“Nein, so kann ich nicht mit meinen Mitarbeitenden sprechen!”, das höre ich oft in Führungsseminaren, wenn ich auffordere, eine klare und eindeutige Sprache anzuwenden. Insbesondere wenn es um das wichtige Führungsinstrument Feedback geht, aber auch, wenn eine Führungsperson besser delegieren lernen möchte. Das “Handelsblatt” hat neulich geschrieben: “Teams mit freundlichen Chefs performen besser”. Genau! Freundlich, aber nicht nett. Und mit klaren Ansagen kommen Menschen in den meisten Fällen besser zurecht als mit Konjunktiven gespickten Äußerungen, die viel Inhalt aber keine Aussage haben. Ein freundliches, verständliches Feedback zum Beispiel sorgt dafür, dass Mitarbeitende motivierter arbeiten.
Bitte keine Freunde suchen!
In einem geschäftlichen Umfeld ist das Ziel einer Führungskraft sich den Respekt der Mitarbeitenden zu erarbeiten. Dies gelingt nicht, indem ich mir alle Mitarbeitenden zu Freunden mache. Es reicht, auf Augenhöhe miteinander zu sprechen. Unangenehme Gespräche führen und unpopuläre Entscheidungen treffen gehört zu den Aufgaben einer Führungsperson - ist man dabei zu nett, indem man Entscheidungen hinauszögert oder halbherzig kommuniziert - wirkt man unsicher und wird seiner Rolle nicht gerecht. Sich richtig positionieren ist eine Kunst, die erlernbar ist: Nämlich die Balance zu finden zwischen den Rollen einer Führungsperson und der eigenen Persönlichkeit. Dann wird man als Mensch respektiert. Also Freundlichkeit und Respektsperson passen sehr gut zusammen.Freundlich und respektvoll bleiben, so geht es
- Vertrauen aufbauen: Mitarbeitende in Entscheidungen einbinden und/oder um Vorschläge bitten. Entscheidung liegt beim Vorgesetzten – dies muss klar sein.
- Härte oder Eindeutigkeit? Der Inhalt und das Wie ist entscheidend: Bitte ich höflich, aber in klaren Worten darum, dass eine Aufgabe zu erledigen ist, kann dies absolut freundlich – unterstützt durch die Stimmlage oder durch ein Lächeln - passieren. Definitiv nicht so: “Könntest du dir vielleicht vorstellen gegebenenfalls das Protokoll zu schreiben?” sondern: “Bitte schreibe bis Donnerstag das Protokoll, damit wir vor unserem Meeting informiert sind, danke sehr.”
- Augenhöhe und Freundlichkeit bewahren: Wenn ein Kritik-Gespräch ansteht, sich selbst in eine gute Verfassung bringen, z. B. durch Meditation. Somit geht man gelassener ins Gespräch. Und dem Gegenüber vorher Bescheid geben, worum es geht, damit dieser sich ebenso auf das Gespräch einstellen kann.
- Sich ein Führungskommunikations-Training oder -Coaching gönnen. Denn eine gute Kommunikation, die motivierend und wertschätzend rüberkommt, ist erlernbar. Interesse? Dann kommt gerne auf uns zu: mindful-business-life.de/index.php/angebote/einzelgespraeche-einzeltrainings. Wir freuen uns auf euch.