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Sonnenschutz, aber richtig!

MBL Fitness-Tipp

Wir können es schon nicht mehr hören, so oft wie es schon seit Jahren in allen Medien wiederholt wurde: „Jeder Sonnenbrand erhöht das Hautkrebsrisiko“ – meint auch der Dermatologe Christian Merkel im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Und er nimmt darin auch gleich ein weitverbreitetes Vorurteil auseinander: „Gesunde Bräune gibt es nicht.“ Denn die Haut reagiert nur deshalb mit Bräune (und der vorangehenden Rötung), weil sie mehr oder weniger stark geschädigt wurde.  

 

Unsere Haut will sich schützen und gibt auf diese Weise ein Warnzeichen – in Form einer Entzündungsreaktion – vor übermäßigem Sonnenbaden. Das wird immer noch von vielen ausgiebig praktiziert, gerade in Urlaubszeiten. Doch auch schon ein leichter Sonnenbrand stellt eine Verbrennung ersten oder zweiten Grades dar, wodurch der Haut dauerhafte Zellschäden verpasst werden. Dazu kommt, dass bei längerer Sonnen-Exposition die UV-Strahlung tiefer in die Haut eindringt und die Bestandteile der Unterhaut schädigt, zum Beispiel das Kollagen – mit der Folge, dass die Haut weniger straff und elastisch ist. 

 

Edle Blässe ist wieder Trend 

Als Urlaubstrophäe und Beweis, dass es dort „schön“ war, taugt tief gebräunte Haut ohnehin schon lange nicht mehr. Eher als Beleg für eine gewisse Ignoranz in Sachen Gesundheitsgefahren. Von einer „gesunden Bräune“ kann man überhaupt nur dann sprechen, wenn sie langsam und kontinuierlich entstanden ist. So wie man sie etwa bekommt bei gelegentlichen Outdoor-Aktivitäten wie Radfahren, Tennisspielen oder leichter Gartenarbeit. Doch auch das sollte nie ohne ausreichenden Sonnenschutz stattfinden, wenn’s mal etwas länger dauern sollte und die Eigenschutzzeit überschritten wird.  

 

Dazu zählen in erster Linie die gängigen Sonnenschutz-Lotionen, von denen man im Zweifel immer den höheren Lichtschutzfaktor wählen sollte. Die Mär, dass man mit Faktor 50 nicht braun wird, stimmt schlicht nicht. Es geht nur langsamer und damit für die Haut schonender. 

 

Hier die wichtigsten Tipps für unbeschwerte Sonnentage:    

Zwischen 12 und 15 Uhr die Sonne, wenn möglich meiden, da dann die UV-Strahlung am stärksten ist – selbst an wolkigen Tagen.  

Besser erst nach einer halben Stunde nach dem Eincremen in die Sonne gehen.  

Wasserfester Sonnenschutz hält länger, wird aber beim Baden geschwächt. Regelmäßiges Nachcremen ist ratsam.  

Nachcremen verlängert allerdings nicht die Schutzzeit an sich! Wer mit LSF 20 zwei Stunden in der Sonne bleibt, kann diese Zeit nicht durch Nachcremen (am selben Tag) verdoppeln.  

Wie viel Sonnenschutz auftragen? Pro Körperregion einen fingerlangen dicken Strang, oder 15 Sprühstöße, und dann mit der Hand gut verteilen. Der Dermatologe meint: „Wer noch Sonnencreme vom vorigen Urlaub hat, hat wahrscheinlich zu wenig gecremt.“  

Bei lichterem Haar unbedingt die Kopfhaut mitbehandeln, oder Kopfbedeckung! Die häufigste Lokalisation für weißen Hautkrebs bei Männern ist übrigens die Kopfhaut.     

Und zuletzt eine Faustregel, abhängig vom Hauttyp: Das hauteigene Sonnenkontingent sollte 50 Stunden im Jahr nicht überschreiten. Auch für die notwendige Vitamin-D-Produktion genügt es, „Gesicht, Hände und Arme zwischen März und Oktober zwei- bis dreimal pro Woche der Sonne auszusetzen.“  

  

Wie „öko“ sind Sonnencremes?  

Die Frage nach in den Sonnencremes enthaltenen mineralischen oder chemischen Filtern beantwortet der Dermatologe so: „Mineralische Filter bestehen aus weißlichen, relativ großen Partikeln aus Titaniumdioxid und Zinkoxid. Sie reflektieren die UV-Strahlung und wehren sie so ab. Diese Filter werden vor allem in Produkten für Kinder und bei sehr hoher Sonnenexposition, wie sie zum Beispiel Surfer haben, verwendet – denn sie bieten einen sehr hohen Schutz. Moderne Sonnenschutzpräparate für ältere Kinder und Erwachsene enthalten meist eher chemische oder organische Filter, die UV-Strahlen in der obersten Hautschicht in Wärme umwandeln.“      

Mineralische Filter, die mit Nanopartikeln arbeiten, erzeugen keinen weißen Film auf der Haut. Dass diese Partikel, wie manche befürchten, in die gesunde Haut einziehen, ist laut Bundesinstitut für Risikoforschung zumindest „nicht nachweisbar“. Chemische Filter stehen dagegen im Verdacht, hormonähnlich zu wirken, wie sich bei Tierversuchen zeigte. Stoffe wie Oxybenzon sind deshalb bei vielen Herstellern nicht mehr enthalten. Zumindest für Wasserbewohner also nicht gerade bekömmlich, wenn sich Sonnenschutzprodukte beim Baden in deren Lebensraum verteilen.  

  

Besser cool bleiben  

Vor Sonnenbrand schützen natürlich auch entsprechende Textilien wie leichte T-Shirts oder Aktivbekleidung mit eingebautem UV-Schutz. Und ein Hut ist schließlich „auch eine brauchbare Erfindung“, um es mit den Worten des Baden-Württembergischen Ministerpräsidenten zu sagen. Was oft unterschätzt wird, ist Sonnenbaden im Schatten, denn auch dort ist beispielsweise am Strand oder in den Bergen die UV-Strahlung durchaus so wirksam, dass sogar unterm Parasol ein Sonnenbrand entstehen kann. Oder eben – mit dem passenden Lichtschutzfaktor – die sich langsam entwickelnde „gesunde“ Bräune. Und im Schatten kommen dann auch nicht nur die Drinks weniger ins Schwitzen ... 

Karin Bacher Consultants
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