Posts from 2023-04-25

Saures von der Wiese

MBL Fitness-Tipp

Wer jetzt im Frühjahr das Glück hat, in der Nähe einer (nicht überdüngten) Wiese oder Waldlichtung auf gerade frisch sprießenden Sauerampfer zu treffen, der sollte nicht zögern die Delikatesse mitzunehmen. Er kann sowohl roh als auch gekocht gegessen werden und sollte in jedem Fall frisch verarbeitet werden, da die Blätter schnell verwelken. 

Der Wiesen-Sauerampfer wird bis zu einem Meter hoch und hat unbehaarte, hell- bis dunkelgrüne und pfeilförmige Blätter, von denen am besten die jungen und die Triebspitzen verwendet werden. Der kleinere Blutampfer, mit seinem von roten Adern durchzogenen Laub, schmeckt etwas milder und kommt seltener vor. Im Grunde sind alle Pflanzteile essbar, sogar die am besten noch jungen und saftigen Stiele, die ähnlich wie Rhabarber genutzt werden können. 

 

Zubereiten lässt sich Sauerampfer wie Spinat, als Suppe oder Soße – oder jeweils als Würzzugabe zu diesen und anderen Blattgemüsen. Selbst als Pesto macht das aromatische Kraut eine gute Figur. Eine wichtige Rolle spielt der Sauerampfer auch als einer der sieben Kräuter-Bestandteile der „Frankfurter Grünen Soße“, worin er im Idealfall als eine der geschmacksgebenden Komponenten auffallen sollte.   

Seine Vitamin-C-reiche, verdauungsanregende, harntreibende und blutreinigende Wirkung lässt ihn nicht nur als Genuss- sondern auch als Heilkraut gelten, wodurch er auch gerne im Rahmen von Frühjahrskuren eingesetzt wird.

Man kann Sauerampfer vom Frühjahr bis zum Spätsommer ernten, jedoch sollte man keine älteren und fleckigen Blätter wählen, da diese viel Oxalsäure enthalten. Es gibt die Blätter inzwischen auch zu kaufen, aber frisch geerntet kommt deren säuerlicher, leicht an Zitronen erinnernde Geschmack noch besser zur Geltung. Wichtig ist jedoch beim Kochen des Krauts, dass kein Eisentopf verwendet wird, da es dadurch eine stark metallische Note erhält. 

 

Wer nach Sauerampfer-Rezepten im Internet sucht, wird sich angesichts der Vielfalt der angebotenen Varianten nur schwer entscheiden können. Also dann beim Spaziergang über die Wiese besser gleich vernaschen ... 

Präsenz am Arbeitsplatz

MBL Fitness-Tipp

Zum täglichen Start am Arbeitsplatz – im Unternehmen wie auch im Homeoffice – stehen die meisten von uns vor unterschiedlichen Hemmnissen, um den Übergang von der privaten zur Arbeitsphase möglichst übergangslos zu bewältigen. Nicht jeder und jede kommt gleich voll auf Touren, man braucht längere Anlaufzeiten, um „umzuschalten“, was einem schnell das Prädikat Spätstarter einbringen kann.  

Wie vom Start weg bei der Arbeit richtig präsent sein? Hier die Tipps der Psychotherapeutin und Autorin Maren Schneider, die im Magazin für Achtsamkeit „Moment by Moment“ erschienen. Schon wenige Minuten morgendliche Meditation können reichen, für kurze Zeit den eigenen Atem zu spüren, um sich auf den kommenden Tag richtig einzustellen.  

 

Routinen sind wichtig

Dabei spielen auch Routinen eine wichtige Rolle, wie etwa kleine Belohnungen, die man in seine manchmal sehr funktional ausgerichteten Frühstücksgewohnheiten einbauen kann. Dafür sich etwas mehr Zeit zu nehmen, ebenso wie für den Weg zur Arbeit (leider notwendigerweise mit etwas früherem Aufstehen verbunden), um nicht in die sprichwörtliche morgendliche Hektik-Falle zu geraten. Kleinigkeiten können den gewünschten Aktivitäts- und Präsenz-Schub geben. 

Vor der ersten Aufgabe schnell noch einen Blick in die Zeitung oder die Panorama Online-News werfen, um beim Flurklatsch sprichwörtlich im Bilde zu sein? Meist ein gefürchteter Zeitfresser, der nur die Konzentration aufs Wesentliche einschränkt.   

 

Weitere Tipps der Autorin kurz zusammengefasst 

 

  • Unnötige Ablenkungen und Abschweifungen vermeiden, sich auf ein Thema fokussieren, das garantiert den schnelleren Einstieg und Präsenz beim Start in den Arbeitstag.
  • Ein Tages-Timing erstellen, eine Reihenfolge der Tätigkeiten festlegen, Aufgaben nacheinander erledigen. Multitasking ist zwar möglich und wird allenthalben und teilweise recht demonstrativ praktiziert, doch ohne Konzentration und Fokussierung auf ein Thema wirkt man eher fahrig als präsent.
  • Mit Themen beginnen, die einem leichter fallen, statt gleich „schwere Brocken“ anzupacken – wie natürlich auch bei körperlichen oder sportlichen Tätigkeiten üblich. 
  • Atemübungen helfen, wie Gehen im Rhythmus des ein- und ausströmenden Atems, wenn man sich mal zwischendurch die „Beine vertritt“ – was nicht nur für den Kreislauf von Vorteil ist.
  • Wann immer möglich kurze Zwischenpausen und kleine Unterbrechungen einbauen. Zum Beispiel Übergangsmomente nutzen von einer Tätigkeit oder einem Termin zur Zentrierung auf die nächste Aufgabe, indem man Mini-Breaks und sich kleine „Belohnungen“ gönnt – und sich nicht übergangslos sich ins Folgethema stürzt. 

 

Und am Ende des Arbeitstages bewusst „abschalten“, den Tag kurz Revue passieren lassen und sich vor allem die Momente in Erinnerung rufen, die positiv empfunden wurden. Also nicht den möglicherweise entstandenen Frust oder Stress mit nach Hause nehmen, sondern die positiven Aspekte und Empfindungen speichern, um wieder optimistisch in einen neuen Arbeitstag einsteigen zu können.  

Wenn auch solch ein positiver Rückblick nicht täglich gelingen mag, so kann es doch wesentlich für die Selbstmotivation sein. Falls die tägliche Retrospektive eine dauerhaft negative sein sollte, dann liegen die Probleme wohl tiefer und bedürfen nicht selten einer gründlicheren Aufarbeitung der Ursachen, für die ein Achtsamkeitstraining sehr hilfreich sein kann.  

Die Angst weg-denken

MBL Fitness-Tipp

Das Spektrum der menschlichen Emotionen ist groß – und es wächst ständig. Sprach Paul Eckmann noch von den sieben Basisemotionen, fanden Alan S. Cowen und Dacher Keltner in ihrer Studie aus dem Jahr 2017 insgesamt 27 verschiedene menschliche Emotionen. Dazu gehören zum Beispiel Aufregung, Überraschung, Erleichterung, Nostalgie, Romantik, ästhetische Wertschätzung, Staunen, Verehrung, Belustigung und Zufriedenheit.  

Wie viele Emotionen es auch immer tatsächlich geben mag, in unserer Coaching-Praxis begegnen wir häufig vor allem den negativen Emotionen. Befangenheit, Trauer, Wut, Scham. Und einer davon mehr als allen anderen: Der Angst. 

Kein Gefühl hat uns so im Griff wie die Angst. Nicht selten begegnen uns im Coaching Menschen, die regelrecht „gelähmt vor Angst“ sind. Diese Lähmung haben wir sicher alle vereinzelt schon erlebt. Wenn wir eine Präsentation halten müssen, ein wichtiges Finanzdokument aufsetzen, oder unserer Vorgesetzten einen Fehler beichten müssen.  

Immer mal wieder solche Momente zu haben, ist normal und gehört zum Leben dazu. Zu einem Problem wird die Angst dann, wenn sie zum dauerhaften Begleiter wird. Wer immer ängstlich ist, dem fällt es schwer, Entscheidungen zu treffen, sich Ziele zu setzen und zu ihrer Erreichung aktiv zu werden. Dann ist es Zeit für ein Coaching. 

  

Woher kommt die Angst? 

Im Coaching unterstützen wir Menschen dabei, sich von dieser Lähmung zu befreien.  

An erster Stelle steht hier die Ursachenklärung, also die Frage: Wie ist die Angst entstanden und wie hält sie sich so hartnäckig? 

Der Ursprung von Angst liegt oft in der Vergangenheit. Meist (auch wenn das etwas klischeehaft ist) in der Kindheit und Jugend. Vielleicht haben einem die Eltern, eine Lehrerin oder ein Lehrer das Gefühl gegeben, nicht gut genug zu sein. Vielleicht hat man in einer neuen Klasse oder einem neuen Sportverein keinen Anschluss gefunden. Vielleicht war es auch die erste Vorgesetzte, die einen immer runtergemacht hat. 

Was auch immer der Auslöser war, gerade wenn wir jung sind, versteht unser Gehirn solche Situationen als Lernerfahrungen. Wenn wir uns über längere Zeit (oder auch nur kurz, aber sehr intensiv) schlecht fühlen, formt unser Gehirn Glaubenssätze um diese Gefühle herum. Dieser Gedankenprozess ist überraschend simpel: „Warum habe ich immer das Gefühl, nicht gut genug zu sein? Vermutlich, weil es so ist.“  

Ist ein solcher Glaubenssatz erstmal geformt, suchen wir automatisch und häufig völlig unbewusst nach Beweisen für seine Richtigkeit. „Confirmation Bias“ heißt hier der psychologische Fachbegriff. Das kann beispielsweise so aussehen: „Ich hatte Angst vor der Präsentation und danach hat mir ein Kollege tatsächlich negatives Feedback gegeben. Ich wusste es doch, ich bin einfach nicht gut genug“. Dass alle anderen Kollegen positives Feedback gegeben haben, wird völlig ausgeblendet. So hält sich die Angst und wächst häufig sogar noch weiter. 

  

Wo Coaching ansetzt  

Den Zeitraum, in dem die Angst entstanden ist, können wir gewöhnlich nicht mehr beeinflussen, da er in der Vergangenheit liegt. Was wir aber tun können, ist die daraus entstandenen Glaubenssätze zu verändern.  

Das ist leichter gesagt als getan. Besonders dann, wenn wir sie seit unserer Jugend mit uns herumtragen. Wer 20 Jahre lang gedacht hat „ich bin nicht gut genug“, dem wird es im ersten Moment schwerfallen, etwas anderes zu denken. Oft fangen Coachees hier sogar Diskussionen an, in denen sie den Coach davon überzeugen wollen, dass sie wirklich nicht gut genug sind. Sie sagen Dinge wie „Aber ich mache wirklich mehr Fehler als meine Kollegin.“, „Wenn mein Chef wüsste, wie wenig Ahnung ich eigentlich von dem Thema habe, würde er nicht so positiv über mich sprechen.“ oder „Es gab einfach nicht so viele qualifizierte Bewerbungen, deshalb haben Sie die Stelle mir gegeben.“ 

Kurz: Wer Beweise für einen Glaubenssatz finden möchte, der findet diese schnell und zahlreich. Nach Beweisen für das Gegenteil muss man dagegen bewusst suchen. Das ist harte Arbeit. 

Die gute Nachricht ist: Es mag schwer sein, Glaubenssätze zu verändern, aber es ist möglich. Und wer es schafft, wird eine merkliche Verbesserung der eigenen Lebensqualität spüren. 

  

Die Angst weg-denken

Was also tun, um Glaubenssätze zu verändern? Dazu gibt es einige Techniken, die sowohl im Coaching als auch von Psychotherapeutinnen und -therapeuten angewendet werden.  

  

  1. Glaubenssätzen widersprechen. Diese Übung ist besonders effektiv, wenn du dir deinen Glaubenssatz als Person vorstellen kannst, die dir beispielsweise immer wieder sagt: „Du schaffst das nicht. Dafür bist Du einfach nicht gut genug.“ 
 Wann immer du merkst, dass diese Person sich einmischen möchte, sage ihr ganz bestimmt: „Was Du sagst, stimmt nicht. Schau mal, was ich alles schon geschafft habe.“
  2. Erfolgstagebuch. Wer Probleme hat, aufzuzählen, was er in seinem Leben schon Positives erreicht hat, könnte ein Erfolgstagebuch führen. Hier können große, aber auch kleine Erfolge festgehalten werden. Wichtig dabei: auch ein 80-prozentiger Erfolg ist ein Erfolg.
  3. Glaubenssätze umformulieren. Alten Glaubenssätzen kann man nicht nur widersprechen, man kann sie auch durch neue ersetzen. Wurdest du beispielsweise für dein vorlautes Auftreten und deinen Mangel an Zurückhaltung kritisiert, kannst du das so umformulieren: „Meine direkte, offene Art macht mich zum perfekten Eisbrecher. Mit mir gibt es nie peinliches Schweigen“. So kannst du dich auf die positiven Aspekte deiner Persönlichkeit fokussieren. Versuche, im Alltag möglichst häufig mit diesen neuen Glaubenssätzen in Kontakt zu kommen. Stell dir zum Beispiel einen Wecker, der einmal in der Stunde klingelt. Bei jedem Klingeln gehst du einmal deine neuen Glaubenssätze durch. Oder druck dir die Glaubenssätze aus und hänge sie an einen Ort, den du häufig siehst. Zum Beispiel deinen Badezimmerspiegel oder die Haustüre.
  4. Fokus auf die Gegenwart. Angst findet vor allem in der Vorstellung statt. Genauer: in Vorstellungen davon, was in der Zukunft alles schiefgehen könnte. Übungen, bei denen man trainiert, mit seinen Gedanken nur im Hier und Jetzt zu sein, sind deshalb ein wirksames Mittel gegen Angst. Dazu gehören Mediation, beruhigende Atemtechniken wie beispielsweise die 4-8 Atmung (vier Zählungen einatmen, 8 ausatmen) oder auch Mindfulness-Übungen, bei denen man den gegenwärtigen Moment mit allen Sinnen wahrzunehmen versucht. 
 Gerade Atemübungen eigenen sich auch in Momenten der akuten Angst gut zur Beruhigung, weil sie sehr leicht unauffällig durchgeführt werden können.
  5. Positive Zukunft ausmalen. Weil Angst aus der Vorstellung einer negativen Zukunft entsteht, nimmt sie ab, wenn man es schafft, sich stattdessen eine positive Zukunft auszumalen. Je bildhafter, desto besser. Statt sich vorzustellen, wie man die Präsentation vergeigt, denkt man daran, wie beeindruckt die Kolleginnen und Kollegen von dem guten Ergebnis sind, das gute Feedback, das man bekommt, hört vielleicht sogar schon den Applaus.
  6. Enttäuschungen zulassen. Was aber, wenn ich mir eine positive Zukunft ausgemalt habe, diese aber nicht eintritt? Wenn die Präsentation doch schlecht war? Ich zu nervös, das präsentierte Konzept nicht das richtige? 
 Solche Fehlschläge gehören dazu. Eine schlechte Präsentation bedeutet aber nicht, dass man generell schlecht präsentiert oder auch in allen zukünftigen Präsentationen schlecht sein wird. Man kann kompetent sein und auch mal etwas falsch machen. Das schließt sich nicht aus.

In unserem Programm Mindful Business Life vermitteln wir solche und viel weiter Übungen, die dabei helfen, Stress abzubauen und Resilienz aufzubauen. Interesse? Hier erfährst du mehr.

Karin Bacher Consultants
Karl-Bührer-Str. 22
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Fon: +49 (0) 7231 4628 631
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