Posts tagged "glück"

Was bedeutet Wohlbefinden?

Glück löst ein Wohlbefinden bei uns Menschen aus, es ist aber zeitlich begrenzt und hängt auch immer mit dem eigenen Wertesystem zusammen. Dem einen bedeutet es viel, eine funktionierende Familie zu haben und die Person hat daher Glücksgefühle beim gemeinsamen Sonntagsbraten. Ein anderer würde dies vielleicht eher als Belastung sehen, weil der Wert Familie schwach ausgeprägt ist und er sich nicht jeden Sonntag verplanen will. Wir erkennen also, Glück hat mit Emotionen zu tun, die ein bestimmtes Ereignis in uns hervorrufen in Verbindung mit unseren Werten.

Und dann gibt es noch die Grundbedürfnisse, deren Erfüllung zu unserem Wohlbefinden beitragen. Die US-amerikanische Psychologin Carol Ryff hat in mehreren Studien sechs Grundbedürfnisse herausgearbeitet, die für die Entstehung vom sogenannten psychologischen Wohlbefinden wichtig sind: Selbstakzeptanz, Umweltbewältigung, persönliches Wachstum, positive Beziehungen, Sinnerleben und Autonomie. Wie schon erwähnt, tragen sie zum Wohlbefinden bei. Sind sie alle erfüllt, ist schon eine Menge getan, aber noch nicht genug. Wir können diese Grundbedürfnisse und deren Auswirkungen zwar beeinflussen, aber nicht immer zu 100 Prozent. Woran liegt das? Wir werden bequem. Um uns dauerhaft seelisch gesund zu fühlen, müssen wir selbst eine Menge dafür tun. 

Gelungenes Leben – seelische Gesundheit

Psychologe Peter Becker hat in den 1980er-Jahren Werke von bekannten Psychologen beispielsweise Freud, Maslow, Allport, Menninger oder Frankl verglichen und dabei eine spannende Überschneidungsfläche herausgearbeitet. Becker ist überzeugt, um sich dauerhaft seelisch gesund zu fühlen, müsse ein Mensch zu diesen drei Dingen in der Lage sein:  

1. Selbstaktualisierung 

- also sich regelmäßig selbst zu fragen, ob das eigene Handeln als werthaltig erachtet wird. Oder was für einen selbst überhaupt werthaltig ist. Diese Fragen helfen:  

  • Wie sieht mein Leben aktuell aus? 
  • Welche Gefühle nehme ich dabei wahr? 
  • Was möchte ich in meinem Leben gerne erleben? 
  • Welche Werte vertrete ich? 

In unseren Einzelcoachings stellen wir diese und vertiefende Fragen und unterstützen so den oder die Coachee in seiner Selbstreflektion. Denn nach der Selbsterkenntnis fängt ja die Aktualisierung an. Also der persönliche Veränderungsprozess. Auch dafür gibt es fundierte Methoden. 

2. Selbstregulierung  

Sich selbst zu regulieren bedeutet, nicht jedem spontanen Bedürfnis nachzurennen. Denn oft geben diese Impulse nur kurzfristig ein Glücksgefühl. Typisch dafür sind Frust-Schokolade- oder Frust-Käufe-Exzesse. Hier kann es hilfreich sein, vor (impulsiven) Entscheidungen innezuhalten und in sich hineinzuspüren, wie sich bestimmten Gedanken und Emotionen anfühlen. Ein zutiefst achtsamer Ansatz.  

  • Welches eigentliche Bedürfnis steckt hinter meinem Verhalten oder meinen Impulsen? 
  • Wenn ich zu einer bestimmten Sache “Ja” sage, wozu sage ich dann gleichzeitig “Nein”? 

3. Sinnerleben  

Bedeutet hier: ein zielgerichtetes Leben sowie die Überzeugung, dass das Handeln eine Bedeutung hat. Diese Fragen können dabei hilfreich sein: 

  • Spüre ich bei dem Gedanken an einen Bereich meines Lebens einen inneren Widerspruch? 
  • Spüre ich im Alltag bei bestimmten Handlungen einen inneren Widerspruch? (Das gilt vor allem für Handlungen, von denen wir glauben, dass sie uns langfristig nicht zufrieden machen) 
  • Habe ich das Gefühl, nach meinen eigenen Werten zu leben? 

Wir stellen in unseren Einzelcoachings fest, dass das Thema Werte oft noch nie von unseren Coachees betrachtet wurde. Es ist ein fester Bestandteil in unsere Sessions 

 

Mehr zum Thema: In seinem Projekt humansarehappy schafft Leonard Gabriel Heygster eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Entstehung von Wohlbefinden. Im humansarehappy Podcast spricht er alle zwei Wochen mit Vertreter:innen aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft oder Politik über die Entstehung von Wohlbefinden, Zufriedenheit und Glück. 

Seine wichtigsten Erkenntnisse zum Thema Wohlbefinden teilt Leonard Gabriel Heygster regelmäßig auch bei Instagram. 

Quelle: Essay von 7Minds, 2023, Gastautor Leonard Gabriel Heygster 

Mit den eigenen Händen arbeiten

Die Überschrift klingt merkwürdig. Weil es sich um ein Vergnügen handelt, das fast verloren gegangen ist, aber sich gerade wieder große Beliebtheit erfreut. Ein Freund hat die Imkerei entdeckt und wir freuen uns über den wirklich außergewöhnlich guten Honig. Eine Freundin macht Lavendel-Öl selbst, in zwei Varianten - für den Winter und den Sommer. Eine Mitarbeiterin entdeckte das Handlettering – eine Kunst mit Buchstaben und Zahlen kurze Texte zu einem Kunstwerk zu gestalten. Und ich selbst koche ein. Wie auf dem Bild zu sehen ist handelt es sich um ein Gericht, was sich sehr gut einkochen lässt. Mit eigenen Tomaten und Chili aus dem Garten und original ungarischen Paprika und Zwiebeln vom Biobauern. Etwas Salz, fertig. Bei mir selbst, aber auch mit allen anderen mit denen ich übers Selbermachen gesprochen habe stelle ich fest: Es erfüllt uns mit innerer Freude, wir empfinden fast schon eine Art Seligkeit. 

 

Trend DIY

Do it yourself (DIY) – lange verpönt und etwas, für die, die sich keine Fertigware leisten konnten, hat durch die Krisen der letzten drei Jahre Aufschwung erfahren. Das Spießer-Image ist gewichen. Begriffe wie das Urban Gardening (Schrebergarten adé) oder der Maker Space (fkn Hobbykeller) zeigen eine Modernität, ebenso wie etliche Frauen-Workshops in Baumärkten “Women`s Night”, in denen Frau lernt, mit den Werkzeugen entsprechend umzugehen.  

Alle, mit denen ich gesprochen habe, empfinden das Selbermachen wie eine Meditation. Auch ich bin glücklich und fokussiert auf den Moment, wenn ich im Garten die Rosen schneide oder das Unkraut entferne. Ich freue mich, wenn die Erdbeeren nach solchen schmecken und der Pflücksalat auch ohne Dressing Geschmack hat. Die Zeit im Garten oder in der Küche - ich liebe es zu kochen – ist für mich Quality Time. Die Erfolgserlebnisse durch die Arbeit meiner Hände erfüllen mich mit Stolz. 

 

Selbstwirksamkeit 

Diesen Begriff verwende ich häufig in Führungskräfte-Trainings und erkläre auch, warum dies so wichtig ist. Beim Selbermachen erlebt man Selbstwirksamkeit. Psychologisch betrachtet ist der empfundene Stolz, das Gefühl unabhängig zu sein ein wichtiger Faktor. Er kann uns das Gefühl der Lebenszufriedenheit geben. Der kreative Prozess beim Selbermachen hilft uns, positive Erlebnisse zu schaffen. Wenn ich meine zwölf Gläser Eingemachtes betrachte, schüttet mein Gehirn Glückshormone aus, ebenso, wenn ich meine Gäste mit einem Sieben-Gang-Menü bekoche. Das geschieht bei allen Menschen, die durch eigene Leistung Erfolgserlebnisse erfahren. 

 

Also mein Tipp an Euch: Probiert es aus! 

Flow bei der Arbeit!?

Das Fragezeichen in der Überschrift hat seine Berechtigung. Bei einer kleinen Umfrage bei Freunden und Bekannten zum Thema Flow kamen alle möglichen Antworten: Ja kenne ich – beim Yoga machen, beim Joggen, beim …. keiner hatte seine Arbeit erwähnt. Dabei kann es so einfach sein, dieses Glücksgefühl auch im Job zu bekommen. 

 

Hast du schon Mal an einer Aufgabe gearbeitet und bist dabei völlig abgetaucht? Einem Kollegen und mir geht es regelmäßig so.  Die Arbeit geht uns irgendwie ganz leicht von der Hand, man hat das Gefühl man kommt so richtig vorwärts und wenn man auf die Uhr schaut, sind drei Stunden verflogen. So macht der Job Spaß.  

 

Dieser Zustand, in dem man voll auf eine Aufgabe fokussiert ist und alles andere um sich herum vergisst nennt sich Flow.  

  

Was ist Flow? 

  

Geprägt wurde der Begriff von dem ungarischen Psychologen Mihály Csíkszentmihályi (sprich Mihai Tschicksendmihai). Csíkszentmihályi forschte vor allem zur Psychologie des Glücks. In diesem Zusammenhang interviewter er Menschen in kreativen Berufen dazu, was sie antrieb, einer Tätigkeit nachzugehen, die sie weder berühmt noch reich machte. Ihre Antwort: Bei der Arbeit erreichten sie immer wieder einen Zustand der „Extase“. Die Arbeit, so berichtete einer von Ihnen, fließt dann wie von selbst. Ich sitze nur dabei und schaue zu. Aus diesem „Dahinfließen“ der Arbeit ergab sich der Begriff Flow.  

  

Wie kommt man in den Flow? 

  

Nach Csíkszentmihályi entsteht der Flow-Zustand dann, wenn man sich vollkommen auf eine Aufgabe konzentriert. Das Gehirn verwendet dann all seine Kapazität auf die Aufgabe und kann nichts anderes mehr wahrnehmen. So kommt es auch, dass man in diesem Zustand die Zeit oder seine Umgebung zu vergessen scheint. Bei welchen Aktivitäten man in den Flow kommt ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.  

Laut einer aktuellen Studie aus den USA, kann man sogar berechnen, wie leicht es bei einer bestimmten Tätigkeit ist, in den Flow zu kommen.   

Entscheidend ist das Wissen bzw. die Information, die man über das gewünschte Ergebnis und die Mittel, die zur Erreichung dieses Ergebnisses zur Verfügung stehen, hat. Soll heißen: Je besser man weiß, was das Ziel ist, und wie man es erreicht, desto leichter kommt man in den Flow. 

Und da hängt es meistens in deutschen Unternehmen. Ziele sind meistens nicht klar, nicht kommuniziert oder zu kompliziert formuliert. Mitarbeitende wissen nicht, warum und wofür sie ihre Aufgaben erledigen sollen. Ob auf der Metaebene – die Unternehmensziele, oder auf den Arbeitsplatz oder die Aufgabe runtergebrochen. 

  

Konkret bedeutet das: Fällt eine Aufgabe schwer, weil sie unterfordernd oder langweilig ist, kann es helfen, sich bewusst zu machen, wie diese Aufgabe zur Erreichung der eigenen Ziele beiträgt. Oder du setzt dich mit den unternehmensweiten Zielen mehr auseinander und brichst diese selbst auf deine Arbeit runter. 

 

Kommt dir eine Aufgabe zu schwer vor, solltest du dir überlegen, wie du sie in kleinere Einheiten aufteilen könntest. Oder welche anderen Ressourcen bei der Bewältigung der Aufgabe zur Verfügung stehen könnten. Das kann zum Beispiel bedeuten, eine Fortbildung zu machen, Kollegen um Rat zu fragen, ein Tutorial anzuschauen oder einen Tag mobile zu arbeiten, um dich ungestört mit der Aufgabe intensiver zu beschäftigen. Bei letzterem spielt auch eine Rolle, dass eine andere Umgebung die Kreativität fördert. 

  

Ob man in den Flow kommt, oder nicht, ist also keineswegs zufällig. Du kannst aktiv etwas dafür tun, dass deine Arbeit wie von selbst läuft - mit der richtigen Einstellung. Statt Probleme zu wälzen nämlich nach Lösungen zu suchen. 

Karin Bacher Consultants
Karl-Bührer-Str. 22
D-75177 Pforzheim
Fon: +49 (0) 7231 4628 631
team(at)mindful-business-life.de

➔ Nachricht an KB Consultants