Die Kürbis-Karriere zum Superfood

Es ist noch nicht so lange her, dass Kürbisse auf deutschen Äckern oft nur angepflanzt wurden, wenn man ein Feld ruhen lassen und es für eine bestimmte Zeit nicht bestellen wollte, um dem Boden Erholung und Regeneration zu ermöglichen. Kürbisse dienten einfach als „Gründüngungspflanzen“ zum Zweck der Bodenverbesserung. Die reifen Kürbisse wurden (mangels Interesses) zum Teil als Schweinefutter genutzt und manchmal auch einfach mitsamt ihrem großen Blattwerk untergepflügt, um den Boden aufzulockern und mit Nährstoffen anzureichern. Was für eine Verschwendung, oder?

Der Kürbis macht Karriere – vom Nutzpflänzchen zur Symbolfigur

Doch halt: Zum Glück hat man selbst bei uns entdeckt, dass Kürbisse nicht nur zur Bodenverbesserung taugen, sondern auch zur Abschreckung. Die Ackerfrüchte werden anlässlich der jährlich zum 31. Oktober stattfindenden Halloween-Manie, die sich hier wie eine vorgezogene Karnevalszeit zu etablieren beginnt, zu mehr oder weniger furchteinflößenden Fratzen verschnipselt. Als “Jack-o’-Lanterns” – gemäß eines ursprünglich zur Geisterabwehr gedachten irischen und heidnischen Brauches – dienen sie jetzt bloß noch als Staffage für die bald wieder überall stattfindenden Halloween-Kostümfeste. Sinnigerweise direkt vor dem christlichen Feiertag Allerheiligen, bei dem unter anderem in Baden-Württemberg ein Tanzverbot gilt.

Schnitzbar, aber auch essbar!

Die kürzlich durchgeführte „Aktionswoche gegen Lebensmittel-Verschwendung“ zielt auch auf diese Deko-Verwendung von Essbarem. Der hervorragende Geschmack von Kürbissen, von nussig-zart bis zu herzhaften Süßkartoffel- oder Maronen-Aromen, spricht allein schon dafür, dass Kürbisse besser auf den Teller kommen sollten, anstatt als Spuk-Lampen im Müll zu enden. In Deutschland werden weit über 100 verschiedene Kürbissorten angebaut, die reich sind an Nährstoffen und Vitaminen, sowie Mineralstoffen wie Eisen, Kalium und Zink. Zudem enthalten sie Ballaststoffe und Antioxidantien, insbesondere Beta-Carotin, ein Antioxidans, das Zellen vor Schäden durch freie Radikale schützt.

Grund genug also, um Kürbisse vor dem Schnitzmesser zu retten und sie wieder vermehrt auf die Speisekarte zu bringen. Dafür ist unter anderem der mit bis zu 30 kg schwere gelbe oder auch rote „Zentner“ geeignet, den man natürlich auch portioniert kaufen kann. Dieser, wie auch sein eher handliches Pendant, der „Hokkaido“, zeigt seine Geschmacksqualitäten besonders in Form einer feinen Kürbissuppe. Und was ist schon in der kalten Jahreszeit besser als eine leckere heiße Suppe, die ebenso gehaltvoll wie schnell zu machen ist?

Rezept Kürbissuppe

  • Für vier Teller braucht man 800 bis 1000 Gramm grob gewürfelten Kürbis, ohne Fasern und Kerne. Sowohl die Sorten Zentner als auch Hokkaido haben eine essbare Schale, die nicht entfernt werden muss.
  • Die Kürbisstücke in einem Topf mit Wasser bedecken (nicht zu viel Kochwasser und hinterher nicht abgießen, sondern mitpürieren), mit 1-2 EL Gemüsebrühe ca. 15 Minuten gar kochen.
  • Während des Kochens eine kleine Zwiebel fein hacken und in ca. 30 g Butter anschwitzen bis zu einer leichten Bräunung. Wenn die Kürbiswürfel gar sind, die Zwiebeln zu den Kürbiswürfeln in den Topf geben. Den Topfinhalt mitsamt dem Kochwasser mit einem Stabmixer fein zerkleinern.
  • Dann 200 ml Kochsahne dazugeben und diese einpürieren. Mit Salz und, je nach Geschmack mit Currypulver und etwas geriebener Muskatnuss abschmecken. Letzteres muss nicht für den ganzen Topfinhalt gelten, sondern kann auch individuell am angerichteten Teller gemacht werden.
  • Wer will, kann noch etwas gehackte Petersilie und geröstete Kürbiskerne über die Suppe im Teller streuen, ein deftiges Bauernbrot passt bestens dazu.

 

(Hinweis für Eltern mit Kindern im Grundschulalter: Das Basteln von Sankt Martinslaternen für den Martinstag am 09. November erfüllt einen ähnlichen handwerklich-erzieherischen Effekt, überlässt jedoch das Grundmaterial Kürbis seiner eigentlichen Bestimmung, dem Platz in der Küche.)

 

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