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Warum versteht mich denn keiner?

Vorstellungsgespräch

Kommunikation ist wichtiger denn je, gleichzeitig, aber auch komplizierter. Interdisziplinäre und oft auch internationale Teamarbeit ist in Unternehmen der Standard. Damit erhöht sich die Komplexität und als wichtigste Kompetenz tritt die Fähigkeit gut zu kommunizieren in den Vordergrund. Aber vielschichtige Themen verständlich auf den Punkt zu bringen ist nicht immer ganz einfach.  

  

Eine gute Methode ist der souveräne Umgang mit den drei P‘s: 

  

•Persönlichkeit 

•Präsenz 

•Prägnanz 

  

Persönlichkeit  

  

Persönlichkeit ist die „Ich-Komponente“ im Gespräch. Wichtig sind hier Selbstvertrauen, Drive und Körpersprache. 

Selbstvertrauen ist das Vertrauen darauf, die Kommunikation zu meistern. Konflikte lösen zu können, ein Verkaufsgespräch erfolgreich abzuschließen. Wer nicht daran glaubt, erfolgreich kommunizieren zu können, wird das auch nicht schaffen.   

Drive also „Antrieb“ meint genau das. Die Energie zu haben auch in schwierige, anstrengende Gespräche hineinzugehen und sie so lange durchzuhalten, bis man bei einer befriedigenden Lösung angelangt ist. Menschen mit viel Drive lassen sich auch von Rückschlägen oder Einwänden des Gegenübers nicht einschüchtern, sondern suchen nach einer Möglichkeit, diese für sich zu nutzen. Ein Einwand des Gesprächspartners kann beispielsweise dabei helfen, diesen besser zu verstehen. 

Dass Körpersprache für Kommunikation eine wichtige Rolle spielt, ist nichts neues. Erfolgreich kommuniziert man dann, wenn sich die Botschaft der gesprochenen Worte in der Körpersprache widerspiegelt.  

  

Präsenz 

  

Präsenz ist die „Du-Komponente“. Hier geht es darum im Gespräch auf das Gegenüber zu achten. Dazu gehört natürlich Empathie, das heißt die Fähigkeit, sich in den anderen hineinversetzen zu können. Falls Dir das nicht so leichtfällt: keine Sorge. Meist reicht es schon, währen der andere spricht, nicht über die eigene Antwort nachzudenken, sondern erstmal zuzuhören. Wenn man das geschafft hat, kann man nämlich auch Empfängerorientiert kommunizieren. Also auf Sprache, Standards und Gewohnheiten des Gegenübers eingehen. So erhöht sich die Chance, dass man auch tatsächlich verstanden wird.  

  

Prägnanz 

  

Prägnanz bezieht sich auf den Inhalt einer Unterhaltung. Im Arbeitskontext sind das häufig Sachthemen. Das neue Angebot, das Problem mit der Maschine, die Besprechung mit Kunde A. Diese Themen Prägnant zu kommunizieren bedeutet, die wesentlichen Punkte zu kennen und klar auf den Punkt bringen zu können. Wenn man sich bei einem Thema ohnehin gut auskennt, kann man das vielleicht einfach aus dem Stehgreif. Ansonsten ist Vorbereitung nötig.  

  

 

Vielleicht ist Euch schon aufgefallen, dass diese drei Faktoren sich auch gegenseitig beeinflussen. Wer nicht genügend Drive hat, ein schwieriges Gespräch durchzustehen, dem wird es auch schwerfallen, die ganze Zeit präsent zu bleiben. Wer in seiner Körpersprache abwesend und unsicher wirkt, dem fällt es schwerer, einen prägnanten Eindruck zu entwickeln. 

  

Und natürlich spielen auch andere Faktoren eine Rolle. Zeitdruck zum Beispiel. Wenn die Zeit knapp ist, gibt es manchmal einfach keine Gelegenheit, erst ein Gefühl für den anderen zu entwickeln, oder genauer nachzufragen, was er denn jetzt mit dieser Aussage gemeint hat. Gerade in solchen Situationen ist die Prägnanz wichtig. Um so prägnant wie möglich zu kommunizieren kann man sich Fragen stellen wie beispielsweise: Was genau will ich sagen? Was muss mein Gegenüber wissen? Welches Wissen hat der Gesprächspartner schon und wie kann ich darauf aufbauen? 

Feedback schenken

Pizza und Wein

Feedback ist enorm wichtig. Dem würde wohl kaum jemand widersprechen. Trotzdem oder vielleicht auch gerade deshalb tun sich viele schwer damit. Positive Kritik gibt man gerne, schließlich kommt die ja auch gut bei Kollegen, Mitarbeitern und Vorgesetzten an. Aber wenn es darum geht, negative Kritik zu üben, sieht die Sache anders aus. Wann soll ich wie was sagen? Diese Fragen verunsichern und sorgen dafür, dass man das Feedbackgespräch oft vor sich herschiebt, die Aufgabe doch lieber selbst übernimmt oder die Kaffeeküche mal wieder ungeputzt bleibt. Was also tun? 

 

Das Wichtigste zuerst 

 

Feedback ist ein Geschenk. Besonders negatives Feedback. Es bietet die Möglichkeit, das eigene Verhalten zu reflektieren, die eigene Wahrnehmung mit der Fremdwahrnehmung zu vergleichen und – wenn man sich dafür entscheidet, die Kritik als berechtigt anzunehmen – das eigene Verhalten zu verändern.  
Diese Entscheidungsmöglichkeit, Kritik anzunehmen oder eben nicht, hat man übrigens. Das wird oft vergessen. Man möchte sich Feedback vielleicht gar nicht erst anhören, weil man das eigene Verhalten richtig fand oder einfach keine Lust hat, etwas daran zu ändern. Anhören sollte man sich Feedback aber immer. Annehmen sollte man es nur dann, wenn man es als gerechtfertigt betrachtet. 

 

Beim Feedback-Geschenk ist es wie bei jedem Geschenk, eine hübsche Verpackung ist schon der halbe Wert. Ein schön verpacktes Geschenk wird auch eher angenommen und geöffnet als eines, das nur so hingeworfen wird. Feedbackmethoden sind in dieser Metapher die Verpackungs-Anleitungen, die bei der Auswahl des Geschenkpapiers und beim Binden der Schleife helfen. Genauso wie es verschiedene Geschenkverpackungen gibt, gibt es auch viele verschiedene Feedbackmethoden. 

 

Zwei unserer Favoriten für den achtsamen Umgang miteinander: 

  • Für ein kurzes Feedback im Arbeitsalltag eignet sich die die STAR-Methode. Hier beschreibt man knapp die Situation, die Aktion der Person und welche Reaktion diese in einem selbst ausgelöst hat. Gerade für positives Feedback ist diese Methode perfekt geeignet. Bei negativem Feedback fällt sie dagegen oft etwas zu knapp aus und bietet auch keinen Zukunftsausblick in dem Ziele oder Erwartungen geäußert werden können.

 

  • Eine Methode die sich dagegen gut für negative Kritik, beispielsweise im Rahmen eines Mitarbeitergesprächs, eignet, ist die 3W-Methode. Die drei Ws stehen für Wahrnehmung, Wirkung und Wunsch. Zu Beginn des Gesprächs teilt man dem Gesprächspartner mit, wie man dessen verhalten wahrnimmt. So können Verhaltensintention und Wahrnehmung verglichen und Missverständnisse vermieden werden. Im zweiten Schritt werden die Auswirkungen des kritisierten Verhaltens besprochen und im dritten Schritt ein Wunsch für das zukünftige - im besten Fall geänderte - Verhalten geäußert. Im Mitarbeitergespräch können an dieser Stelle auch Ziele für die Zukunft vereinbart werden. Bei dieser Methode ist es ebenso wichtig, Ich-Botschaften zu senden, damit sich der Gesprächspartner nicht angegriffen fühlt.  

 

Und dann? 

 

Feedback – gerade negatives – ist wichtig, aber kaum einer hört es gerne. Es nagt an unserem Selbstbewusstsein und widerspricht vielleicht auch unserem Selbstempfinden als kompetenter, intelligenter, freundlicher Mensch. Feedback mag ein Geschenk sein aber auch die schönste Verpackung kann nicht verhindern, dass man an der geäußerten Kritik eine Weile zu kauen hat. Am besten lässt man jemandem nach einem schlechten Feedback also etwas Zeit, sich damit auseinanderzusetzten und zu entscheiden, wie er damit umgehen möchte. Dann steigt auch die Chance, dass sich das Verhalten in Zukunft tatsächlich ändert. 

 

Einzel- und Teamcoachings bieten wir Unternehmen als Standard-Entwicklungs-Modul an.  

Anfragen an: team@mindful-business-life.de 

Karin Bacher Consultants
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