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Mutig führen

Mutig führen

Mutig führen

Die Welt dreht sich immer schneller. Die Globalisierung ist längst da, die Digitalisierung schreitet voran und mit ihr entwickeln sich immer neue Freiheiten – aber auch immer neue Handlungsoptionen, die sorgfältig bedacht werden müssen. Soll diese Strategie verfolgt werden oder doch eine andere? Soll ich die Mitarbeiter zum mobilen Arbeiten schicken oder doch darauf bestehen, dass sie ins Büro kommen? Welche Weiterbildungsmaßnahme ist die richtige? Bei dieser Fülle an Möglichkeiten ist es schwierig, nicht den Überblick zu verlieren. Führungskräfte sind davon ganz besonders betroffen, weil sie nicht nur für sich selbst, sondern auch noch für andere mitentscheiden. Wie also bleiben sie trotzdem handlungsfähig? Ganz einfach, sie sind mutig.  

Was heißt mutig sein?

Mut ist immer dann gefragt, wenn eine Situation überfordernd oder angsteinflößend ist, kurz, wenn man aus der Komfortzone raus muss. Das bedeutet auch: Mut ist subjektiv. Was den einen Überwindung kostet, ist für den anderen vielleicht kein Problem und auch wenn man sich bei einer Entscheidung unsicher ist, können andere diese als mutig empfinden. Um herauszufinden, ob man mutig führt, empfiehlt es sich deshalb, hin und wieder den Blickwinkel zu wechseln und das eigene Verhalten aus einer anderen Perspektive zu betrachten.  

Mutige Führung beziehungsweise mutige Führungspersönlichkeiten zeichnen sich dabei durch einige besondere Fähigkeiten und Verhaltensweisen aus:

 

  • Vertrauen haben 

Mut beginnt im Kopf. Wer mutig sein will muss auf die eigenen Fähigkeiten und die eigene Intuition zu vertrauen. Mutig zu Führen bedeutet, dieses Vertrauen auch auf die eigenen Mitarbeiter auszuweiten. Zu häufig werden wichtige Aufgaben nicht delegiert oder Mitarbeitern das Homeoffice verweigert, weil sie dort nicht kontrolliert werden können. Kontrolle aufzugeben, fällt - verständlicherweise - oft schwer. Gerade hier ist aber der Mut gefragt, loszulassen und Verantwortung abzugeben in dem Vertrauen darauf, dass auch andere gute Arbeit leisten können und wollen.

 

  • Entscheidungen treffen 

Entscheidungen zu treffen, bedeutet häufig, Fehler machen. Die Angst vor Fehlern und ihren Konsequenzen ist überall groß. Was, wenn man den Chef verärgert, die Missgunst der Kollegen auf sich zieht oder die Firma viel Geld kostet? Diese Angst kann paralysierend wirken. Mutig zu führen bedeutet, aus der Schockstarre herauszukommen und sich selbst zu erlauben, auch mal etwas falsch zu machen. Viel schlimmer ist es nämlich, gar keine Entscheidungen zu treffen. Dabei kann es auch nicht schaden, hin und wieder die eigenen Kompetenzen zu überschreiten und einfach zu machen, statt sich vorher stundenlang zu fragen: „Darf ich das?“. 

  

Eine Entscheidung, bei der oft besonders viel Mut gefragt ist, ist die, „nein“ zu sagen. Jeder möchte gerne von den Kollegen gemocht werden, da kann es schwerfallen, eine Bitte um Unterstützung auszuschlagen. Wenn man aber der eigenen Arbeit kaum hinterherkommt, ist es wichtig, die eigenen Grenzen zu kennen und sie ganz bewusst aufzuzeigen.

 

  • Authentisch sein 

Authentisch zu sein heißt, sein Handeln an den eigenen Werten ausrichten. Ist man unzufrieden damit, wie die Dinge im Moment verlaufen, hilft es nichts, die Situation einfach zähneknirschend hinzunehmen. Mutig ist es, die eigene Meinung offen auszusprechen und die Fakten auf den Tisch legen. Innovation kann nur da entstehen, wo auch kritische Ansichten gehört werden. 

Wer sein Handeln an den eigenen Werten ausrichtet verhindert außerdem, als inkonsequent wahrgenommen zu werden, denn auch wenn sich die Meinung zu einem Thema, einer Geschäftsstrategie oder einer Person verändert, bleiben die dahinterliegenden Werte die gleichen.

 

  • Braucht es immer Mut?

Mutig zu Führen bedeutet also, Vertrauen in sich selbst und seine Mitarbeiter zu haben, authentisch zu sein, Entscheidungen zu treffen und die eigenen Grenzen bewusst aufzuzeigen.  

Es braucht aber nicht immer Mut, um mutig zu führen. Mut ist, wie bereits beschrieben subjektiv. Wer viel Freiheit hat, seiner Intuition zu folgen, der braucht dafür keine Überwindung. Wer am Arbeitsplatz so akzeptiert wird, wie er ist, muss keinen Mut aufbringen, um authentisch zu sein und wer gerne Entscheidungen trifft und keine Angst vor Fehlern hat, muss beim Entscheiden nicht aus seiner Komfortzone heraus.  

Das wunderbare an der Komfortzone ist, dass sie sich mit jedem Mal, bei dem man sie überschreitet, vergrößert. Je öfter man also heute Mut aufbringt und die eigene Angst überwindet, desto seltener muss man es morgen tun. 

 

Mutig Entscheidungen treffen lernen Führungskräfte in unseren Einzel-Coachings, denn Individualität ist Trumpf: team@karinbacher-consultants.de 

Bedürfnisse

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Verstehen, was gerade mit uns passiert 

Kaum jemand in unserem Umfeld, der keine Stress-Symptome zeigt oder sogar schon depressive Züge erkennen lässt. Covid-19 hält uns in Atem. Täglich neue Meldungen und dadurch mehr Ängste und Unsicherheiten. Kaum jemand erkennt Perspektiven und die Virus-Mutation Omikron ist das nächste große Fragezeichen, das uns umtreibt, verunsichert und ängstigt. 

Wie immer ist es hilfreich, die Ursache zu kennen. Wir wissen, wir haben Existenzangst, sorgen uns um unsere Gesundheit und die unserer Lieben. Brauchen eigentlich genau jetzt ein soziales Umfeld, das uns auffängt. Es sind zutiefst menschliche Bedürfnisse, die in dieser Pandemiezeit nicht erfüllt werden. 

Nicht befriedigte Bedürfnisse lösen Stress aus 

Viele kennen die Maslowsche Bedürfnispyramide. Doch welche Schlüsse ziehen wir hieraus?

Nach Abraham Maslow gibt es eine Hierarchie unserer Bedürfnisse, die durch seine Pyramide dargestellt wird: Sobald ein Bedürfnis befriedigt ist, wollen wir Menschen das nächste erfüllen. Nach den grundsätzlichen Bedürfnissen wie essen, schlafen, trinken etc. kommen die psychologischen Bedürfnisse. Werden unsere psychischen Bedürfnisse nicht beachtet, kommen wir in Stress. Auf Dauer macht uns dies krank: psychosomatische Erkrankungen, Suchtverhalten, Ausgebranntsein bis zu Depressionen, Gewalt gegen sich selbst oder andere. 

Wenn wir Menschen Stress haben, reagieren wir ganz unterschiedlich: manche werden aggressiv – greifen also an, andere stellen sich tot – ignorieren also, wieder andere flüchten – weichen der Gefahr also aus, laufen davon. Aggressiv muss nicht immer Gewalt bedeuten, sondern den Mut aufbringen, sich zu wehren. 

Wenn wir uns selbst verstehen, verstehen wir auch die Bedürfnisse der anderen und ihre Motivationen. Also können wir auch das Verhalten zumindest nachvollziehen, selbst wenn dieses auf uns negativ wirkt. Die wahrgenommene Zunahme an aggressivem Verhalten in unserer Gesellschaft, die befremdlich wirkende Gleichgültigkeit einiger Personen, all dies hat einen Grund: Mindestens zwei psychologische Bedürfnisse werden nicht befriedigt. Einmal erkannt, können wir, ganz im Sinne der Achtsamkeit, anders damit umgehen. Unsere Haltung verändern – uns selbst gegenüber aber auch den anderen. 

Psychologisches Grundbedürfnis Sicherheit 

Das Bedürfnis Sicherheit, das wir Menschen im Sinne unseres sicheren Einkommens, der Wohnung oder dem Haus oder der empfundenen eigenen Kompetenz z. B. im Arbeitsumfeld definieren, wird gerade massiv erschüttert. Viele haben Angst vor dem Arbeitsplatzverlust und den Folgen. Kann ich die Raten fürs Haus noch bezahlen? Nicht nur bei uns, in einem Land mit einem sozialen Netz. Auf der deutschen Lieblingsinsel Mallorca sind bereits im letzten Jahr ganze Familien vom Vermieter vor die Tür gesetzt worden, die Einkommen aus dem Tourismus von einem auf den anderen Tag weg.

Wen wundert es da, dass es Personen gibt, die mit Alkohol oder Drogen versuchen zu vergessen? Gewalt wie Diebstahl anwenden? Auf die Straße gehen und rebellieren? Selbstverständlich missbilligt dies die Gesellschaft und sanktioniert zu Recht. Andere wiederum kämpfen. Die Initiative Hope Mallorca versorgt diejenigen, die alles verloren haben, Familien-Hoteliers schlossen sich der Initiative SOS Tourismo an, um Druck auf die Politik zu machen.  

Psychologisches Bedürfnis nach Zugehörigkeit 

Lockdowns, Kontaktbeschränkungen, Meetings nur noch am Bildschirm – das macht was mit uns. Das Grundbedürfnis einer Gemeinschaft anzugehören wird massiv gestört. Wir sind soziale Wesen, die den direkten Austausch, kleine Berührungen wie eine Umarmung oder Küsschen zur Begrüßung brauchen. Ein Handschlag im Business-Umfeld zeigt Vertrauen. Wir werden krank, wenn uns Berührungen fehlen.

Das Leben in der Familie, die Gemeinschaft mit Freunden, der Umgang in einer Mannschaft oder in einem beruflichen Team, all dies entfällt und macht uns zunehmend unsozial. Wir verlieren den Bezug zu Gefühlen und nehmen anders wahr. Nach bald zwei Jahren Pandemie werden die Probleme, die daraus entstehen, immer größer. Ob die Kinder und Jugendlichen, denen die Wärme der Großeltern fehlt, das Lernen von Sozialkompetenzen in einer Gruppe … Es kommt eine große Welle auf uns zu, die viel Geduld von uns fordern wird.

Im Sinne des kommenden Festes der Liebe, freuen wir uns bei Mindful Business Life, wenn dieser Artikel dazu führt, sich selbst und andere mit mehr Nachsicht und Verständnis zu begegnen. Dann schaffen wir auch die nächsten Wochen und Monate gemeinsam. Wir können die Ängste nicht nehmen, der Umgang damit ist jedoch entscheidend. Denn: 

Wir brauchen unsere Energie, unseren Optimismus unsere Motivation zum Weitermachen. Packen wir’s an! 

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