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Südwärts

Vorstellungsgespräch

Meran, Terlan, Bozen, Eppan, Tramin … wie viele andere Ortsnamen aus anderen Ländern erinnern diese alle zunächst an Reisen und Urlaub. Und in diesem Fall klingen sie gleichzeitig schon ein wenig nach etwas Bestimmtem - nach Entspannung, Ruhe und Lebensgenuss. Besonders wer schon mal in Südtirol war, wird das bestätigen können.  

  

Südtirol ist das am schnellsten aus Deutschland erreichbare südliche „Naherholungsgebiet“, in dem man a) die warme Jahreszeit meist ein paar Wochen länger genießen kann, b) überwiegend keine Fremdsprachenkenntnisse braucht, und c) auch keine besonderen Weinkenntnisse. Denn hier ist es fast ausgeschlossen, dass man bei der Weinbestellung oder dem Kauf danebengreift. 

  

Wer Südtirol noch mit den Kalterersee-Billigweinen aus dem Supermarkt in Verbindung bringt, darf sich getrost von diesem Klischee verabschieden. Längst haben die dortigen Weinproduzenten sich auf die Vorteile ihres Terroirs besonnen und schaffen überwiegend Weine, die auch höchsten Qualitätsansprüchen genügen. 

  

Südtirol wird heute laut dem Weinmagazin Falstaff als „Premium-Region“ eingestuft, was dort so begründet wird: “Es sind vor allem die Weißweine, die begeistern. Hier kann Südtirol seine enorme geographische Bandbreite von Höhenlagen zwischen 250 und 1300 Metern ebenso ins Spiel bringen wie die große Sortenvielfalt.“ 

  

Besonders die weißen Burgundersorten wie Pinot Blanco, Pinot Grigio und Chardonnay können mit Frucht, Fülle und Finesse überzeugen. Und natürlich sind in Südtirol auch so einzigartige Weine zu Hause wie der Muskateller, der legendäre Gewürztraminer und der Lagrein, der für die Region typischen Rotweinsorte. 

  

Weingüter und Kellereien wie St. Michael-Eppan, Elena Walch, Franz Haas, Muri 

Gries und Schreckbichl zählen inzwischen zu den herausragenden Qualitätsbotschaftern der Region. Gewächse fast aller Südtiroler Weinproduzenten finden sich regelmäßig auf den Spitzenrängen der einschlägigen Bewertungen und konkurrieren inzwischen mit anderen internationalen Edelweinlagen – leider zunehmend auch was die Preise betrifft. 

  

Das schöne ist: Es müssen nicht immer die teuersten Tropfen sein, denn auch „einfache“ Weine haben hier durchaus Qualität, angefangen beim derzeit wieder ausgeschenkten jungen Wein bis zum „Siaßen“. Diese kommen etwa beim beliebten Törggelen auf den Tisch – dem hier typischen „Wanderer-Vesper“ - wo sie zu Speck- und Käseplatten, Röstkastanien und Nüssen gereicht werden.  

  

Denn unter anderem macht die einzigartige geographische Bandbreite von Höhenlagen Südtirol auch zu einem Wanderparadies schlechthin. Wo immer man auf einem der zahlreichen Südtiroler Wanderwege in die ebenso zahlreichen Gasthäuser einkehrt, darf man sich auf fulminante kulinarische Belohnung freuen. Eine Gegend also, in der man sich ganz auf sich und seine Bedürfnisse einlassen darf. 

Pimp your Pizza

Pizza und Wein

In der Zeitschrift Vinum schrieb vor einigen Wochen der Autor Falk Schlüter zum Thema „Foodpairing“ über „Das Beste zu: Pizza Margherita“. Wobei er von Produkten vom Homeservice, der Pizzeria an der Ecke oder aus dem Tiefkühler sprach, zu denen er die passenden Weinempfehlungen gab. Nun muss es ja nicht gerade immer der Edel-Italiener sein, bei dem die Pizza Margherita (falls es die überhaupt dort geben sollte) sicher von anderer Qualität sein dürfte, als die aus den vom Autor beschriebenen Quellen. Nur, ob sich dieser bei der Auswahl der empfohlenen Weine zu den Einfach-Pizzen nicht etwas verstiegen hat? 

  

Das Ziel ist ja, den passenden Wein zu Gerichten zu finden, die mit Ingredienzen wie stark säurehaltigen Tomaten harmonieren, wie sie auf Pizzen schon mal mehr oder weniger dominant vorkommen können. Da ist ein Pinot Gris mit „moderatem Alkohol und perfekt integrierter Säure“, oder auch rote Rebsorten wie eine „Cuvée aus Grenache, Syrah und Mourvédre“ sicher nicht verkehrt, der „beeindruckt mit Konzentration und Frucht“, wie der Autor schwärmte – und die bereits um die 15 Euro kosten. 

  

Wie viel wird in Deutschland im Handel für eine Flasche Wein bezahlt? 

  

Nur am Rande: Eine knappe Mehrheit (54 Prozent, Statista 2022) der Deutschen gab an, dass sie 5 bis zehn 10 Euro für eine Flasche Wein ausgeben würden. Bei 10 bis 15 Euro sind nur noch 11,74 Prozent dabei, und mehr als 15 Euro pro Flasche würden nur noch 8,97 Prozent der Befragten zahlen. Zur Einordnung dieser Zahlen: Der durchschnittliche Preis für eine Flasche Wein, die in Deutschland im Jahr 2021 über die Ladentheke ging, war 3,64 Euro! (WELT, 06/21) 

  

Angesichts dessen mutet seine Weinempfehlung, wie unter anderem der Elsässer „Sylvaner et Pinot Gris – Sous Volle, Zellberg 1998“ für stolze 48 Euro, schon ein wenig protzig an? Man kann natürlich eine Tiefkühl-Einfach-Pizza schon „aufwerten“, indem man sie mit einem  

teuren Wein kombiniert. Aber ob es dann gleich ein „overkill“ sein muss zum x-fachen Preis eines beschichteten Teigfladens mit eher schlichter Qualität, um diesen genießbar zu machen? Fühlt sich dann doch eher ein bisschen so an wie Flip-Flops zum Zweireiher? 

  

Es könnte ja vielleicht ein neuer Trend zur Veredelung einfacher Mahlzeiten werden: „Pimp your Pizza“ mit Edelweinen. Zumal man einen edlen Tropfen jederzeit zu Hause lagern und immer griffbereit zur Hand haben kann - auch wenn es dann bei der dazu passenden Mahlzeit nur zum Griff ins Tiefkühlfach reicht. 

 

Doch Spaß beiseite, natürlich ist es nie verkehrt, sich um die passende Getränke-Begleitung von Gerichten Gedanken zu machen. Zum Finden der idealen Wein-Kombination zu Gerichten ist diese „Food Pairing Tabelle“ durchaus zu gebrauchen.

Karin Bacher Consultants
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