben und einiger Entfernung auf das Problem blicken. Eine solche Haltung einnehmen, hilft, Krisen besser zu meistern. 

Aber das ist leichter gesagt als getan, denn viele Situationen verleiten zum Verzweifeln und Aufgeben.  

Emotionen annehmen ist zutiefst achtsam. Das bedeutet nicht, Gefühle zu unterdrücken, insbesondere starke Gefühle wie Trauer.  Trauerphasen sind ein zentraler und auch zielführender, also heilender, Prozess, welcher nicht unterdrückt, sondern durchlebt werden sollte. Stellt man sich beispielsweise vor, wie man mit einem Freund umgehen würde, so fällt der richtige Umgang mit sich selbst vielleicht auch leichter: Man handelt instinktiv rücksichtsvoller und verständnisvoller - also warum auch nicht mal sich selbst gegenüber? 

Oft kann auch das Gespräch mit einer vertrauten Person hilfreich sein. Denn egal wie man es dreht und wendet: Die Verbalisierung ist nicht mit bloßen Gedanken gleichzusetzen. Und abgesehen davon, dass das Aussprechen von Problemen tatsächlich hilft, anders darüber zu denken und vielleicht eine gewisse Art der Objektivität zu gewinnen, so kann darüber hinaus auch ein Perspektivwechsel ermöglicht werden. Dadurch erkennt man Dinge, die einem sonst nicht bewusst geworden wären.  

Innere Zuversicht und positive Gedanken 

Ein weiterer Tipp betrifft die innere Zuversicht. Egal wie banal es klingen mag, die innere Einstellung und das Forcieren einer positiven Einstellung kann ein entscheidender Faktor zur Bewältigung darstellen. Natürlich fällt es oftmals sehr schwer, sich zuversichtliche und positive Gedanken zu machen, doch denken Sie beispielsweise an Ihre Vergangenheit. Unser Gehirn ist häufig Experte darin, die Vergangenheit zu glorifizieren - ein nachvollziehbarer Schutzmechanismus. Doch auch Ihre Vergangenheit beinhaltete in aller Regel Krisen, welche Sie überwunden haben und Sie stellenweise sogar weitergebracht hat. Unter diesem Gesichtspunkt erscheint es nur logisch, dass das chinesische Schriftzeichen für Krise ein Verbund aus zwei Teilen darstellt: der eine steht für „Gefahr“, der andere für „Chance“. 

Denn genau das ist es, was Krisen uns bieten können: Chancen.  

Chancen zur Veränderung oder gar zur Verbesserung unseres Lebens und aus unseren Fehlern zu lernen. Chancen festzustellen, was in uns steckt und was unsere Kräfte mobilisiert. Chancen, es das nächste Mal besser zu machen, Neues kennenzulernen und uns persönlich weiterzuentwickeln. Und am allerwichtigsten: Wer Krisen gut gemeistert hat, stellt oftmals fest, dass die Veränderung auch etwas Gutes gebracht hat. Dies gibt Kraft. 

Das klingt verlockend, doch es ist dabei wichtig, den Prozess anzunehmen und auch anzugehen. Die Schmerzen und die Hilflosigkeit auch bis zu einem gewissen Grad akzeptieren zu können ist dabei die Devise. Denn eine der größten Gefahren birgt das Risiko, die Augen zu verschließen und zu verdrängen. Denn dieser Weg führt leider oft dazu, dass Probleme nicht gelöst, sondern nur aufgeschoben werden. Und machen Sie sich nichts vor: Eben diese Probleme holen jeden von uns früher oder später wieder ein. Manchmal sogar werden sie durch ernsthafte Krankheiten sichtbar.

 

 

Schnitzbrot – das schwäbische Laible in der Adventszeit

Das schwä­bi­sche Schnitz­brot, das auch Hut­zel­brot oder Früch­te­brot ge­nannt wird, ist weit über die Gren­zen vom Länd­le hin­aus be­kannt. Ein ty­pi­sches Lai­ble ist der op­ti­ma­le Be­glei­ter am Kaf­fee­tisch in der Ad­vents- und Weih­nachts­zeit. Schnitz­brot ist in Baden-Würt­tem­berg ein be­lieb­tes, ur­sprüng­lich bäu­er­li­ches Fest­tags­ge­bäck. Die Bäue­rin­nen ver­edel­ten für Weih­nach­ten das all­täg­li­che Brot mit al­ler­lei süßen Zu­ta­ten. Der Name Schnitz­brot kommt vom Schnitz­was­ser (siehe Re­zept), und das hat was mit den ent­hal­te­nen Dörr­bir­nen, auch Hut­zeln ge­nannt, zu tun, was wie­der­um den Namen Hut­zel­brot er­klärt. Die Dis­kus­sio­nen um DAS Re­zept wer­den wohl nie enden und so kommt es, dass fast jede Fa­mi­lie ihr ei­ge­nes tra­di­tio­nel­les Schnitz­brot­re­zept hat.  

Bei der Zu­be­rei­tung des Schnitz­bro­tes gaben sich die Bä­cke­rin­nen immer ganz be­son­ders viel Mühe. Ein miss­lun­ge­nes Schnitz­brot be­deu­te­te Un­glück.

Das Schnitz­brot dien­te aber nicht nur als Le­cker­bis­sen in der Ad­vents­zeit, son­dern auch als Ora­kel der Liebe. Das End­stück des Lai­bes schenk­ten die Mäd­chen ihrem Liebs­ten. Eine glat­te Schnitt­flä­che be­deu­te­te ein po­si­ti­ves Lie­bes­ora­kel, eine raue Schnitt­flä­che si­gna­li­sier­te das Ende der Be­zie­hung – Liebe geht eben doch durch den Magen.

 

Zu­ta­ten:

Er­gibt 4 klei­ne Lai­ble

500 g Wei­zen­mehl Type 550

1 Wür­fel Hefe (42 g)

1 Prise Salz

1 Msp. Leb­ku­chen­ge­würz

½ TL Zimt

120 g Dörr­bir­nen (Hut­zel­bir­nen)

120 g Dat­teln, ge­trock­net

500 g Ro­si­nen

200 g Fei­gen, ge­trock­net

250 g Pflau­men, ge­trock­net

120 g Bir­nen, kan­diert

20 g Zi­tro­nat

20 g Oran­geat

100 g ge­rös­te­te Ha­sel­nüs­se

310 g Schnitz­was­ser (Koch­was­ser)

 

Zu­be­rei­tung (3–4 Stun­den):

Die Dörr­bir­nen 15 Mi­nu­ten in Was­ser ein­wei­chen und an­schlie­ßend ca. 30 Mi­nu­ten auf­ko­chen.

Die Dörr­bir­nen in einem Sieb ab­gie­ßen und das Schnitz­was­ser auf­fan­gen.

Die an­de­ren Früch­te wa­schen, gut aus­drü­cken, in klei­ne Wür­fel schnei­den und an­schlie­ßend mit dem Zi­tro­nat, Oran­geat und den Ha­sel­nüs­sen mi­schen.

Mehl, Zu­cker, Salz, Leb­ku­chen­ge­würz und Zimt in einer gro­ßen Schüs­sel mi­schen.

Die Hefe mit dem leicht er­wärm­ten Schnitz­was­ser an­rüh­ren, über die Mehl­mi­schung geben und 5 Mi­nu­ten gründ­lich durch­kne­ten.

Den Teig 35 Mi­nu­ten ruhen las­sen.

Die Frücht­emi­schung da­zu­ge­ben und den Teig mit den Hän­den gut durch­kne­ten. Wenn der Teig zu tro­cken ist, etwas Schnitz­was­ser zu­ge­ben.

Den Teig wei­te­re 25 Mi­nu­ten ruhen las­sen.

An­schlie­ßend 4 Laibe for­men und diese auf ein mit Back­pa­pier aus­ge­leg­tes Back­blech set­zen. Die Laibe mit dem Schnitz­was­ser ein­strei­chen, her­aus­ste­hen­de Früch­te in den Teig drü­cken und die Ober­flä­che mit der Hand glät­ten.

Die Laibe noch ein­mal 40 Mi­nu­ten ruhen las­sen.

Den Back­ofen auf 180 °C Ober- und Un­ter­hit­ze vor­hei­zen.

Die Schnitz­bro­te vor dem Ba­cken mit dem Schnitz­was­ser ein­strei­chen und auf mitt­le­rer Schie­ne 30–40 Mi­nu­ten ba­cken. Die Lai­ble dür­fen dun­kel, aber nicht schwarz wer­den. Tipp aus der Back­stu­be: Eine Schüs­sel mit Was­ser in den Back­ofen stel­len.

Die Brote aus dem Ofen holen und noch heiß mit Schnitz­was­ser be­strei­chen.

Das Schnitz­brot ist ein tol­les Mit­bring­sel zur Ad­vents­zeit.Das Wich­tigs­te soll­te aber nicht ver­ges­sen wer­den: die But­ter! Die darf dick auf jede Schei­be ge­schmiert wer­den.Die Ge­schich­te und das Re­zept hat uns Chris­ti­na Fi­scher von der Reut­lin­ger Bä­cke­rei Keim zur Ver­fü­gung ge­stellt. Das fa­mi­li­en­ge­führ­te Un­ter­neh­men setzt auf Tra­di­ti­on und Ge­schmack. Die Re­dak­ti­on hat das Schnitz­brot aus­pro­biert (na gut, die vom Keim ge­kauf­te Va­ri­an­te). Wir sind be­geis­tert!

Unruheherd E-Mail - der Zwang direkt antworten zu müssen

Unruheherd E-Mail

Fast jeder, der im Büro ar­bei­tet, kennt die Flut an E-Mails die täg­lich rein­strömt. Um den Ge­schäfts­part­nern, Kol­le­gen und Kun­den ge­recht zu wer­den, ver­su­chen wir na­tür­lich alle Mails so schnell wie mög­lich ab­zu­ar­bei­ten. Aber ob das wirk­lich der rich­ti­ge Weg ist?

Wir den­ken eher nicht. Durch den stän­di­gen Drang­ schnellst­mög­lich zu ant­wor­ten kann es pas­sie­ren, dass man ei­ni­ges an wich­ti­ger Ar­beit lie­gen lässt oder aus wich­ti­gen The­men her­aus­ge­ris­sen wird. Dies stresst uns und daher hand­ha­ben wir es in­tern oft­mals so, dass wir uns einen E-Mail-Slot mor­gens und mit­tags ein­rich­ten, indem wir uns Zeit für die Be­ant­wor­tung der Nach­rich­ten neh­men. Dies sorgt dafür, dass wir das täg­li­che Ge­schäft ein wenig bes­ser or­ga­ni­sie­ren. Au­ßer­dem, dass wir un­se­re Kun­den und Part­ner nicht ein­fach schnell „ab­ar­bei­ten“ son­dern ihnen die Zeit, die sie ver­die­nen geben, um ihnen die best­mög­li­chen­ Ant­wor­ten zu lie­fern.

Und soll­te doch mal eine wich­ti­ge Sache an­fal­len, die drin­gend be­ar­bei­tet wer­den muss, greift man eben zum be­währ­ten Te­le­fon und klärt das An­lie­gen oder das Pro­blem schnell und di­rekt. Da­nach kann jeder sei­nen täg­li­chen Auf­ga­ben wei­ter nach­ge­hen und ef­fi­zi­ent an sei­nen The­men ar­bei­ten.

Und die soll das können?! Der Umgang mit Frauen im Berufsleben

„Sie ist … of­fen­kun­dig un­si­cher und fach­lich nicht sat­tel­fest“ Peer Stein­brück über An­ge­la Mer­kel. Of­fen­bar ein schwe­rer Irr­tum: Ein paar Mo­na­te spä­ter wurde sie zur Kanz­le­rin der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ge­wählt - und auch 14 Jahre spä­ter hat sich an die­ser Tat­sa­che nichts ge­än­dert. Na­tür­lich kann man einen hit­zi­gen Wahl­kampf nicht für bare Münze neh­men, den­noch stellt sich wie so oft die Frage: Wäre es ge­nau­so ab­ge­lau­fen, wenn ein Mann die Kan­di­da­tur an­ge­strebt hätte?

Es zeigt sich immer wie­der, dass Frau­en viel zu häu­fig mit an­de­ren Maß­stä­ben kon­fron­tiert wer­den als Män­ner. Dies zeigt sich vor allem bei der Be­schäf­ti­gungs­quo­te, dem Ge­halt und dem Frau­en­an­teil im Ma­nage­ment.

Dabei sind Frau­en seit Jah­ren min­des­tens ge­nau­so gut aus­ge­bil­det wie Män­ner. Sie be­su­chen Uni­ver­si­tä­ten, ma­chen dort die bes­ten Ab­schlüs­se und qua­li­fi­zie­ren sich daher oft­mals her­vor­ra­gend.

Doch trotz der Tat­sa­che, dass der weib­li­che Teil der Be­völ­ke­rung in Sa­chen Bil­dung ex­trem auf­ge­holt hat, sta­gniert die Ent­wick­lung der nor­ma­ler­wei­se dar­aus re­sul­tie­ren­den Be­rufs­tä­tig­keit wei­ter­hin.

Ein mög­li­cher Kar­rie­re­kil­ler scheint da die Ent­schei­dung mit sich zu brin­gen, eine Fa­mi­lie zu grün­den. Der Spa­gat aus der Ver­pflich­tung des Kin­des ge­gen­über und gleich­zei­tig dem Job führt dabei zu Dis­so­nan­zen. Dar­auf wei­sen auch kürz­lich durch­ge­führ­te Stu­di­en hin. Diese be­zeich­nen die be­schrie­be­ne Pro­ble­ma­tik als „the Mommy Ef­fect“, wel­cher letzt­end­lich oft in Re­duk­ti­on oder sogar gänz­li­cher Un­ter­bre­chung des aus­ge­üb­ten Be­ru­fes re­sul­tiert. Denn die­ser Ba­lan­ce­akt zwi­schen Fa­mi­lie und Beruf bleibt für viele Frau­en ein Ding der Un­mög­lich­keit oder bes­ser ge­sagt: Drit­te er­klä­ren es dazu. Nur knapp ein Drit­tel der Frau­en ar­bei­ten im Ma­nage­ment von Un­ter­neh­men, le­dig­lich zehn Pro­zent sind Mit­glie­der des je­wei­li­gen Vor­stan­des und nur drei Pro­zent zäh­len zu den Ge­schäfts­füh­re­rin­nen grö­ße­rer Un­ter­neh­men in­ner­halb der EU. Au­ßer­dem sind Müt­ter weit sel­te­ner in Füh­rungs­po­si­tio­nen zu fin­den als Frau­en ins­ge­samt.

Zwar haben die Frau­en beim be­ruf­li­chen Qua­li­fi­ka­ti­ons­ni­veau zu den Män­nern auf­ge­schlos­sen. Doch ent­schei­den sie sich häu­fi­ger als Män­ner für einen meist schlech­ter be­zahl­ten Dienst­leis­tungs­be­ruf und sel­te­ner für eine Kar­rie­re in der In­dus­trie oder im Hand­werk.

All diese As­pek­te zei­gen, dass die ver­meint­lich er­reich­te Gleich­be­rech­ti­gung der Ge­schlech­ter mög­li­cher­wei­se doch nicht so weit fort­ge­schrit­ten ist, wie es oft­mals den An­schein hat. Doch warum ist das so?

Der Grund hier­für lässt sich im mensch­li­chen Ver­hal­ten fin­den, wel­ches zu gro­ßen Tei­len durch ge­sell­schaft­li­che Er­war­tun­gen de­ter­mi­niert ist. Mit an­de­ren Wor­ten heißt das, dass die Er­war­tun­gen, wel­che an Mäd­chen und Frau­en ge­stellt wer­den, eben nicht denen ent­spre­chen, die der Män­ner­welt be­geg­nen. Er ist nun mal im­pul­siv, ehr­gei­zig, ri­si­ko­be­reit und macht­be­wusst, wäh­rend sie eher an­pas­sungs­fä­hig, für­sorg­lich, em­pa­thisch, so­zi­al und stets re­gel­kon­form auf­tritt. Klingt nach ab­ge­dro­sche­nen und völ­lig ver­al­te­ten Ge­schlech­terkli­schees. Und auch wenn so man­che Un­ter­schie­de zwi­schen Män­nern und Frau­en nicht von der Hand zu wei­sen sind, so haben ste­reo­ty­pe Vor­stel­lun­gen einen star­ken Ein­fluss auf uns.

Dar­über hin­aus füh­ren diese teil­wei­se oft tief ver­wur­zel­ten An­sich­ten oder Ten­den­zen im spä­te­ren Be­rufs­le­ben oft­mals zu Di­lem­ma­ta, wel­che am bes­ten durch Bei­spie­le aus der Pra­xis deut­lich wer­den. Geht es bei­spiels­wei­se darum, dass im be­ruf­li­chen Kon­text ein Mann einen Kol­le­gen un­ter­bricht, so wird dies als nor­ma­ler Teil einer an­ge­reg­ten Dis­kus­si­on an­ge­se­hen. Falls al­ler­dings eine Frau dies täte, gilt sie als ag­gres­siv. Es scheint also kei­nen Mehr­wert zu brin­gen, das Ver­hal­ten, wel­ches die männ­li­chen Kol­le­gen an den Tag legen, zu imi­tie­ren. Doch nun zum ei­gent­li­chen Di­lem­ma. Falls sich die Frau in­ner­halb die­ser Si­tua­ti­on nun ent­schei­den soll­te, ty­pisch weib­li­che Ver­hal­tens­mus­ter an den Tag zu legen, wie bei­spiels­wei­se Ver­ständ­nis oder Rück­sicht, so er­langt sie da­durch viel­leicht die Zu­nei­gung der Kol­le­gen, aber im glei­chen Zuge wird an ihrer Kom­pe­tenz ge­zwei­felt.

Doch das Pro­blem der Dis­ba­lan­ce zwi­schen den Ge­schlech­tern liegt stel­len­wei­se sogar noch viel tie­fer. Es ist davon aus­zu­ge­hen, dass Frau­en oft­mals selbst an ihre Un­ter­le­gen­heit glau­ben. Eine Stu­die mit ar­beits­su­chen­den Män­nern und Frau­en zeig­te, dass sich Män­ner ten­den­zi­ell Jobs über ihrem je­wei­li­gen Qua­li­fi­ka­ti­ons­ni­veau su­chen, wäh­rend Frau­en eher dazu nei­gen, un­ter­halb zu su­chen. Als Grund gaben die For­scher an, dass viele Frau­en ihr Schei­tern mit feh­len­dem Ta­lent und ihre In­tel­li­genz mit Schau­spie­le­rei as­so­zi­ier­ten (Im­pos­ter­ef­fekt). Die Män­ner hin­ge­gen wür­den ten­den­zi­ell selbst­be­wuss­ter auf­tre­ten und Miss­er­fol­ge eher dem Fak­tor Pech zu­ord­nen.

Trotz aller Er­run­gen­schaf­ten der letz­ten Jahr­zehn­te wird daher klar, dass es auch noch im Jahr 2020 Auf­hol­be­darf im Punk­to Gleich­stel­lung zwi­schen Frau und Mann gibt. Dabei kann das Schaf­fen des Be­wusst­seins dar­über einen ers­ten wich­ti­gen Schritt dar­stel­len. Ab­ge­se­hen davon könn­ten Ver­än­de­run­gen in­ner­halb der Aus­wahl­ver­fah­ren hilf­reich sein. So sei ein ame­ri­ka­ni­sches Or­ches­ter bei­spiels­wei­se dazu über­ge­gan­gen, die Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­ber hin­ter einem Vor­hang vor­spie­len zu las­sen. Das Er­geb­nis war wenig über­ra­schend - der An­teil der Frau­en stieg dras­tisch. 

Doch auch Frau­en selbst kön­nen die not­we­ni­gen Ver­än­de­run­gen un­ter­stüt­zen: Es sei ab­so­lut zen­tral, dass Frau­en ihre Scheu über­win­den und selbst­be­wusst zu sich und ihrem Kön­nen ste­hen, so­dass - ir­gend­wann hof­fent­lich - be­rufs­re­le­van­te As­pek­te wie Fach­kom­pe­tenz oder Mo­ti­va­ti­on al­lei­ne über ihren be­ruf­li­chen Er­folg be­stim­men.

 

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