Posts from 2024-01-22

Kann man Optimismus lernen?

Die meisten Menschen haben sich bei der Frage, ob sie sich eher zu den Optimisten oder Pessimisten zählen, auf ersteres festgelegt. Weil das natürlich ein positiveres Selbstbild nach außen repräsentiert – aber auch ein zutreffendes? Kann ein Mensch überhaupt in jedem Moment optimistisch oder hoffnungsvoll sein und immer davon ausgehen, dass schon alles gelingen wird? Das ist kaum realistisch und eher naiv. 

Unter eher selbstironischen Zeitgenossen findet man auch schon mal das Kokettieren mit einer meist nur vorgegebenen pessimistischen Lebenseinstellung – nach dem Motto „Die Optimisten haben das Flugzeug erfunden, die Pessimisten den Fallschirm“. Wodurch sie damit nicht ganz als Schwarzseher dastehen wollen. Denn: „Die wahren Optimisten sind nicht überzeugt, dass alles gutgehen wird. Aber sie sind überzeugt, dass nicht alles schiefgehen wird.“ (Friedrich Schiller) 

Die Macht der Hoffnung 

Und die vorgeblichen Pessimisten sehen sich damit als „Realisten“, die den heiklen Spagat zwischen Optimismus und Pessimismus souverän hinbekommen. Man kann mögliche Probleme oder Unheil kommen sehen, doch sich nicht ohne Hoffnung einfach darin ergeben, sondern sich auch seiner Stärken bewusst machen, die einen bis hierher gebracht haben. Und bei einigem Nachdenken über Lösungsmöglichkeiten neue Zuversicht entwickeln und das Glas wieder halb voll sehen. 

Auf eine solche Lebenseinstellung kann man hinarbeiten, indem man sich bewusst macht, was einen ängstigt oder lähmt, welche Schwächen oder Defizite einen plagen, was man daran ändern könnte – und damit auch gleich wieder eine positive Perspektive entwickelt über das, was einem gefallen und freuen würde! So kann eine optimistische Grundhaltung entstehen auf „realistischer“ Basis.     

Selbstmotivation oder Fremdhilfe? 

Wer sich bei ehrlicher Selbstbeobachtung als deutlich pessimistischen Charakter einstufen muss, kommt oft nicht ohne Hilfe von außen weiter. Geplagt von ständigen Selbstzweifeln und Ängsten, bevorstehende Aufgaben nicht zu schaffen und mit bestimmten Situationen allein nicht zurechtzukommen. Wir sind überzeugt: nicht allein zu schaffen, ist kein Versagen. Die Autorin Heike Führ, die das Buch “Hoffnung – vom Pessimisten zum Optimisten“ geschrieben hat, gab in einem Interview der Süddeutschen Zeitung dazu den Rat, sich Hilfe zu suchen: „Das kann ein Freund oder eine Freundin sein, eine Therapeutin, ein Coach, je nachdem, wer einem näher ist.“ 

Und sie meinte zur Frage eines pessimistischen Menschen, der sich womöglich innerlich wehrt gegen eine optimistische Einstellung: „Werden Sie sich klar darüber, ob Sie das wirklich wollen. Es ist wichtig, sich immer wieder zu überlegen, ob man sein momentanes Leben tatsächlich wertschätzt oder ob man lieber ein anderes Leben hätte. Und bevor Sie jetzt fragen, wie das denn aussehen könnte, sage ich: Wenn man sich über diese grundlegenden Dinge Gedanken macht und Antworten findet, dann reflektiert man schon und kann feststellen, wie man empfindet. Dazu gehört allerdings auch schonungslose Offenheit sich selbst gegenüber, und das ist vor allem zu Beginn der Selbstreflektion nicht einfach. Stellen Sie sich deshalb konkrete Fragen wie: Was will ich? Was will ich nicht in meinem Leben? Kann ich das, was ich nicht will, ändern? Wenn ja: Wie? Halten Sie all das in einer Liste fest.“   

Ihrem Fazit können wir uns nur anschließen: „Optimisten wollen sich nicht beherrschen lassen von schlechten Stimmungen, das heißt aber nicht, dass sie sie nicht zulassen. Sie geben ihnen eben nicht die Oberhand, vor allem nicht über einen längeren Zeitraum.“ 

Wir bieten dazu Einzelberatungen an: Mail an die team@mindful-business-life.de. Wir freuen uns auf deine Anfrage. 

Arbeitspause: Bremsklotz oder Beschleuniger?

Den „Wert der Pause“ haben wir hier schon früher behandelt, einfach weil Pausen ein völlig unterschätzter Teil des täglichen Leistungspensums sind. Auch auf „Business-Wissen.de“ wurde es gerade wieder thematisiert und begründet, wie wichtig Auszeiten am Arbeitsplatz sind, um den Energiespeicher nicht leerlaufen zu lassen. Insbesondere Manager und Führungskräfte neigen dazu, immer ansprechbar zu sein, ständig Präsenz zu zeigen und Pausen einfach ausfallen zu lassen. 

Die Einschätzung dazu in „Business-Wissen“ können wir nur unterstreichen: „Im Sportbereich ist völlig klar: Wer keine Trainingspausen einlegt, riskiert Ermüdungsbrüche und Leistungseinbußen. Nur wer strategische Pausen plant und das Training variiert, steigert Muskelkraft und Ausdauerfähigkeit. Das Prinzip dahinter nennt sich Superkompensation und gilt nicht nur für unseren Körper, sondern auch für unsere geistige Leistungsfähigkeit.“ 

Pausen sind heimliche Effizienz-Booster 

„Business-Wissen“ meint im Weiteren dazu: „Diese Erkenntnis wird in der Arbeitswelt jedoch von einem Paradigma überschattet: Nur wer hart arbeitet, ist erfolgreich. Diese Überzeugung ist tief verankert. Wer sein Image nicht beschädigen will und Karrierepläne hat, folgt ihr.“ Dabei ist es nach aller Erkenntnis einfach verkehrt zu glauben, dass man sein Leistungslevel den ganzen Tag über auf demselben Niveau halten kann. Das zu ignorieren, bedeutet am Ende – trotz permanenter „Präsenz“ – weniger Leistung zu bringen, als wenn man zwischendurch mehrere „Tankstopps“ einlegt. 

Ein gutes Zeitmanagement schließt auch Pausen ein 

Die durchschnittliche tägliche Leistungskurve eines Menschen gibt eigentlich schon vor, wann Pausen sinnvoll oder sogar notwendig sind. Diese Kurve lässt sich positiv beeinflussen mit einer oder auch mehreren kurzen Arbeitspausen, die den Geist für einige Zeit zur Ruhe kommen lassen und den Glykogenspeicher wieder auffüllen. Regelmäßig Pausen einzulegen, bedeutet auch, immer kürzere Ausstiegs-Perioden zu brauchen, weil dadurch die Fähigkeit abzuschalten trainiert wird und die Regeneration schneller eintritt. 

Unter Pause machen ist nicht unbedingt gemeint, gleich ein Schläfchen zu halten. Zahlreiche Studien belegen, dass schon kleine Pausen von ein bis zwei Minuten reichen, um einen gesunden Wechsel aus Belastung und Erholung zu erreichen und dabei konzentriert und produktiv zu bleiben. Andere Tätigkeiten, wie eine kleine Runde an der frischen Luft, helfen ebenso wie die aus dem Yoga bekannte 4-2-6-2-Atmung: Vor dem geöffneten Fenster bewusst vier Zeiteinheiten einatmen, den Atem zwei Zeiteinheiten anhalten, dann sechs Zeiteinheiten wieder ausatmen, anschließend zwei Zeiteinheiten pausieren. Wiederholt werden sollte diese „Abschalt“-Übung drei bis zehn Mal, am besten zwei davon über den Tag verteilt.  

Pausen optimiert: 

  • Wenn immer es geht, die Faustregel einhalten: Zu 90 Minuten Arbeit gehören fünf Minuten Pause.  

  • Nicht lange Pausen zählen, sondern deren Regelmäßigkeit. 

  • Wer sich die Pausen im Kalender einträgt (muss nicht auf die Minute genau stattfinden), vergisst sie nicht. 

  • Pausen können auch andere Beschäftigungen sein, die kurze und entspannende Ablenkungen darstellen – wie etwa sich zwischendurch einfach mal die Hände zu waschen. Medienkonsum, wozu auch das Herumzappen auf dem Handy zählt, gehört nicht dazu! 

  • Das Trinken nicht vergessen, Flüssigkeitsverlust führt auch zu Konzentrationsverlust. Das bewusste Zubereiten einer kleinen Tee-Zeremonie lenkt ab und entspannt. 

  • Die Abschaltfähigkeit muss und kann trainiert werden, Das Einhalten von gesetzten Pausen-Intervallen führt dazu, dass sie zur Selbstverständlichkeit werden. 

Wer denkt, dass man das partout nicht in den Tagesablauf einbauen kann, sollte wenigstens die 24-Stunden-Regel beherzigen: Einen Tag in der Woche konsequent nicht zu arbeiten und auch keine Gedanken daran zulassen, inklusive Abschalten der Mailbox. Ein echtes Kontrastprogramm, das ebenfalls helfen kann, die Batterien für die kommenden Tage wieder aufzuladen.  

Erfolgreiche Kommunikation in allen Lebensbereichen: Achtsamkeit und gewaltfreie Kommunikation im Fokus

In einem von 7Mind erschienen Beitrag zu diesem Thema werden viele Facetten der Kommunikation in unserem täglichen Leben beleuchtet. Sei es in der Familie, im Sport, im Ehrenamt oder im beruflichen Umfeld. Wir übernehmen alle in gewisser Weise eine Führungsfunktion. Die Art und Weise, wie wir kommunizieren, spielt dabei eine entscheidende Rolle, besonders in schwierigen Situationen. Autoritäres Verhalten muss gelegentlich mal sein und mag kurzfristig Wirkung zeigen, doch langfristig ist eine erfolgreiche Kommunikation der Schlüssel zum Erfolg. 

Achtsamkeit als Weg zur gemeinsamen Lösung 

Unabhängig davon, ob wir eine Familie leiten, ein Unternehmen führen oder Teams organisieren, sind Konflikte unvermeidlich. Doch wie gehen wir damit um? Die Antwort liegt in der Achtsamkeit – einem Instrument, das uns hilft, uns für andere zu öffnen, starke Bindungen zu knüpfen und Probleme konstruktiv zu lösen. 

In schwierigen Situationen ist es wichtig: 

  1. Achtsam Zuhören: Die andere Person ausreden lassen, aktiv hinhören und Ablenkungen wie das Smartphone beiseitelegen. 
  2. Einfühlen: Augenkontakt halten, Empathie zeigen und sich in die Perspektive der anderen Person versetzen. 
  3. Raum schaffen zwischen Reiz und Reaktion: Ein bis zwei tiefe Atemzüge nehmen, bevor man auf Gesagtes reagiert. 
  4. Gedankenkarussell stoppen: Eigene Interpretationen erkennen und sachliche Perspektive bewahren. 
  5. Innere und äußere Impulse einordnen: Gemeinsam Lösungen erarbeiten, das eigene Verhalten reflektieren und ein gemeinsames Ziel definieren. 

Achtsamkeitstraining und Meditation fördern nicht nur die Kontrolle über emotionale Prozesse, sondern schärfen auch die Sensibilität für die eigenen Bedürfnisse und die der anderen – eine Schlüsselkompetenz nicht nur im privaten, sondern auch im beruflichen Kontext. 

Gewaltfreie Kommunikation als Grundlage für gemeinsame Lösungen

Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) nach Dr. Marshall B. Rosenberg ist eine bewährte Methode, um bei Meinungsverschiedenheiten schneller zu einer gemeinsamen Lösung zu gelangen. Die GFK basiert auf Klarheit, Empathie und dem Aufbau starker zwischenmenschlicher Beziehungen. 

In vier Schritten zur richtigen Balance zwischen konstruktiver Kritik und Zuhören: 

  1. Beobachtungen äußern und Fakten liefern: Anstatt zu bewerten, klare Beobachtungen mitteilen. 
  2. Gefühle aussprechen statt Schuldzuweisungen: Offen über eigene Emotionen sprechen, ohne die andere Person zu beschuldigen. 
  3. Bedürfnisse erläutern, statt starre Positionen einzunehmen: Offenlegen, welche Bedürfnisse wichtig sind, ohne dabei personalisiert zu agieren. 
  4. Bitten formulieren statt Forderungen: Kooperative Bitten um gemeinsame Lösungen aussprechen.  

GFK-Training ermöglicht die Entspannung von konfliktgeladenen Situationen und fördert eine positive Unternehmenskultur. Eine Studie des “Institute for Mindful Leadership” hat zudem gezeigt, dass Mitarbeiter von achtsamen Führungskräften nicht nur zufriedener, sondern auch kreativer sind. 

Insgesamt lässt sich festhalten, dass erfolgreiche Kommunikation nicht nur das Betriebsklima verbessert, sondern auch auf das gemeinsame Ergebnis einzahlt. Die positiven Wirkungen von Achtsamkeit und Gewaltfreier Kommunikation lassen sich auf alle Formen des Führens bis hin zur Lebensführung ausdehnen.  

Du möchtest gerne mehr zu diesem Thema wissen und achtsamer in deiner Kommunikation sein? Dann schreibe uns gerne eine Mail an die team@mindful-business-life.de. Wir freuen uns auf deine Anfrage. 

Karin Bacher Consultants
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Fon: +49 (0) 7231 4628 631
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