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Arbeiten und Gesundheit

Auf 7mind sahen wir einen Beitrag zum Thema „Mit Prävention zum gesunden Arbeitsplatz“, den wir hier aus aktuellem Anlass kurz kommentieren wollen. Die Belastung ist in vielen Unternehmen für die Mitarbeitenden gerade besonders hoch, weil zurzeit in fast allen Branchen mannigfaltige Krisen zu bewältigen sind, bis hin zum existentiellen Kampf um das Überleben der Firma und den Arbeitsplatz schlechthin. 

Natürlich ist Prävention ein „Allrounder für dein Wohlbefinden“, wie es in dem Artikel vielversprechend heißt. Dort werden die Präventionsmaßnahmen in drei Kategorien eingeteilt: Primärprävention, Sekundärprävention und Tertiärprävention, welche sich auf die verschiedenen Belastungsebenen beziehen, die Arbeit „ungesund“ machen können. Und bei der Frage, was uns krank machen kann, taucht ganz schnell das zentrale Thema Stress auf und unseren Umgang damit. 

Vorbeugen ist „Unternehmens-Räson“? 

Im deutschen Arbeitsschutzgesetz heißt es: “Die Arbeit ist so zu gestalten, dass eine Gefährdung für das Leben sowie die physische und die psychische Gesundheit möglichst vermieden und die verbleibende Gefährdung möglichst gering gehalten wird...” (ArbSchG, §4, Abs.1)  

Schön gesagt, doch wie ist mit stetig wachsenden Anforderungen umzugehen, wo ist die individuelle Leistungsgrenze erreicht, ab der man von einer Gefährdung sprechen kann? Was tun, wenn der Terminkalender keinen Platz für Pausen lässt und das zwischenzeitliche Abschalten dauerhaft verhindert? Ein Blick auf die grundsätzlichen Vorbeugemaßnahmen kann helfen, sich der eigenen Situation bewusst zu werden.  

  • Unter Primärprävention ist zu verstehen das aktive Verhindern von Krankheiten, wie zum Beispiel in erster Linie das Vorbeugen von Kreislauf-Erkrankungen, wozu in erster Linie Bewegung gehört und regelmäßige Entspannungsphasen während der Arbeit. Wenn das schon schwer fällt einzuhalten, sollte man bereits die nächste Stufe ins Auge fassen. 
  • Mit der Sekundärprävention ist das rechtzeitige Erkennen einer Erkrankung gemeint, um diese möglichst gleich im Frühstadium behandeln zu können. Oft werden deren Anzeichen nicht wahrgenommen oder ignoriert, was zum Beispiel die klassischen Vorsorgeuntersuchungen klären können – leider immer noch vielfach ungenutzt und damit vertane Chancen. Ein sehr deutliches Zeichen dafür an diese Prävention zu denken sind z. B. sehr häufige Erkältungen, langanhaltende Schlafstörungen.  
  • Wenn eine Erkrankung (physisch, psychisch) schon voll eingetreten ist, hilft nur noch die Tertiärprävention, also dass sich die Lage nicht weiter verschlimmert oder einem Rückfall vorbeugt, was zum Beispiel in einer Reha-Einrichtung stattfinden kann. 

Stress ist nicht vermeidbar, doch kontrollierbar

Bei Stress „in Sicht“ ist also die Primärprävention angezeigt, bei Stress „an der Türschwelle“ braucht es Maßnahmen zur Sekundärprävention, und beim „Stress als Mitbewohner“ hilft nur noch die Tertiärprävention.  

Das Schlüsselwort heißt „Stressbewältigung“, also der bewusste und kontrollierte Umgang mit oft unvermeidlichen Herausforderungen. Dazu gehört in erster Linie die eigene Körperwahrnehmung und die dadurch angezeigten Verhaltensänderungen. Anzeichen für Stress bei sich selbst erkennen und einordnen zu können, ist der erste Schritt, um dessen Auslöser gezielt zu vermeiden. 

Hier findest du mehr Informationen zu betrieblichem Stressmanagement. 

Palliativ-regeneratives Stressmanagement

Der Stress am Arbeitsplatz nimmt zu

Stress am Arbeitsplatz ist für viele Arbeitnehmer in Deutschland zum Alltag geworden. Die Gründe hierfür sind vielfältig: 

- Eine hohe Arbeitsverdichtung

- Eine steigende Geschwindigkeit von Arbeitsabläufen durch neue Technologien,

- Der innere Druck zu performen

- Termindruck und ständige Erreichbarkeit

- Sowie ein schlechtes Arbeitsklima und fehlende Anerkennung durch die Kollegen oder Vorgesetzen

Der Stress für deutsche Arbeitnehmer wächst stetig an, das belegen auch die steigenden Zahlen stressbedingter Krankschreibungen, bspw. durch Burnout oder Belastungs-Depressionen.

Auch wenn uns ein gewisses Stresslevel kurzfristig produktiver, motivierter und leistungsfähiger machen kann – ein dauerhaft zu hoher Stresspegel belastet sowohl den Arbeitnehmer, seine Kollegen und sein privates Umfeld und letztendlich erleiden auch die Unternehmen wirtschaftliche Nachteile, da die Produktivität langfristig sinkt.

Mittlerweile findet in vielen Unternehmen bereits ein Umdenken statt, immer häufiger wird auf betriebliches Gesundheitsmanagement und Stressmanagement gesetzt. Dabei werden den Arbeitnehmern unter anderem verschiedene Methoden beigebracht, mit dem Stress umzugehen und ihr Stresslevel langfristig zu senken. Hierbei gibt es drei verschiedene Möglichkeiten: die instrumentelle Stressbewältigung, die kognitive Stressbewältigung sowie die palliativ-regenerative Stressbewältigung. Die kognitive sowie die instrumentelle Stressbewältigung zielen dabei auf einen langfristigen Effekt ab, bspw. durch eine systematische Problemlösung oder einer Einstellungsänderung. Wir möchten an dieser Stelle jedoch etwas ausführlicher auf die palliativ-regenerative Stressbewältigung eingehen, welche sowohl kurzfristige als auch langfristige Effekte mit sich bringt.

Nichts bringt uns auf unserem Weg besser voran, als eine Pause.

In diesen Worten steckt so viel Wahrheit. Wer große Taten vollbringen möchte und jeden Tag seine Höchstleistung abruft, der muss auch irgendwo seine Kraft für diese tanken. Denn ähnlich wie bei einem Smartphone oder Laptop, das zu lange nicht an das Ladekabel angeschlossen wurde, geht uns früher oder später irgendwann der Saft aus. Bei der palliativ-regenerativen Stressbewältigung geht es also darum, dem Körper und sich selbst etwas Gutes zu tun. 

Kurzfristig wirksame Maßnahmen

1. Kurz-Entspannungen und Atemtechniken: Eine Anleitung für Atemtechniken und Entspannungsübungen am Arbeitsplatz finden Sie hier.

2. Stressabbau durch körperliche Aktivität: Versuchen Sie es doch mit einem kleinen Spaziergang, wenn Sie das nächste Mal gestresst sind. Die Bewegung wird Ihnen guttun.

3. Ablenkung: Denken Sie an etwas Schönes, das Ihnen Kraft gibt. Zum Beispiel an Ihre Familie oder den nächsten Urlaub.

4. Entlastende Gespräche führen: Manchmal hilft es einfach, sich die Probleme von der Seele zu reden. Dabei muss es nicht unbedingt um Problemfindung gehen. Den Ballast loszuwerden, kann bereits helfen einen anderen Blickwinkel auf die Dinge zu bekommen.

5. Sich selbst etwas Gutes tun: Das kann ein leckeres Essen sein, ein schönes Entspannungs-Bad oder auch einfach nur eine Tasse Tee. 

Langfristige Maßnahmen

1. Bewegung und Sport: Zum einen fühlt man sich wohler in seinem Körper, denn ein gesunder Geist braucht einen gesunden Körper. Zudem werden beim Sport Glückshormone ausgeschüttet, bei regelmäßiger Ausübung wirken diese sich positiv auf unsere Psyche aus. Sportarten wie bspw. Yoga helfen langfristig zu entspannen.

2. Ernährung: Fettiges und ungesundes Essen mag uns zwar kurzfristig glücklich machen, auf lange Sicht ist eine gesunde Ernährung und eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Nährstoffen jedoch essenziell für unsere Leistungsfähigkeit.

3. Entspannung und Schlaf: Ein gesunder und erholsamer Schlaf ist wichtig. Lesen Sie mehr im Blogbeitrag.

4. Sozialkontakte: Treffen Sie sich regelmäßig mit Freunden und nehmen Sie sich Zeit für Ihre Familie. Wir Menschen sind soziale Wesen und brauchen den Austausch für unser Wohlbefinden. Das haben wir durch die Kontaktbeschränkungen der letzten Wochen mehr als deutlich zu spüren bekommen…

Unsere Achtsamkeitstage können leider aufgrund der aktuellen Situation nicht stattfinden. Neue Termine werden voraussichtlich erst wieder ab Herbst stattfinden. Wir bieten jedoch eine individuelle Beratung und Einzelstunden an, um Sie beim Stressmanagement aktiv zu unterstützen. Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme: team@mindful-business-life.de   

Bleiben Sie gesund!    

 

Karin Bacher Consultants
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Fon: +49 (0) 7231 4628 631
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