Detox: Hilfe oder Humbug?

Schlacken: Ein Begriff ohne wissenschaftlichen Beleg

Zu dem Themenkreis gehören auch die ominösen Schlacken, Stoffwechselprodukte, die laut Alternativmedizinern nach der körpereigenen Verbrennung übrig bleiben und sich angeblich in unserem Körper ablagern sollen. 

Dr. med. Petra Bracht stellt dazu klar: „Eine Vorstellung davon, wie solche Schlacken im Körper aussehen und wie sie sich bemerkbar machen, haben sie jedoch nicht. Auch ein Nachweis darüber, welche Form sie haben, wenn der Körper sie ausscheidet, liegt nicht vor. Bisher konnten Wissenschaftler in keiner Studie oder Untersuchung solche Schlacken in irgendeiner 

Form dokumentieren. Mit derzeitigem Wissensstand muss man deshalb festhalten:  Schlacken gibt es nicht!“ 

Unsere Leber, die beste Detox-Wächterin 

Was wirklich bekannt und erwiesen ist: Unser Körper entfernt schädliche Substanzen wie etwa freie Radikale oder andere Schadstoffe, die wir mit der Nahrung aufnehmen regelmäßig selbst, was über unterschiedliche Wege geschieht. „Körpereigene Entgiftungsorgane wie Haut, Lunge, Darm, Leber und Nieren arbeiten rund um die Uhr für uns auf Hochtouren und sorgen dafür, dass wir angefallene Abfallprodukte des Stoffwechsels, beispielsweise Säuren, schnellstmöglich loswerden.“  

Wie genau die einzelnen Organe ihre Entgiftungsfunktion wahrnehmen, würde hier zu sehr ins Detail gehen. Sie verrichten ihre Arbeit jedoch mit bemerkenswerter Effizienz und sorgen dafür, dass größere Ansammlungen von Giftstoffen gar nicht erst entstehen. Natürlich nur solange man nicht etwa dauerhaft lebensbedrohliche Mengen an Alkohol, Drogen oder Giften zu sich nimmt, die dann tatsächlich nur noch durch eine echte „Detoxification“ in Kliniken mit ärztlicher Betreuung in den Griff zu bekommen sind. 

Gesundheitsversprechen sind in erster Linie ein Geschäft 

Gleichwohl behaupten sich immer mehr Detox-Produkte auf einem Markt, der von großer Sorge um die eigene Gesundheit angetrieben wird – und gleichzeitig von noch größerer Unwissenheit geprägt ist. Es wimmelt von Entgiftungskuren mit Kräutertees, Säften, Pulvern und Kapseln, teilweise mit hochdosierten pflanzlichen Inhaltsstoffen, deren Wirkung (und vor allem auch mögliche negative Wechselwirkungen in Kombination mit anderen Stoffen) jedoch in keiner Weise wissenschaftlich belegt ist. Weshalb der Bundesgerichtshof gesundheitsbezogene Aussagen als unzulässig einstufte und die Bezeichnung „Detox“ in diesem Zusammenhang nicht auf Produkten verwendet werden darf.  

Trotzdem wächst der Markt für diese Entgiftungshelfer ungebremst weiter. Das Fazit der Dres. Liebscher & Bracht: „Wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit gibt es nicht. Dennoch verkaufen sich Produkte, die mit „Detoxing“, „Detox“ oder Ähnlichem werben, verdächtig gut. Wäre es tatsächlich so leicht, sich für einige Euros vom „Dreck unserer Umwelt“ zu befreien, gäbe es wohl keine oder kaum noch gesundheitliche Probleme in unserer Gesellschaft. Die Realität sieht leider anders aus.“ 

Wir sind täglich Belastungen und Umweltgiften unterschiedlichster Art ausgesetzt, ohne zunächst direkte körperliche Auswirkungen zu spüren. Dazu zählen auch Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln wie Aromen, Süßstoffe, Farb- und Konservierungsstoffe, die vor allem in industriell verarbeiteten Lebensmitteln enthalten sind. Also besser das tun, was wirklich hilft, denn natürlich können wir unsere Entgiftungsorgane bei ihrer Arbeit unterstützen. Mit einer möglichst naturbelassenen, überwiegend pflanzlichen Ernährung und Bio-Produkten. Denn was erst gar nicht in unseren Körper kommt, muss auch nicht wieder heraus.  

Wer gerne mehr zu diesem Thema erfahren möchte, findet hier weitere Informationen: https://www.liebscher-bracht.com/ernaehrung/detox/