Posts from 2022-05-18

„Slow-Urlaub“ auf dem Wasser

 

Reisen in ferne Länder sind gerade nicht so angesagt, nicht nur wegen der bei uns um sich greifenden Flugscham. Doch man muss ja nicht unbedingt Weltreisen unternehmen, um Schönes zu erleben. Ein Hausbooturlaub in Europa kann in Sachen Exotik-Faktor durchaus mithalten mit etwa einer Pauschalreise ins All-Inklusive-Resort sonst wo. 

  

Im Herzen Frankreichs liegt eines der schönsten Wasserreviere für einen Urlaub der besonderen Art. Auf dem längsten Fluss Frankreichs, der Loire, beziehungsweise den um sie herumschlängelnden Seitenkanälen, warten Erlebnisse der besonderen Art. Mit dem Boot nicht unter einer Brücke durch, sondern über eine Brücke fahren und der Fluss liegt darunter? Auf dem Pont-Canal de Briare, vom Meister der Metallkonstruktionen Gustave Eiffel erbaut, bieten sich spektakuläre Aussichten – doch nicht nur dort. Die Loire-Landschaft gilt zu Recht als eine der pittoreskesten Europas. Und die lässt sich am besten entdecken, wenn man sie in aller Ruhe genießt. 

  

Hausbooten haftet ja – für diejenigen, die sich noch wenig damit beschäftigt haben – etwas leicht Piefiges an, ähnlich dem Wohnwagen an der Anhängerkupplung. Zu Unrecht, wenn man sich erstmal umgesehen hat unter den Angeboten an luxuriös ausgestatteten Flussdampfern. Dann kann man schon Lust bekommen aufs Kapitän-Spielen, was übrigens bei den meisten Hausbooten für Jedermann und -Frau möglich ist, ohne spezielle Ausbildung oder Bootsführerschein. 

  

Und entspannter als in einem noch so schicken Wohnmobil, kann man kaum unterwegs sein. Auf der Straße ist man im Zweifel immer noch mit Massen von anderen im Stau gefangen, oder auf einem prall gefüllten Campingplatz. Während es auf Wasserstraßen noch deutlich mehr Platz gibt, auch in den Wasserfahrzeugen selbst, deren Maße (bis zu 4 m Breite!) ein gängiges Wohnmobil in jeder Hinsicht übertreffen können. Ums Tempolimit muss man sich ebenso wenig Gedanken machen: Die Hausboote tuckern (es gibt inzwischen auch solche mit E-Antrieb) mit besserer Schrittgeschwindigkeit auf den ruhig stehenden Gewässern los, was sich ungemein stressreduzierend auf die Passagiere auswirkt. 

  

Und dabei wären wir beim Komfort. Denn wenn man schon in einer der kulinarisch anspruchsvollsten Gegenden der Welt unterwegs ist, dann mit Stil. Und den kann ein gemütlich dahinziehendes und schön ausgestattetes Schiff allemal bieten. Es wird allerdings schwerfallen, die in der Regel gut bestückte Bordküche anzuwerfen, angesichts des verlockenden Angebots an Restaurants, Patisserien und Weingütern in den am Rand der Loire-Wasserwege liegenden Ortschaften. Diese und die zahlreichen Chateaus der Region lohnt sich unbedingt zu erkunden – am besten mit kleinen Ausflügen auf mitgemieteten oder mitgebrachten Fahrrädern. 

  

Ausführliche Tipps dazu gab es in der Falstaff Ausgabe Jul-Aug 2021, aus der wir nur eine kurze Passage zitieren wollen, weil sie den besonderen Charme einer Hausbootsreise in dieser einzigartigen Umgebung sehr schön beschreibt: „...das Boot tuckert gemächlich vorbei an Feldern, Wiesen und kleinen Dörfern, die aussehen, als seien sie aus der Zeit gefallen. Der Atem wird ruhig, die Seele weit… Zeit also für ein Glas Crémant.“ 

  

Dem sind nur noch ein paar Links hinzuzufügen, wo‘s die Flussdampfer zu mieten gibt: 

hausboot-nicols.de

locaboat.com/de 

www.nautic-tours.de 

Verteidigung gegen das schlechte Gewissen

 

Der Alltag kann ganz schön stressig sein. Es gibt Tage an denen sind 24 Stunden einfach nicht genug und irgendetwas kommt immer zu kurz. Die Arbeit, die Familie, Freunde, oder auch einfach nur man selbst. In diesen Situationen schleicht sich dann die kleine Stimme in den Kopf die sagt: „Das war aber nicht gut.“ „Das hättest du anders machen sollen.“ „Da hast du aber jemanden ganz schön enttäuscht.“ Man bekommt ein schlechtes Gewissen. 

  

Aber was ist das schlechte Gewissen eigentlich und wie entsteht es? 
In der Psychologie heißt das schlechte Gewissen „kognitive Dissonanz“ und entsteht, wenn es einen Unterschied zwischen unserer Selbstwahrnehmung oder unseren Erwartungen an uns selbst und der Realität gibt. Man erwartet von sich, eine Stütze für die Kollegen zu sein, hat aber diese Woche schon drei Aufgaben an sie weitergegeben. Das passt nicht zusammen und das Gehirn macht auf unangenehme Weise darauf aufmerksam. Man fühlt sich schlecht. 

  

Was tun gegen das schlechte Gewissen?   

  

Der beste Schutz gegen ein schlechtes Gewissen ist natürlich, es gar nicht erst entstehen zu lassen. Das ist leichter gesagt als getan. Fehler passieren nun mal. Was man aber vermeiden kann ist, dass das schlechte Gewissen entsteht, weil man nicht mehr genügend Zeit für einen bestimmten Lebensbereich wie zum Beispiel die Familie hat. Um zu bemerken, wann die Balance zwischen Arbeit, Familie, Hobbys, Freunden etc. aus dem Gleichgewicht gerät, hilft es, sich regelmäßig zu notieren, wie zufrieden man in den einzelnen Bereichen ist.  

So bemerkt man auch schnell, wenn ein Bereich gerade zu kurz kommt. Für diesen sollte man sich dann bewusst Zeit nehmen.  

  

Trotzdem gibt es natürlich Entscheidungen, die schwer fallen. Soll man die dringende Aufgabe noch an den Kollegen delegieren, um selbst pünktlich gehen zu können oder die Familie enttäuschen, die sich auf das versprochene gemeinsame Abendessen gefreut hat? Bei solchen Entscheidungen kann man in einer Entscheidungsmatrix das schlechte Gewissen gleich miteinbeziehen. Dazu notiert man in einer Tabelle die verschiedenen Handlungsoptionen:  

Die Aufgabe delegieren, sie selbst erledigen oder sie liegen lassen.  
In die Zeilen der Tabelle kommen die Lebensbereiche, auf die sich die Handlungsoptionen auswirken: 

Das Privatleben, die wirtschaftlichen Folgen, die Auswirkungen auf die Beziehung zu dem Kollegen und eben das schlechte Gewissen. 

Für jede Spalte-Zeile Kombination wird dann ein Wert von 1 „schlecht“ bis 3 „gut“ festgelegt. Wenn alle Werte eingetragen sind, werden sie pro Spalte addiert und die Handlungsoption mit dem höchsten Ergebnis wird gewählt. So kann man sich sicher sein, für den Moment die beste Entscheidung getroffen zu haben. 

  

Hat sich das schlechte Gewissen schon eingeschlichen, dann gilt: Angriff ist die beste Verteidigung. Menschen neigen dazu, negative Gefühle eher zu verdrängen. Das schlechte Gewissen wird dadurch aber meist noch stärker. Statt sich in eiserner Ignoranz zu versuchen, hilft es, sich kurz zurückzuziehen und sich mit den eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen. Zu verstehen, woher sie kommen, was sie in einem selbst auslösen und wie man dagegen vorgehen will. Hat man ein schlechtes Gewissen, weil man im Stress einen Kollegen sehr harsch angefahren hat? Dann reicht es oft schon, den Sachverhalt nochmal bei dem Kollegen anzusprechen und sich zu entschuldigen. Häufig wird man dabei erfahren, dass der andere den Vorfall sowieso schon vergessen hat und man sich umsonst Vorwürfe gemacht hat. 

Karin Bacher Consultants
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