Das neue Jahr ist wie eine leere Leinwand: voller Möglichkeiten, Pläne, und ja, auch guter Vorsätze. Doch während die Liste der Ziele oft schnell geschrieben ist – mehr Sport, gesünder essen, weniger Stress – bleibt die Umsetzung eine Herausforderung. Vor allem das Thema Stress ist für viele ein Dauerbrenner. Wir alle möchten gelassener und resilienter durch das Leben gehen, doch selten klappt das allein durch einen Neujahrsvorsatz. Wie können wir es also dieses Jahr schaffen, den Vorsatz „besser mit Stress umgehen“ wirklich umzusetzen?
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Der Vorsatz als „Projekt Gelassenheit“
Ein häufiger Fehler liegt darin, gute Vorsätze vage zu formulieren: „weniger Stress“ ist ein schönes Ziel, aber was bedeutet das konkret? Stattdessen könnten wir das neue Jahr als „Projekt Gelassenheit“ sehen und den Vorsatz in konkrete Schritte herunterbrechen. Statt das Ziel zu setzen, „nicht mehr gestresst zu sein“, könnten wir etwa anstreben, eine Meditationspraxis zu beginnen, regelmäßige Pausen im Alltag einzuplanen oder den Umgang mit schwierigen Emotionen zu lernen. So schaffen wir eine Struktur, die uns hilft, dranzubleiben. So mache ich dies Jahr für Jahr. Meine Jahre haben sozusagen ein Motto. Einmal war es Kultur, dann Reisen, ein anderes Jahr stand unter dem Motto Gesundheit. -
Der Plan für realistische Pausen
Viele Menschen geraten in Stress, weil sie in einer Art Dauerlauf-Modus durch den Alltag hetzen. Das Problem dabei: Unser Gehirn ist nicht für konstante Belastungen gemacht. Für die Umsetzung des Vorsatzes ist es deshalb entscheidend, Pausen einzuplanen. Hierbei helfen realistische Ansätze wie die „Pomodoro-Technik“, bei der man für 25 Minuten konzentriert arbeitet und dann eine kurze Pause einlegt. Regelmäßige Pausen steigern nicht nur die Produktivität, sondern mindern auch das Gefühl der Überforderung. Mit dem Einbau solcher Techniken in den Alltag schaffen wir eine Möglichkeit, Stress proaktiv zu verhindern. -
Kleine Erfolge feiern – und nicht perfektionistisch sein
Wer seinen Stress verringern möchte, steht oft vor einer paradoxen Situation: Man setzt sich hohe Ziele und erzeugt dadurch – noch mehr Stress. Die Lösung? Perfektionismus ablegen und sich erlauben, klein anzufangen. Schon fünf Minuten Atemübungen oder ein kurzer Spaziergang können einen Unterschied machen. Wichtig ist, dass wir uns regelmäßig bewusst machen, was wir bereits erreicht haben. Selbst kleine Fortschritte wie eine erfolgreiche Pausenroutine oder ein entspannter Umgang mit einer stressigen Situation sind ein Erfolg. Diese Momente bewusst zu feiern, motiviert und sorgt dafür, dass wir uns weniger selbst unter Druck setzen. -
Der Umgang mit „Stressfallen“
So gut unsere Vorsätze auch sind – es gibt immer Situationen, die uns besonders herausfordern. Die „Stressfallen“ lauern überall: das verpatzte Meeting, die E-Mail vom Chef, die sich wie ein Elefant auf die To-do-Liste setzt. Ein sinnvoller Vorsatz für das neue Jahr kann es sein, diese Stressfallen zu erkennen und eine persönliche „Notfallstrategie“ zu entwickeln. Atemtechniken, das Visualisieren von positiven Bildern oder ein persönliches Mantra können helfen, schneller wieder zur Ruhe zu kommen und in angespannten Momenten gelassener zu reagieren. -
Achtsamkeit – Schritt für Schritt
Eine der effektivsten Methoden, um langfristig besser mit Stress umzugehen, ist Achtsamkeit. Dabei geht es nicht nur um regelmäßige Meditation, sondern auch um eine Grundhaltung im Alltag: den Fokus auf den Moment zu lenken, ohne ständig an das Nächste zu denken. Beginnen wir in kleinen Schritten – etwa indem wir jeden Morgen zwei Minuten bewusst atmen oder beim Essen den Geschmack wirklich genießen. Solche achtsamen Momente schaffen Inseln der Ruhe und können langfristig helfen, Stress besser zu bewältigen. -
Verbündete finden
Warum nicht gemeinsam mit Freunden oder Kollegen am „Projekt Gelassenheit“ arbeiten? Ein Buddy, der ähnliche Vorsätze verfolgt, kann motivieren und helfen, dran zu bleiben. Zudem fällt es leichter, Schwierigkeiten zu reflektieren und gemeinsam Lösungen zu finden. Auch kleine Challenges – wie eine Woche lang jeden Tag fünf Minuten zu meditieren oder den Arbeitsweg zu Fuß zurückzulegen – sind einfacher und motivierender, wenn man sie gemeinsam angeht.
Das Ziel: Weniger Druck, mehr Gelassenheit
Gute Vorsätze sind oft ein Balanceakt zwischen Motivation und Überforderung. Doch gerade der Vorsatz, besser mit Stress umzugehen, sollte nicht zu einem weiteren Stressfaktor werden. Wenn wir das neue Jahr mit realistischen, kleinen Schritten beginnen und den Druck herausnehmen, haben wir die besten Chancen, tatsächlich eine Veränderung zu erreichen. Erfolgreiche Stressbewältigung bedeutet letztlich, unser inneres Gleichgewicht zu finden und zu lernen, uns selbst immer wieder liebevoll zu erden.
Mit jedem kleinen Schritt in Richtung mehr Gelassenheit schaffen wir nicht nur Raum für mehr Freude im Alltag, sondern auch für die großen und kleinen Herausforderungen des Lebens – und sind letztlich besser gewappnet für alles, was das neue Jahr bringen mag.
Das Bild habe ich übrigens dieses Jahr während des Konstanzer Seenachtsfests aufgenommen. 2024 stand unter dem Motto Boot. Wir waren mit Freunden auf dem Wasser, ein ganz besonderes Erlebnis, vor Kreuzlingen zu liegen und gemeinsam mit Menschen aus der ganzen Bodenseeregion zu feiern. Da war ich noch dabei die passenden Führerscheine zu erlangen. Heute darf ich selber fahren ...