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Richtig atmen ist (k)eine Kunst

 

Obwohl bewusstes Aus- und Einatmen eine der wirksamsten Methoden ist, um sich zu entspannen, atmet man oft falsch, ohne es zu wissen. Insbesondere bei Überforderung oder Stress ist der Atem kürzer und flacher. Dabei ist das Atmen ist die einzige Vitalfunktion unseres Körpers, die man ganz bewusst steuern kann, vorausgesetzt man weiß wie.  

 

Aber nicht nur bei Prüfungs- oder in Stresssituationen fällt es schwer, richtig zu atmen, auch im Alltag hat man meist verlernt, sein ganzes Lungenvolumen zu nutzen. Atmet man nur durch den Mund und nur in Brust und Schulter, so wird auch nur der obere Teil der Lunge mit Sauerstoff versorgt. Der Atem bleibt flach und oberflächlich. Das kann zu Kopfschmerzen führen und man fühlt sich ohne Energie, einfach nur, weil der Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt ist. Durch zu enge Kleidung und angestrengtes Sitzen vor dem PC wird das Atmen weiter erschwert, sodass sich auch noch die Verdauungsorgane verspannen und das Immunsystem angegriffen werden kann.  

 

Deshalb ist richtiges Atmen so wichtig und man kann es sogar schon von Babys lernen, die instinktiv tief in den Bauch atmen. Bei der Bauchatmung wird das gesamte Lungenvolumen genutzt und das ist auch die Atemtechnik, mit der man am meisten Sauerstoff aufnimmt. Doch so atmet man oft nur noch, wenn es der Körper aktiv verlangt, also bei Atemnot oder wenn man sich körperlich anstrengt.  

 

Die gute Nachricht: Richtiges Atmen kann man lernen und dabei ist weniger mehr! Schnelles und zu vieles Atmen führt dazu, dass man zu viel Sauerstoff im Körper hat, der nicht verbraucht wird, was sich wiederum negativ auf die Sauerstoffversorgung in den Zellen auswirkt. Deshalb ist es laut US-Journalist James Nestor, Bestsellerautor von „Breath - Atem: Neues Wissen über die vergessene Kunst des Atmens“, so wichtig, dass man weniger oft einatmet und weniger Luftvolumen ausatmet, aber das ist Übungssache. 

 

Die Anleitung für richtiges Atmen ist leider noch nicht im Allgemeinwissen angekommen. Sie wird von speziellen Atemtherapeuten oder Meditations-/Yogalehrern vermittelt. Doch oft sind es schon einfachste Techniken, mit denen man selbst eine positive und entspannende Wirkung im Alltag erzielen kann. Hierzu zählt z. B. die „4711-Atmung“ nach Thomas Loew, durch die der Atemrhythmus auf Schlafmodus reduziert wird: Man atmet vier Sekunden ein, sieben Sekunden aus und das für elf Minuten. Wird diese Übung zweimal täglich bewusst durchgeführt, fühlt man sich schon nach kurzer Zeit spürbar wohler und ausgeglichener.  

 

Auch bereits alte Kulturen und Religionen wussten um die Kunst des richtigen Atmens. Deshalb findet man bereits im Yoga Atem-Übungen, die sich positiv und regenerierend auf das Immunsystem auswirken und die sich problemlos in den Alltag integrieren lassen. Eine der einfachsten Atem-Techniken für den gelungenen Start in den Tag oder zur Entspannung am Abend ist das sogenannte „Box Breathing“, auch Vier-Quadrat Atmung genannt. Hier wird das Atmen in vier Phasen eingeteilt: Man atmet tief durch die Nase ein und spürt, wie sich der Brustkorb langsam füllt. Dann hält man die Luft an, zählt bis vier und lässt dann die Luft durch den Mund langsam und ganz wieder ausströmen. Anschließend zählt man erneut bis vier, bevor man wieder tief einatmet und den Vorgang wiederholt.  

 

Wenn man es weiß, ist es ganz einfach. Mit simplen tägliche Atem-Routinen im Alltag kann man gut für sich sorgen und sich sofortige Besserung und Entschleunigung schaffen. Wenige Minuten täglich für mehr Lebensqualität!  

 

Mehr zum Thema Entschleunigung finden Sie auch auf unserer Website …   

Können Therapien scheitern?

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Können Therapien scheitern? 

Einfach gesagt: ja, denn nur „40 bis 70 Prozent der Behandelten geht es nach einer Psychotherapie nennenswert besser – je nach Studie und Definition. Doch bis zu zehn Prozent leiden danach sogar mehr, und beim Rest hat sich nicht viel getan.“  

So ein kürzlich erschienener Beitrag auf „Psychologie Heute“, in dem sechs Faktoren genannt werden, die über Erfolg und Scheitern einer Therapie zumindest mitbestimmen. Nach unserer Sicht alle zutreffend, deshalb hier in Kürze wiedergegeben: 

 

  • Patient und Therapeut „matchen“ nicht.  

Nicht selten der Fall, wenn Bildungs- und kultureller Background der beiden Parteien weit auseinanderliegen. Oder wenn sogar noch Persönlichkeitsstörungen vorliegen, mit denen sich manche Therapeuten und Therapeutinnen eher schwertun – und eher „pflegeleichte“ Fälle bevorzugen. Wer ein „yavis“-Patient ist (young, attractive, verbal, intelligent, successful) und dazu einen Hochschulabschluss hat, wird laut einer Studie der Uni Mainz nur in 13 Prozent der Fälle nicht zu einem befriedigenden Abschluss kommen. Bei Patienten mit Hautschulabschluss liegt die Negativquote schon bei 23 Prozent. 

 

  • Welche Therapie ist richtig? 

Ein grundsätzliches Problem, bei deren Lösung sich Psychoanalytiker und Verhaltenstherapeuten laut „Psychologie Heute“ gegenüberstehen: „Depressionen etwa lassen sich mit verschiedensten Methoden einigermaßen erfolgreich behandeln.“ Doch bei der Behandlung von Ängsten gibt es zum Beispiel deutlich mehr Belege für Probleme in der Verhaltenstherapie. Eine gute Vorab-Orientierung der in Frage kommenden Methode ist essentiell. 

 

  • Die Wunsch-Therapie ist besser? 

Zwar brechen nur 19 Prozent der Behandelten eine selbst gewünschte Therapie ab – gegenüber 34 Prozent der Behandelten, die eine „verordnete“ Therapie erhalten. Doch laut einer großen Metaanalyse aus England stellte sich heraus, dass beide Gruppen nach Abschluss der Therapie zur gleichen Ergebnis-Bewertung kamen. Also besser gleich auf „Wunschkonzert“ setzen?  

 

  • Wie steht es mit der Therapeuten-Qualität? 

Eine große Studie von Michael Lambert ergab, dass bei den erfolgreichsten Therapeuten und Therapeutinnen 22 Prozent vollständig gesundeten, bei solchen mit der schlechtesten Quote nur 15 Prozent. Umgekehrt ging es bei den Erfolgreichsten nur fünf Prozent am Ende der Behandlung schlechter, während es bei den schlechtesten Therapeuten mit elf Prozent mehr als doppelt so viele waren. Die Kontrolle von Erfolgsbilanzen, etwa durch Krankenkassen,  steht leider noch aus. 

 

  • Wie steht es mit der Beziehungs-Qualität?  

„Die therapeutische Beziehung allein garantiert keinen Therapieerfolg“ – heißt es bei Pyschologie Heute. Und die Erfahrung gibt dieser Einschätzung recht. Sogenannte „gute“ therapeutische Beziehungen führen laut einer Studie sogar zu überdurchschnittlich vielen Therapieabbrüchen. Ein Therapeut, der zu sehr mit dem Patienten „mitschwingt“, stellt dessen Sicht nicht mehr ausreichend infrage und kann deshalb keine neuen Wege aufzeigen. Unbedingt wichtig ist jedoch die Kompetenz des Therapeuten, die der oder die Patientin ihm oder ihr gegenüber empfindet.  

 

  • Stimmt die Therapie-Richtung noch? 

Fortschritte sind nicht immer leicht zu identifizieren, Stillstand schon eher. Wenn eine Therapie nicht „anschlägt“, muss man dies nicht erst an deren Ende feststellen. Nachmessen unterwegs, Alarmzeichen wahrnehmen, gegebenenfalls die eingangs gewählte Methodik anpassen. Dabei können Fragebögen helfen als „Frühwarnsystem“, die zum Beispiel ein Computerprogramm auswertet. 

 

Wie man Enttäuschungen am besten vorbaut, dafür haben wir bei Mindful Business Life effektive Methoden und Coachings entwickelt, zu finden hier auf unserer Website.

Karin Bacher Consultants
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