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Die 12 besten Teekräuter

Sich in der kalten Jahreszeit mit den richtigen Teekräutern für Erkältungen zu wappnen ist gar nicht so schwer. „Mein schöner Garten“ zeigt dazu „die zwölf besten Teekräuter für den eigenen Anbau auf dem Balkon oder im Garten“, die wir hier kurz zusammengefasst vorstellen. Und die sich auch dafür eignen, in einfachen Töpfen und Blumenkästen angebaut zu werden. 

Los geht es mit dem Aromawunder Minze, von der es rund 30 verschiedene Arten gibt, wie Apfelminze, Ananasminze bis zur Zitronenminze – und natürlich die klassiche Pfefferminze. Allen gemeinsam ist deren hoher Menthol-Gehalt, mit dem Minzpflanzen zu den beliebtesten Heil- und Teepflanzen gehören, weil sie ebenso wohlschmeckend wie auch anspruchslos zu kultivieren sind. 

Von den getrockneten Blättern oder Blüten (auch ein Augenschmaus in jedem Beet) der Goldmelisse, auch unter den Namen Goldnessel, Bergamotte, Bienenbalsam oder Monarde bekannt, reichen schon zwei Gramm für einen sehr aromatischen Tee. Zum Würzen von Salaten, Saucen, Kartoffelspeisen und Fleisch ist die Goldmelisse mit ihrem feinen Bergamotte-Aroma ebenfalls bestens geeignet. 

Ein Tee aus Holunderblüten, vor allem des schwarzen Holunders, wirkt immunstärkend und schweißtreibend, und damit hervorragend gegen Erkältungen und Fieber. Die Blüten frisch oder getrocknet im heißen Wasser ziehen lassen und möglichst heiß genießen, damit die Wirkung voll zur Geltung kommt. 

Schon etwas exotischer ist die aus Südamerika stammende Zitronenverbene, die mit ihren antioxidantisch wirkenden Flavonoiden und ätherischen Ölen fiebersenkend, schmerzlindernd und muskelentspannend wirkt. Sowohl im Tee, mit jungen Blättern frisch aufgebrüht, macht das auch als Zierpflanze beliebte Kraut eine gute Figur, wie auch als Würze von Süßspeisen. 

Vom Fenchel, dem Klassiker unter den Teekräutern, werden jedoch nicht in erster Linie die Blätter, sondern die getrockneten Samen verwendet. Ein Fencheltee enthält wertvolle ätherische Öle, wie Anethol, Fechon, Cumarine und Flavonoide und kann bei Husten und Krämpfen eine Wohltat sein, ebenso wie bei Verdauungsproblemen. 

Ein Tee aus Hibiskus wird aus den Blüten der Roselle, einem tropischen Malvengewächs hergestellt. Er ist mit seinem fruchtig-sauren Aroma vor allem aufgrund seiner erfrischenden Wirkung beliebt, aber auch für seine heilende Wirkung bei Fieber, hohem Blutdruck und Leberschäden bekannt. 

Die Brennnessel, noch vielfach als Unkraut verschmäht, liefert als Tee einen hohen Eisenanteil, wirkt entzündungshemmend, entgiftend und hat eine muntermachende Wirkung. Die kann auch schon mal durch die mit Ameisensäure gefüllten Nesselhaare zur Wirkung kommen, weshalb bei der Ernte von jungen Blättern und Triebspitzen Gartenhandschuhe zu empfehlen sind. 

Der Tee aus Blüten oder Blättern der wilden Malve hat zwar wenig Geschmack, ist jedoch wirkungsvoll bei Erkältungen, Husten und hat auch heilende Wirkung bei Magen-Darm-Problemen. Die getrockneten Malvenblüten oder eine Mischung mit Blättern werden mit lauwarmem oder kaltem Wasser aufgegossen – keinesfalls mit heißem – und zwischen fünf und zehn Stunden ziehen gelassen. 

Salbei wird auch als „Teekraut zum Durchatmen“ bezeichnet, weil seine Inhaltsstoffe Kampfer und Cineol entzündungshemmende und desinfizierende Wirkung haben bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie bei Halsschmerzen. Salbeiblätter werden am besten vor der Blütezeit geerntet, wenn sie einen besonders hohen Anteil an ätherischen Ölen und einen intensiven Geschmack haben. Dieser ist auch bei vielen Gerichten beliebt, wie etwa in dem Italo-Klassiker Butter-Salbei-Pasta. 

Die Blüten des Lavendel sind nicht nur für ihren angenehmen Duft bekannt, sie werden auch als Tee immer beliebter. Sie enthalten einen entzündungshemmenden Wirkstoff und werden gerne bei Erkrankungen der Atemwege eingesetzt. Dazu wirkt ein Lavendeltee beruhigend und entspannend auf das zentrale Nervensystem, was ihn zur Linderung von Stressphasen prädestiniert. 

Bei Brombeeren sind nicht nur die Früchte eine Delikatesse. Deren junge, süßlich schmeckende Blätter haben in Tees durch die enthaltenen Gerbstoffe und Flavonoide diverse Heilwirkungen. Diese reichen von der Behandlung von Mund- und Rachenentzündungen, über Sodbrennen bis zu Blasenentzündungen.  

Die Zitronenmelisse gilt als das Teekraut schlechthin, dessen Blätter sowohl frisch wie getrocknet allseits beliebt sind. Sie wirken aufgebrüht vor allem beruhigend, krampflösend und entzündungshemmend. Und nicht zuletzt, weil ihr sanftes Zitronenaroma in allerlei Desserts und Kuchen für den besonderen Geschmacks-Kick sorgt. 

Geh‘ doch mal raus (aus dir)

„Spazierengehen ist einfach, umweltfreundlich und kostenlos - und außerdem eine Wohltat für Körper und Geist.“ So titelte ein Artikel in der SZ des Autors Titus Arnu, der sich darin über die „wiederentdeckte Kunst des Flanierens“ ausließ. Nicht ohne zu erwähnen, dass er es selbst als junger Mensch noch als „ultraspießig“ empfand, ähnlich wie Brotbacken und Schrebergärten. Doch auch Letztere haben, gerade unter Angehörigen der Generation Z, in Sachen Trendfaktor eine unglaubliche Wandlung erlebt. 

 

Aber bleiben wir beim einfachen Spazierengehen, für das die deutsche Sprache so schöne Synonyme wie Schlendern, Streunen, Bummeln oder auch Lustwandeln kennt. Und „Lust“ ist denn auch das, was sich einstellt, nämlich schlichtes Vergnügen an mehr oder weniger ziellosen Bewegungsabläufen, die schon größte Dichter und Denker inspiriert haben. „Ich kann nur beim Gehen nachdenken. Bleibe ich stehen, tun dies auch meine Gedanken“, so der Genfer Philosoph, Naturforscher und Komponist Jean-Jacques Rousseau, dem auch der Aufruf „zurück zur Natur“ zugeschrieben wird. 

 

Einfach mal Durchatmen

Der Aufenthalt im Freien und in der Natur, sei es einfach beim „zweckfreien Herumlatschen“, beim Zupfen am selbstgezogenen Tomatenstock, bis zum aus Japan übernommenen Trend des „Waldbadens“, all das spiegelt das wachsende Verlangen nach „back to nature“ bei uns wider, die wir überwiegend in geschlossenen Räumen lebend den Tag verbringen. Und die es eigentlich dringend nötig hätten, mehr als die durchschnittlich 3000 Schritte am Tag zu gehen, die der typische Büromensch gerade mal schafft.  

 

Wie mehrere medizinische Studien zeigen und auch Sportmediziner empfehlen, können 8.000 bis 12.000 Schritte pro Tag ein deutlich geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit sich bringen. Zudem wurde das Flanieren als Therapieform lange unterschätzt, wie sich vor allem während der Coronakrise zeigte, wo es vielfach die einzige Möglichkeit darstellte, mal was anderes als Bildschirme und – bei allem Respekt – immer dieselben Gesichter zu Hause zu sehen. 

 

Gehen ist einfach gesund

Flanieren als Kreislaufunterstützung und gleichzeitig als soziales Ereignis, bei dem man auf Gleichgesinnte trifft, die nicht unbedingt eine teure Sonderausrüstung zur Ausübung einer Freizeitaktivität brauchen, wie sie etwa schon beim verwandten Joggen oder ernsthaftem Wandern anfällt. Ganz zu schweigen vom Equipment- und Spezialkleidungsbedarf, der zum Beispiel fürs Mountainbiken oder bei allerlei Wintersportarten gefordert wird. 

 

Doch einen Spaziergang als zweckfrei anzusehen, wird der Tätigkeit keineswegs gerecht. Der Effekt auf die körperliche Ertüchtigung mag zwar gering sein, doch die psychophysische Gesamtwirkung eines Spaziergangs ist das, was eigentlich zählt. Wie etwa das Gefühl der Leichtigkeit und Beschwingtheit, das einen überkommt, wenn man zum ersten Mal an einem Frühjahrstag ohne Jacke rausgeht. Ebenso wie das Gefühl der Geborgenheit an einem nebligen Herbsttag, an den man dick verpackt in Pullover und Anorak, durchs Herbstlaub schlurfend durch den Park geht. 

 

Flanieren adelt

Der Autor Titus Arnu dazu; „Ein Blick in die Kulturgeschichte des Spaziergangs zeigt, dass es sich ursprünglich nicht um eine philosophische oder sportliche Tätigkeit handelte, sondern um eine Statusdemonstration. Das Gehen zum Zeitvertreib war früher ein Privileg der Adeligen.“ Ein Privileg, das wir uns heute alle leisten können, das wir pflegen und so gut es geht nutzen sollten. 

Die in einem Spaziergang steckende Energie beschrieb der Feuilletonist Hermann Bahr schon 1897 treffend: „Ja, der Gang scheint eine besondere, Gedanken schaffende, Gefühle wirkende Kraft in sich zu tragen: Er kann Trauer bannen, Leidenschaft mäßigen, Würde geben. Es gibt eine Art, die Füße frohlockend, selbstbewusst und befehlend aufzusetzen, zu der man kein bescheidenes oder niedergeschlagenes Gesicht machen kann. Wie der Fuß den Takt schlägt, müssen die Augen tanzen.“ Also dann mal los...

Überforderung – was jetzt?

MBL Fitness-Tipp

Überforderung - was jetzt?

Jeder kennt stressige Arbeitstage. Die Tage, an denen die To-do-Liste nicht zu enden scheint, die, an denen die wichtige Verkaufspräsentation ansteht, der Auftrag fertiggestellt oder die besonders komplizierte Kalkulation bearbeitet werden muss. 

Empfinden wir diese Tage lediglich als stressig, weil sie uns herausfordern, sind sie kein Problem. Anders ist es, wenn wir das Gefühl haben, überfordert zu sein. Und das vielleicht sogar dauerhaft. 

So geht es vielen Arbeitnehmenden gerade in Deutschland. Ein ernstzunehmendes Problem, denn die Folgen von Überforderung können dramatisch sein. Erschöpfung, Lustlosigkeit, Gefühllosigkeit, das Entwickeln von Ängsten und schließlich sogar Burnout und Depression sind Folgen dauerhafter Überforderung.  

 

Woran merke ich, dass ich überfordert bin? 

Meist erkennt man instinktiv, dass man mit einer bestimmten Situation oder Aufgabe überfordert ist. Aber woran erkennt man chronische Überforderung? Wir haben fünf der häufigsten Merkmale zusammengetragen, an denen du erkennst, ob du überfordert bist.

  1. Überstunden: 
Das erste und am leichtesten erkennbare Signal sind häufige und über einen langen Zeitraum anfallende Überstunden. Besonders relevant ist dieser Hinweis dann, wenn eigentlich nicht mehr Arbeit hinzugekommen ist, man also länger für die gleiche Arbeit braucht. Das spricht oft dafür, dass das Gehirn überfordert ist und eine Auszeit braucht.
  2. Müdigkeit und Lustlosigkeit: 
Chronische Müdigkeit, auch am Wochenende oder, wenn du eigentlich genügend geschlafen hast, ist ein häufiges Anzeichen für Überforderung.
  3. Konzentrationsschwierigkeiten und häufigere Fehler: 
Überforderung und der damit einhergehende Stress stellen eine starke psychische Belastung dar. Unser Gehirn muss sich mit dieser Belastung beschäftigen und hat weniger freie Kapazität für die eigentlichen Arbeitsaufgaben. Die Folge: Wir haben Schwierigkeiten, uns zu konzentrieren und machen häufiger Fehler.
  4. Angstzustände und Panikattacken: 
Spätestens, wenn man morgens regelmäßig mit einem mulmigen Gefühl zur Arbeit geht, oder allein beim Gedanken an die Arbeit unruhig wird, sollte man darüber nachdenken, ob man überfordert ist.
  5. Gesundheitliche Probleme: 
Der durch die Überforderung ausgelöste Stress schwächt das Immunsystem und wir werden schneller und häufiger krank.

 

Was tun, wenn ich überfordert bin? 

Wenn du das Gefühl hast, überfordert zu sein, gibt es einige ad hoc Maßnahmen, die du sofort durchführen kannst, um gegen die Überforderung anzugehen:

  1. Nein sagen: 
Die einfachste Maßnahme, um Überforderung zu vermeiden, ist, erstmal keine weiteren Aufgaben anzunehmen. Jeder möchte gerne die Kollegen unterstützen, aber wenn du gerade selbst in Arbeit ertrinkst, ist es die beste Option, freundlich, aber bestimmt „Nein“ zu sagen, wenn du gebeten wirst, Aufgaben für andere zu übernehmen.  
Das Gleiche gilt übrigens, wenn deine Führungskraft dir Aufgaben übergeben möchte. Hier sollte es vielleicht kein kategorisches „Nein“ sein, du kannst aber durchaus sagen: „Ich kann diese Aufgabe gerne übernehmen. Da ich gerade mit den Aufgaben XY und Z bereits voll ausgelastet bin, wäre es wichtig zu wissen, welche dieser Aufgaben Priorität hat, damit ich niedriger priorisierte Aufgaben zurückstellen kann.“
  2. Aufgaben delegieren: 
Wenn du gerade viel zu viele Aufgaben hast, ist es keine Schande, Kollegen, oder die Führungskraft um Hilfe zu bitten.
  3. Gespräch mit der Führungskraft: 
Wenn du dauerhaft zu viele Aufgaben hast, solltest du das Gespräch mit dem oder der Vorgesetzten suchen. Lege hier ganz klar und sachlich dar, warum du überfordert bist und welche negativen Folgen das nicht nur für dich persönlich, sondern auch für das Unternehmen hat. Beispielsweise kannst du wichtige Aufgaben erst zu spät, oder nicht in gewohnter Qualität erledigen. Mach im besten Fall auch gleich Vorschläge dazu, wie man deine Arbeitslast reduzieren könnte. Gibt es beispielsweise einen Kollegen, der einen Aufgabenbereich übernehmen kann? Oder könnten Prozesse verbessert oder automatisiert werden?
  4. Ein anderes Mindset: 
Es gibt einfach Jobs, in denen viel zu tun ist. Da hilft alles Zeitmanagement und Aufgaben delegieren nichts. In so einem Fall ist es wichtig, das eigene Mindset zu verändern. Wer sich zu sehr mit seiner Arbeit identifiziert und immer alles perfekt machen will, wird in solchen Berufen nicht glücklich werden.  
Wenn du immer viel zu tun hast, versuche, mental Abstand von deiner Arbeit zu nehmen. Das heißt nicht, dass du aufhören musst, dein Bestes zu geben. Aber mache dir klar, dass deine Arbeit dich nicht definiert. Ein Fehler oder eine Aufgabe, die nicht 100-prozentig erledigt ist, bedeutet nicht, dass du als Mensch weniger wert ist.  
Wenn dir diese Einstellungsänderung schwerfällt, kann dir beispielsweise ein Coaching dabei helfen, ein besseres Verhältnis zu deiner Arbeit zu schaffen. Wir unterstützen dich gerne hier.
Die Angst weg-denken

MBL Fitness-Tipp

Das Spektrum der menschlichen Emotionen ist groß – und es wächst ständig. Sprach Paul Eckmann noch von den sieben Basisemotionen, fanden Alan S. Cowen und Dacher Keltner in ihrer Studie aus dem Jahr 2017 insgesamt 27 verschiedene menschliche Emotionen. Dazu gehören zum Beispiel Aufregung, Überraschung, Erleichterung, Nostalgie, Romantik, ästhetische Wertschätzung, Staunen, Verehrung, Belustigung und Zufriedenheit.  

Wie viele Emotionen es auch immer tatsächlich geben mag, in unserer Coaching-Praxis begegnen wir häufig vor allem den negativen Emotionen. Befangenheit, Trauer, Wut, Scham. Und einer davon mehr als allen anderen: Der Angst. 

Kein Gefühl hat uns so im Griff wie die Angst. Nicht selten begegnen uns im Coaching Menschen, die regelrecht „gelähmt vor Angst“ sind. Diese Lähmung haben wir sicher alle vereinzelt schon erlebt. Wenn wir eine Präsentation halten müssen, ein wichtiges Finanzdokument aufsetzen, oder unserer Vorgesetzten einen Fehler beichten müssen.  

Immer mal wieder solche Momente zu haben, ist normal und gehört zum Leben dazu. Zu einem Problem wird die Angst dann, wenn sie zum dauerhaften Begleiter wird. Wer immer ängstlich ist, dem fällt es schwer, Entscheidungen zu treffen, sich Ziele zu setzen und zu ihrer Erreichung aktiv zu werden. Dann ist es Zeit für ein Coaching. 

  

Woher kommt die Angst? 

Im Coaching unterstützen wir Menschen dabei, sich von dieser Lähmung zu befreien.  

An erster Stelle steht hier die Ursachenklärung, also die Frage: Wie ist die Angst entstanden und wie hält sie sich so hartnäckig? 

Der Ursprung von Angst liegt oft in der Vergangenheit. Meist (auch wenn das etwas klischeehaft ist) in der Kindheit und Jugend. Vielleicht haben einem die Eltern, eine Lehrerin oder ein Lehrer das Gefühl gegeben, nicht gut genug zu sein. Vielleicht hat man in einer neuen Klasse oder einem neuen Sportverein keinen Anschluss gefunden. Vielleicht war es auch die erste Vorgesetzte, die einen immer runtergemacht hat. 

Was auch immer der Auslöser war, gerade wenn wir jung sind, versteht unser Gehirn solche Situationen als Lernerfahrungen. Wenn wir uns über längere Zeit (oder auch nur kurz, aber sehr intensiv) schlecht fühlen, formt unser Gehirn Glaubenssätze um diese Gefühle herum. Dieser Gedankenprozess ist überraschend simpel: „Warum habe ich immer das Gefühl, nicht gut genug zu sein? Vermutlich, weil es so ist.“  

Ist ein solcher Glaubenssatz erstmal geformt, suchen wir automatisch und häufig völlig unbewusst nach Beweisen für seine Richtigkeit. „Confirmation Bias“ heißt hier der psychologische Fachbegriff. Das kann beispielsweise so aussehen: „Ich hatte Angst vor der Präsentation und danach hat mir ein Kollege tatsächlich negatives Feedback gegeben. Ich wusste es doch, ich bin einfach nicht gut genug“. Dass alle anderen Kollegen positives Feedback gegeben haben, wird völlig ausgeblendet. So hält sich die Angst und wächst häufig sogar noch weiter. 

  

Wo Coaching ansetzt  

Den Zeitraum, in dem die Angst entstanden ist, können wir gewöhnlich nicht mehr beeinflussen, da er in der Vergangenheit liegt. Was wir aber tun können, ist die daraus entstandenen Glaubenssätze zu verändern.  

Das ist leichter gesagt als getan. Besonders dann, wenn wir sie seit unserer Jugend mit uns herumtragen. Wer 20 Jahre lang gedacht hat „ich bin nicht gut genug“, dem wird es im ersten Moment schwerfallen, etwas anderes zu denken. Oft fangen Coachees hier sogar Diskussionen an, in denen sie den Coach davon überzeugen wollen, dass sie wirklich nicht gut genug sind. Sie sagen Dinge wie „Aber ich mache wirklich mehr Fehler als meine Kollegin.“, „Wenn mein Chef wüsste, wie wenig Ahnung ich eigentlich von dem Thema habe, würde er nicht so positiv über mich sprechen.“ oder „Es gab einfach nicht so viele qualifizierte Bewerbungen, deshalb haben Sie die Stelle mir gegeben.“ 

Kurz: Wer Beweise für einen Glaubenssatz finden möchte, der findet diese schnell und zahlreich. Nach Beweisen für das Gegenteil muss man dagegen bewusst suchen. Das ist harte Arbeit. 

Die gute Nachricht ist: Es mag schwer sein, Glaubenssätze zu verändern, aber es ist möglich. Und wer es schafft, wird eine merkliche Verbesserung der eigenen Lebensqualität spüren. 

  

Die Angst weg-denken

Was also tun, um Glaubenssätze zu verändern? Dazu gibt es einige Techniken, die sowohl im Coaching als auch von Psychotherapeutinnen und -therapeuten angewendet werden.  

  

  1. Glaubenssätzen widersprechen. Diese Übung ist besonders effektiv, wenn du dir deinen Glaubenssatz als Person vorstellen kannst, die dir beispielsweise immer wieder sagt: „Du schaffst das nicht. Dafür bist Du einfach nicht gut genug.“ 
 Wann immer du merkst, dass diese Person sich einmischen möchte, sage ihr ganz bestimmt: „Was Du sagst, stimmt nicht. Schau mal, was ich alles schon geschafft habe.“
  2. Erfolgstagebuch. Wer Probleme hat, aufzuzählen, was er in seinem Leben schon Positives erreicht hat, könnte ein Erfolgstagebuch führen. Hier können große, aber auch kleine Erfolge festgehalten werden. Wichtig dabei: auch ein 80-prozentiger Erfolg ist ein Erfolg.
  3. Glaubenssätze umformulieren. Alten Glaubenssätzen kann man nicht nur widersprechen, man kann sie auch durch neue ersetzen. Wurdest du beispielsweise für dein vorlautes Auftreten und deinen Mangel an Zurückhaltung kritisiert, kannst du das so umformulieren: „Meine direkte, offene Art macht mich zum perfekten Eisbrecher. Mit mir gibt es nie peinliches Schweigen“. So kannst du dich auf die positiven Aspekte deiner Persönlichkeit fokussieren. Versuche, im Alltag möglichst häufig mit diesen neuen Glaubenssätzen in Kontakt zu kommen. Stell dir zum Beispiel einen Wecker, der einmal in der Stunde klingelt. Bei jedem Klingeln gehst du einmal deine neuen Glaubenssätze durch. Oder druck dir die Glaubenssätze aus und hänge sie an einen Ort, den du häufig siehst. Zum Beispiel deinen Badezimmerspiegel oder die Haustüre.
  4. Fokus auf die Gegenwart. Angst findet vor allem in der Vorstellung statt. Genauer: in Vorstellungen davon, was in der Zukunft alles schiefgehen könnte. Übungen, bei denen man trainiert, mit seinen Gedanken nur im Hier und Jetzt zu sein, sind deshalb ein wirksames Mittel gegen Angst. Dazu gehören Mediation, beruhigende Atemtechniken wie beispielsweise die 4-8 Atmung (vier Zählungen einatmen, 8 ausatmen) oder auch Mindfulness-Übungen, bei denen man den gegenwärtigen Moment mit allen Sinnen wahrzunehmen versucht. 
 Gerade Atemübungen eigenen sich auch in Momenten der akuten Angst gut zur Beruhigung, weil sie sehr leicht unauffällig durchgeführt werden können.
  5. Positive Zukunft ausmalen. Weil Angst aus der Vorstellung einer negativen Zukunft entsteht, nimmt sie ab, wenn man es schafft, sich stattdessen eine positive Zukunft auszumalen. Je bildhafter, desto besser. Statt sich vorzustellen, wie man die Präsentation vergeigt, denkt man daran, wie beeindruckt die Kolleginnen und Kollegen von dem guten Ergebnis sind, das gute Feedback, das man bekommt, hört vielleicht sogar schon den Applaus.
  6. Enttäuschungen zulassen. Was aber, wenn ich mir eine positive Zukunft ausgemalt habe, diese aber nicht eintritt? Wenn die Präsentation doch schlecht war? Ich zu nervös, das präsentierte Konzept nicht das richtige? 
 Solche Fehlschläge gehören dazu. Eine schlechte Präsentation bedeutet aber nicht, dass man generell schlecht präsentiert oder auch in allen zukünftigen Präsentationen schlecht sein wird. Man kann kompetent sein und auch mal etwas falsch machen. Das schließt sich nicht aus.

In unserem Programm Mindful Business Life vermitteln wir solche und viel weiter Übungen, die dabei helfen, Stress abzubauen und Resilienz aufzubauen. Interesse? Hier erfährst du mehr.

Palliativ-regeneratives Stressmanagement

Der Stress am Arbeitsplatz nimmt zu

Stress am Arbeitsplatz ist für viele Arbeitnehmer in Deutschland zum Alltag geworden. Die Gründe hierfür sind vielfältig: 

- Eine hohe Arbeitsverdichtung

- Eine steigende Geschwindigkeit von Arbeitsabläufen durch neue Technologien,

- Der innere Druck zu performen

- Termindruck und ständige Erreichbarkeit

- Sowie ein schlechtes Arbeitsklima und fehlende Anerkennung durch die Kollegen oder Vorgesetzen

Der Stress für deutsche Arbeitnehmer wächst stetig an, das belegen auch die steigenden Zahlen stressbedingter Krankschreibungen, bspw. durch Burnout oder Belastungs-Depressionen.

Auch wenn uns ein gewisses Stresslevel kurzfristig produktiver, motivierter und leistungsfähiger machen kann – ein dauerhaft zu hoher Stresspegel belastet sowohl den Arbeitnehmer, seine Kollegen und sein privates Umfeld und letztendlich erleiden auch die Unternehmen wirtschaftliche Nachteile, da die Produktivität langfristig sinkt.

Mittlerweile findet in vielen Unternehmen bereits ein Umdenken statt, immer häufiger wird auf betriebliches Gesundheitsmanagement und Stressmanagement gesetzt. Dabei werden den Arbeitnehmern unter anderem verschiedene Methoden beigebracht, mit dem Stress umzugehen und ihr Stresslevel langfristig zu senken. Hierbei gibt es drei verschiedene Möglichkeiten: die instrumentelle Stressbewältigung, die kognitive Stressbewältigung sowie die palliativ-regenerative Stressbewältigung. Die kognitive sowie die instrumentelle Stressbewältigung zielen dabei auf einen langfristigen Effekt ab, bspw. durch eine systematische Problemlösung oder einer Einstellungsänderung. Wir möchten an dieser Stelle jedoch etwas ausführlicher auf die palliativ-regenerative Stressbewältigung eingehen, welche sowohl kurzfristige als auch langfristige Effekte mit sich bringt.

Nichts bringt uns auf unserem Weg besser voran, als eine Pause.

In diesen Worten steckt so viel Wahrheit. Wer große Taten vollbringen möchte und jeden Tag seine Höchstleistung abruft, der muss auch irgendwo seine Kraft für diese tanken. Denn ähnlich wie bei einem Smartphone oder Laptop, das zu lange nicht an das Ladekabel angeschlossen wurde, geht uns früher oder später irgendwann der Saft aus. Bei der palliativ-regenerativen Stressbewältigung geht es also darum, dem Körper und sich selbst etwas Gutes zu tun. 

Kurzfristig wirksame Maßnahmen

1. Kurz-Entspannungen und Atemtechniken: Eine Anleitung für Atemtechniken und Entspannungsübungen am Arbeitsplatz finden Sie hier.

2. Stressabbau durch körperliche Aktivität: Versuchen Sie es doch mit einem kleinen Spaziergang, wenn Sie das nächste Mal gestresst sind. Die Bewegung wird Ihnen guttun.

3. Ablenkung: Denken Sie an etwas Schönes, das Ihnen Kraft gibt. Zum Beispiel an Ihre Familie oder den nächsten Urlaub.

4. Entlastende Gespräche führen: Manchmal hilft es einfach, sich die Probleme von der Seele zu reden. Dabei muss es nicht unbedingt um Problemfindung gehen. Den Ballast loszuwerden, kann bereits helfen einen anderen Blickwinkel auf die Dinge zu bekommen.

5. Sich selbst etwas Gutes tun: Das kann ein leckeres Essen sein, ein schönes Entspannungs-Bad oder auch einfach nur eine Tasse Tee. 

Langfristige Maßnahmen

1. Bewegung und Sport: Zum einen fühlt man sich wohler in seinem Körper, denn ein gesunder Geist braucht einen gesunden Körper. Zudem werden beim Sport Glückshormone ausgeschüttet, bei regelmäßiger Ausübung wirken diese sich positiv auf unsere Psyche aus. Sportarten wie bspw. Yoga helfen langfristig zu entspannen.

2. Ernährung: Fettiges und ungesundes Essen mag uns zwar kurzfristig glücklich machen, auf lange Sicht ist eine gesunde Ernährung und eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Nährstoffen jedoch essenziell für unsere Leistungsfähigkeit.

3. Entspannung und Schlaf: Ein gesunder und erholsamer Schlaf ist wichtig. Lesen Sie mehr im Blogbeitrag.

4. Sozialkontakte: Treffen Sie sich regelmäßig mit Freunden und nehmen Sie sich Zeit für Ihre Familie. Wir Menschen sind soziale Wesen und brauchen den Austausch für unser Wohlbefinden. Das haben wir durch die Kontaktbeschränkungen der letzten Wochen mehr als deutlich zu spüren bekommen…

Unsere Achtsamkeitstage können leider aufgrund der aktuellen Situation nicht stattfinden. Neue Termine werden voraussichtlich erst wieder ab Herbst stattfinden. Wir bieten jedoch eine individuelle Beratung und Einzelstunden an, um Sie beim Stressmanagement aktiv zu unterstützen. Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme: team@mindful-business-life.de   

Bleiben Sie gesund!    

 

Karin Bacher Consultants
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