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Bircher-Müsli

Karin Bacher Consultants Blogbeitrag

Bei der Aufzählung der kulinarischen Schweiz-Klischees darf eines nicht fehlen: das Bircher-Müsli, noch vor Schokolade und Käsefondue. Im Jahr 1900 vom Aargauer Arzt Maximilian Bircher-Benner erfunden und inzwischen zu einem der Schweizer Nationalheiligtümer erhoben, wurde es zur weltweit berühmtesten Frühstücksspezialität. Diese kommt heute in zahllosen Varianten vor, zuweilen weitab von der recht schlichten Originalrezeptur, bestehend nur aus Haferflocken, Äpfeln, Nüssen, Wasser, Milch und Zitronensaft. 

  

Und die war eigentlich auch gar nicht speziell fürs Frühstück vorgesehen. Die „Diätspeise“ wurde in Privathaushalten wie in Schulen und beim Militär gegessen, sogar in Gefängnissen stand sie vor allem abends auf dem Menüplan. Wann genau sich das Müsli als Frühstücks-Standard etabliert hat, lässt sich nicht datieren. Und natürlich gab es das Müsli in dem von Bircher-Benner gegründeten Sanatorium am Zürichberg, wo sich prominente Kurgäste wie Wilhelm Furtwängler und Thomas Mann erholten, der sich hier zu seinem Buch „der Zauberberg“ inspirieren ließ.  

  

Ob dieser beim Verfassen seines Werks vom Müsli beflügelt wurde, ist nicht überliefert. Doch die positiven gesundheitlichen Effekte der „Spys“, wie sie auf gut Schwyzderdütsch genannt wurde, waren offensichtlich. Und sie haben sich auch danach schnell international herumgesprochen und die Erfolgsstory des Korn-Rohkostgemisches mitgeschrieben. Der Erfinder und Rohkostfan Bircher hat das Müesli seinen Patienten täglich verordnet. Er propagierte es in erster Linie als naturnahe Ernährung und Alternative zur schweren bürgerlichen Küche, die er vorausschauend für die Ursache vieler Krankheiten sah. 

  

Ernährungsexperten allenthalben bestätigen dies heute und empfehlen das Dauer-Trendgericht als gesunden und bekömmlichen Energielieferanten für den Start in den Tag. Weniger die mit allerlei stark gezuckerten Zutaten bestückten Fertigmüslis auf dem Markt, bei denen man zum Teil vor lauter Schokoflakes keine Haferflocken mehr sieht. Aber alles, was nah am Originalrezept des Ur-Müsli ist, auch wenn mal kein frisch geraspelter Apfel sondern andere Früchte oder Trockenobst mit drin sind. 

  

Es gibt heute eine ganze Reihe an spezialisierten Müsli-Anbietern, deren Rezeptvarianten bisweilen kaum noch etwas mit der Idee Birchers zu tun haben. Wobei sie allesamt sein Müsli-Wirkungsversprechen hochhalten: gesunde Ernährung mit hohem Genussfaktor. Hier ein Anbieter (nach Selbstaussage der „Pionier bei den Online Müslis“), bei dem es lohnt sich einmal umzuschauen und vielleicht die ideale individuelle Mixtur für sich zu finden: 

www.müsli.de

H2O!

Viel trinken ist in diesem Sommer das Gebot der Stunde, will man nicht Gefahr laufen, zum „Dehydrierungsopfer“ zu werden, was in manchen Medien gerne etwas aufgebläht dargestellt wird. Die allermeisten (gesunden) Menschen verspüren rechtzeitig Durst, bevor sie Gefahr laufen zu verdursten – und können diesen Durst in der Regel auch zeitnah stillen. 

  

30 bis 40 Milliliter Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht braucht ein Mensch, womit man auf die empfohlene Faustregel von eineinhalb bis zweieinhalb Litern Flüssigkeit pro Tag kommt. Das ist allerdings nur eine grobe Orientierung, ganz abhängig von mehr oder weniger körperlichen Aktivitäten. Dann können es bei entsprechenden Außentemperaturen schon mal ein bis zwei Liter mehr werden. 

  

Die Frage ist jedoch, womit stillt man den Durst am besten? Dazu gab Ernährungsmediziner Prof. Dr. Hans Hauner im SZ-Magazin anfangs des Jahres eine einfache Empfehlung: „Es gibt nichts Besseres als normales Wasser.“ Der Professor, Mitglied der Leopoldina, leitet das Else Kröner Fresenius Zentrum für Ernährungsmedizin, räumt mit den verbreitetsten Mythen auf, wie etwa dass der Mineraliengehalt im Körper am besten über Getränke zu regeln wäre.  

  

Diese weitverbreitete Vorstellung ist den Werbeaktivitäten und dem Interesse der Getränkeindustrie geschuldet, die natürlich ihre Produkte mit allerlei verkaufsfördernden Zusätzen anreichert, denen gesundheitliche Effekte unterstellt werden. Was überwiegend als „overkill“ bezeichnet werden kann, da die Versorgung mit Mineral- und Nährstoffen in unseren Breiten einfach durch die ganz normale Nahrungsaufnahme stattfindet. Zudem enthält auch bereits Leitungswasser - anders als destilliertes Wasser - eine bestimmte Menge an Mineralien, darunter zum Beispiel Natrium, Kalzium oder Magnesium. 

  

„Die Stiftung Warentest hat bereits vor Jahren Leitungswasser aus verschiedenen Gegenden Deutschlands mit zum Teil sehr teuren Mineralwässern verglichen und keine wesentlichen Unterschiede gesehen.“ So der Professor weiter. Die aufgepimpten Wässer, Limonaden und Säfte sind also ähnlich wie die zahlreichen auf dem Markt befindlichen Nahrungsergänzungsmittel zu sehen, die zumindest in vorsichtiger Dosierung keinen Schaden anrichten, generell jedoch als überflüssig gelten dürfen. 

  

Prof. Hauner, Sprecher des BMBF-geförderten Kompetenz-Clusters der Ernährungsforschung enable, schließt seine Empfehlung so: „Wasser ist überall Wasser, genau – und damit das wichtigste Getränk für den Menschen. Es gibt nichts Besseres als normales Wasser, mit oder ohne modernen Schnickschnack. Leitungswasser ist nicht nur deutlich billiger, sondern auch naturschonender, weil es nicht abgefüllt, verpackt und transportiert werden muss. Es ist sogar besonders sicher, weil es regelmäßig auf Schadstoffe untersucht wird.“  

  

Wer’s mit etwas mehr Geschmack haben will, hat unzählige und einfachste Möglichkeiten, mit den verschiedensten Frucht-, Kräuter- und anderen Zusätzen dem Getränk eine individuelle Note zu geben. Bester Nebeneffekt, ganz im Sinne der aktuellen Politik: Weniger Lkw auf den Straßen mit Wässern aus fernen Landen sparen u.a. Sprit für Dinge, die uns gerade jetzt deutlich wichtiger sein dürften. 

Karin Bacher Consultants
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