Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist seit Corona über uns eingebrochen ist allgegenwärtig. Und auch erlebbar. Trotz Krisen ist die Wechselwilligkeit von Mitarbeitenden in Unternehmen gerade so hoch wie nie*. Einige wechseln nicht einfach nur den Arbeitgeber, sie machen etwas ganz anderes und/oder ändern ihre Art und Weise zu leben und zu arbeiten. Unternehmen sind also gut beraten, über New Work nachzudenken, um nicht wertvolle Mitarbeitende zu verlieren. Denn diese Personen fragen nicht “Was wird morgen sein?”, sondern beherzigen unsere Überschrift - nämlich indem sie nach dem “Wie” fragen. Sie lassen sich nicht von Problemen leiten und verfallen somit auch nicht in ein "Früher war alles besser”-Syndrom. Sondern: Sie gestalten sich ihr Leben. Wer den passenden Rahmen bietet gewinnt den Kampf um gute Leute. Denn: Jedes Unternehmen wünscht sich lösungsorientierte Teammitglieder. Diese haben verstärkt durch die Pandemie andere Ansprüche an Arbeitszeitmodellen, Arbeitsorten und Unternehmenskultur.
Gestalten, statt hinnehmen
Das Gute an der Zukunft ist, man kann sie selbst gestalten. Und ganz viele tun genau das. Raus aus der Tretmühle, weg von sinnbefreiten Aufgaben hin zu mehr Lebensqualität und dem Gefühl, Sinnvolleres zu leisten, weg vom cholerischen Chef, von den nörgelnden Kollegen. Lebenszeit ist kostbar. Für sich selbst aber auch für andere.
Nach einer aktuellen Allensbach-Studie blicken lediglich 19 Prozent der Menschen hoffnungsvoll in die nähere Zukunft. Wir brauchen also mehr Personen, die gestalten wollen, sich befreien von der täglichen Flut schlechter Nachrichten. Sie wissen: Krisen wird es auch in Zukunft geben. Die entscheidende Frage ist: Wie gehen wir damit um? Hier können Unternehmen einen Rahmen schaffen, z. B., indem sie eine neue Kultur zulassen, die von Vertrauen, Werten und Wertschätzung geprägt ist.
Was hilft uns, Sinn zu finden?
“Verbundenheit mit anderen Menschen erscheint vielen als sinnstiftend. Die Isolation durch Corona hat im privaten wie im beruflichen Umfeld diese Sinnquelle versiegen lassen”, erklärt Karin Bacher. Und tatsächlich stellen wir im Team fest, seit wir uns wieder mit den Kollegen, Kunden und Geschäftspartnern live treffen, geht es uns besser – und den anderen auch. Vieles erscheint sinnvoller, wenn man Dinge ausdiskutiert und dabei die andere Person ganzheitlich erfassen kann: Stimme, Mimik, Gestik – kleinste Nuancen nehmen wir über Online-Meetings nicht wahr. Im Live-Meeting entsteht die für uns Menschen wichtige Verbundenheit.
*Mehr Daten zum Thema Wechselwilligkeit von deutschen Arbeitnehmern in unserem “Schwesternewsletter” im Juni, hier zum Archiv.
Buchtipps zum Thema Sinn des Lebens:
Christian Uhle, “Wozu das alles?” - eine philosophische Abhandlung über den Sinn des Lebens
Tobias Horx, “Sinnmaximierung” - über New Work und wie Menschen darin Sinn finden