Cool bleiben – Brennnesseltee gegen das Schwitzen

Die Temperaturen steigen, die Gedanken fließen – doch manchmal fließt auch der Schweiß ein wenig zu sehr. Gerade in stressigen Phasen kann Hitze zusätzlich belasten. Dabei muss es nicht immer die Klimaanlage sein: Die Natur bietet uns ein altbewährtes Hausmittel, das kühlend, entschlackend und überraschend wohltuend wirkt – Brennnesseltee.

Ein achtsamer Sommer-Tipp für Führungskräfte mit grünem Daumen

Ich sammle meine Brennnesseln direkt im Garten. Der morgendliche Gang mit Handschuh und Schere durch das hohe Grün ist für mich ein Ritual der Achtsamkeit – und eine stille Erinnerung daran, dass wir uns auch um uns selbst kümmern dürfen. Gerade als Führungskraft.

Die Kraft der Brennnessel – unterschätzt und wirkungsvoll

Die Brennnessel (Urtica dioica) gilt in der Naturheilkunde seit Jahrhunderten als Heilpflanze. Ihre Wirkung ist vielseitig:

  • Entwässernd & schweißmindernd: Perfekt bei Hitze, unterstützt sie die Regulation des Wasserhaushalts.
  • Reich an Mineralien: Besonders Eisen, Kalium, Kalzium und Magnesium – hilfreich bei Erschöpfung.
  • Stoffwechselanregend & entzündungshemmend: Gut für Gelenke, Haut und allgemeines Wohlbefinden.
  • Sanfte Unterstützung für Leber und Nieren.

In der Pflanzenheilkunde gilt: Die Brennnessel hilft dem Körper, wieder in Fluss zu kommen – und das spürt man, gerade in Phasen mit vielen Entscheidungen und hohen Anforderungen.

Achtsamer Umgang mit den Nesseln

Brennnesseln zu ernten erfordert Respekt – ihre feinen Härchen enthalten Ameisensäure, die beim Kontakt mit der Haut brennt. Doch mit Gartenhandschuhen, einer Schere und einem aufmerksamen Blick auf die Natur wird daraus eine kleine Übung in Präsenz.

Mein Tipp: Ernte nur die oberen jungen Triebe – sie sind besonders wirkstoffreich und mild im Geschmack.

Nach dem Pflücken einfach die Blätter vorsichtig von den Stielen zupfen (mit Handschuhen oder Küchenzange) und entweder direkt frisch verwenden oder an einem luftigen Ort trocknen.

So bereitest du deinen Sommertee zu

Für einen frischen Brennnesseltee:

  • 3–4 frische Triebspitzen mit Blättern (etwa eine Handvoll)
  • Mit 500 ml heißem, nicht kochendem Wasser (ca. 80 °C) übergießen
  • 8–10 Minuten ziehen lassen
  • Abseihen, lauwarm oder kalt genießen

 
Verfeinerung für den Sommer:

  • 1–2 Zweige Zitronenmelisse mitziehen lassen – wirkt zusätzlich entspannend
  • Zitronenscheiben oder ein Hauch frischer Ingwer bringen Frische
  • Für Eistee: Tee kaltstellen, mit Eiswürfeln, Minze und Zitronenscheiben servieren

Brennnessel als Ritual der Selbstfürsorge

In der Hektik des (Führungs-)Alltags ist es wichtig, kleine Inseln der Achtsamkeit zu finden. Das Sammeln, Zubereiten und bewusste Trinken eines selbstgemachten Tees kann ein solches Ritual sein – ein Moment des Innehaltens, der Rückverbindung zur Natur und zu sich selbst.

Der Brennnesselzweig in meiner Hand – festgehalten mit Gartenhandschuh – erinnert mich jedes Jahr aufs Neue: Auch etwas, das auf den ersten Blick abwehrt, kann heilsam sein, wenn wir ihm mit Respekt und Achtsamkeit begegnen.

In diesem Sinne: Bleib kühl – innerlich wie äußerlich.

 

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