Posts from 2021-11-29

Burnout

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Burnout – Arbeiten, bis nichts mehr geht?

Der Begriff „Burnout“ steht für „ausgebrannt sein, völlig erschöpft sein“ und ist ein Zustand extremer emotionaler und meist auch körperlicher und geistiger Belastung. Nach wie vor wird er hauptsächlich auf Überforderung und Stress im Beruf zurückgeführt und man kann ihn immer noch nicht auf bestimmte Auslösungsfaktoren reduzieren. Jeder kann davon betroffen werden, unabhängig von beruflicher Position oder privater Situation, Einkommen, egal ob jung oder alt. Aber da sich Burnout meist durch erste Symptome ankündigt, besteht auch die Möglichkeit, dass man rechtzeitig etwas dagegen unternehmen kann.  

Mögliche Symptome: fehlende Lebensfreude bis zur Resignation 

Generell drückt sich das Burnout-Syndrom durch unterschiedlichste Beschwerden aus, die sich über die Zeit entwickeln und verändern können. Man kann dabei nach psychischen als auch körperlichen Symptomen unterscheiden. Psychische Symptome können z. B. sein, dass sich die Betroffenen nach sehr hohem beruflichem Engagement in einem Zustand der Erschöpfung befinden. Kennzeichnend dafür kann chronisch empfundene Müdigkeit, geringere Belastbarkeit, Erholungsunfähigkeit, Lustlosigkeit sein. Kurz gesagt - fehlende Lebensfreude, begleitet von Nervosität und innerlicher Unruhe, Gereiztheit oder Aggressivität. Werden diese Anzeichen nicht erkannt und wird nicht entsprechend gehandelt können sie sich weiter verstärken, bis hin zu totaler Resignation und Lebensunfähigkeit. Als Konsequenz können sich diese seelischen Probleme auch auf der körperlichen Ebene auswirken und Beschwerden wie ein geschwächtes Abwehrsystem, Schlafstörungen, permanente Kopf- oder Rückenschmerzen, etc. auslösen und entsprechend kann die Gefahr für Suchtanfälligkeit und Unfälle steigen. Menschen im Burnout-Syndrom sind oft kaum mehr wiederzuerkennen. 

Negativer Stress macht krank 

Als Hauptauslöser im Leben eines Menschen gilt immer noch der steigende Stresspegel, oft verbunden mit einem viel zu hohen Anspruch an sich selbst. Stress setzt Hormone wie Adrenalin und Kortisol frei und unterdrückt dabei gleichzeitig das Immunsystem sowie das Schmerzempfinden. Das ist zwar perfekt, um kurzfristig Höchstleistungen zu erbringen, macht aber auf Dauer krank. Menschen auf dem Weg in den Burnout sind deshalb meistens nicht mehr in der Lage, eine zu hohe Arbeitsbelastung und falsch interpretierten Perfektionismus zu erkennen. Sie sind unfähig, von sich aus zurück in die Ruhe zu kommen, so dass dem Körper nichts anderes übrigbleibt, als dies selbst in die Hand zu nehmen.   

Selbstfürsorge vermeidet Burnout 

Gut zu wissen, dass die Veranlagung zu Burnout nicht per se im Menschen vorhanden ist, sondern meist die Folge von zu viel Stress und lieblosem Umgang mit sich selbst, denn hier kann man ansetzen. Eine Möglichkeit, um rechtzeitig vorzubeugen, ist, einzuhalten und zu schauen, wo man nicht gut mit sich umgeht und wo man sein Leben übersteigertem Streben nach Perfektionismus unterordnet. Es gilt zu prüfen, woher der als permanent empfundene Stress im Leben kommt, wie man ihn reduzieren kann, man ausreichend Grenzen setzt und wo man öfter auch mal NEIN sagen kann. Überlegungen, was das Leben lebenswert macht, nach welchen Motiven man handelt, wie man sich genügend und rechtzeitigen Ausgleich verschafft und achtsamer mit sich umgeht, sind genauso wichtig. Dazu haben wir in den letzten Newslettern einige Impulse gegeben. Newsletter

Unser Mindful Business Programm hilft dabei, Burnout sowohl vorzubeugen als auch in der Situation besser damit umzugehen. Es ist eine gute Möglichkeit, um wieder in die eigene Kraft zu kommen und auch darin zu bleiben. Kontaktaufnahme: team@mindful-business-life.de

Bedürfnisse

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Verstehen, was gerade mit uns passiert 

Kaum jemand in unserem Umfeld, der keine Stress-Symptome zeigt oder sogar schon depressive Züge erkennen lässt. Covid-19 hält uns in Atem. Täglich neue Meldungen und dadurch mehr Ängste und Unsicherheiten. Kaum jemand erkennt Perspektiven und die Virus-Mutation Omikron ist das nächste große Fragezeichen, das uns umtreibt, verunsichert und ängstigt. 

Wie immer ist es hilfreich, die Ursache zu kennen. Wir wissen, wir haben Existenzangst, sorgen uns um unsere Gesundheit und die unserer Lieben. Brauchen eigentlich genau jetzt ein soziales Umfeld, das uns auffängt. Es sind zutiefst menschliche Bedürfnisse, die in dieser Pandemiezeit nicht erfüllt werden. 

Nicht befriedigte Bedürfnisse lösen Stress aus 

Viele kennen die Maslowsche Bedürfnispyramide. Doch welche Schlüsse ziehen wir hieraus?

Nach Abraham Maslow gibt es eine Hierarchie unserer Bedürfnisse, die durch seine Pyramide dargestellt wird: Sobald ein Bedürfnis befriedigt ist, wollen wir Menschen das nächste erfüllen. Nach den grundsätzlichen Bedürfnissen wie essen, schlafen, trinken etc. kommen die psychologischen Bedürfnisse. Werden unsere psychischen Bedürfnisse nicht beachtet, kommen wir in Stress. Auf Dauer macht uns dies krank: psychosomatische Erkrankungen, Suchtverhalten, Ausgebranntsein bis zu Depressionen, Gewalt gegen sich selbst oder andere. 

Wenn wir Menschen Stress haben, reagieren wir ganz unterschiedlich: manche werden aggressiv – greifen also an, andere stellen sich tot – ignorieren also, wieder andere flüchten – weichen der Gefahr also aus, laufen davon. Aggressiv muss nicht immer Gewalt bedeuten, sondern den Mut aufbringen, sich zu wehren. 

Wenn wir uns selbst verstehen, verstehen wir auch die Bedürfnisse der anderen und ihre Motivationen. Also können wir auch das Verhalten zumindest nachvollziehen, selbst wenn dieses auf uns negativ wirkt. Die wahrgenommene Zunahme an aggressivem Verhalten in unserer Gesellschaft, die befremdlich wirkende Gleichgültigkeit einiger Personen, all dies hat einen Grund: Mindestens zwei psychologische Bedürfnisse werden nicht befriedigt. Einmal erkannt, können wir, ganz im Sinne der Achtsamkeit, anders damit umgehen. Unsere Haltung verändern – uns selbst gegenüber aber auch den anderen. 

Psychologisches Grundbedürfnis Sicherheit 

Das Bedürfnis Sicherheit, das wir Menschen im Sinne unseres sicheren Einkommens, der Wohnung oder dem Haus oder der empfundenen eigenen Kompetenz z. B. im Arbeitsumfeld definieren, wird gerade massiv erschüttert. Viele haben Angst vor dem Arbeitsplatzverlust und den Folgen. Kann ich die Raten fürs Haus noch bezahlen? Nicht nur bei uns, in einem Land mit einem sozialen Netz. Auf der deutschen Lieblingsinsel Mallorca sind bereits im letzten Jahr ganze Familien vom Vermieter vor die Tür gesetzt worden, die Einkommen aus dem Tourismus von einem auf den anderen Tag weg.

Wen wundert es da, dass es Personen gibt, die mit Alkohol oder Drogen versuchen zu vergessen? Gewalt wie Diebstahl anwenden? Auf die Straße gehen und rebellieren? Selbstverständlich missbilligt dies die Gesellschaft und sanktioniert zu Recht. Andere wiederum kämpfen. Die Initiative Hope Mallorca versorgt diejenigen, die alles verloren haben, Familien-Hoteliers schlossen sich der Initiative SOS Tourismo an, um Druck auf die Politik zu machen.  

Psychologisches Bedürfnis nach Zugehörigkeit 

Lockdowns, Kontaktbeschränkungen, Meetings nur noch am Bildschirm – das macht was mit uns. Das Grundbedürfnis einer Gemeinschaft anzugehören wird massiv gestört. Wir sind soziale Wesen, die den direkten Austausch, kleine Berührungen wie eine Umarmung oder Küsschen zur Begrüßung brauchen. Ein Handschlag im Business-Umfeld zeigt Vertrauen. Wir werden krank, wenn uns Berührungen fehlen.

Das Leben in der Familie, die Gemeinschaft mit Freunden, der Umgang in einer Mannschaft oder in einem beruflichen Team, all dies entfällt und macht uns zunehmend unsozial. Wir verlieren den Bezug zu Gefühlen und nehmen anders wahr. Nach bald zwei Jahren Pandemie werden die Probleme, die daraus entstehen, immer größer. Ob die Kinder und Jugendlichen, denen die Wärme der Großeltern fehlt, das Lernen von Sozialkompetenzen in einer Gruppe … Es kommt eine große Welle auf uns zu, die viel Geduld von uns fordern wird.

Im Sinne des kommenden Festes der Liebe, freuen wir uns bei Mindful Business Life, wenn dieser Artikel dazu führt, sich selbst und andere mit mehr Nachsicht und Verständnis zu begegnen. Dann schaffen wir auch die nächsten Wochen und Monate gemeinsam. Wir können die Ängste nicht nehmen, der Umgang damit ist jedoch entscheidend. Denn: 

Wir brauchen unsere Energie, unseren Optimismus unsere Motivation zum Weitermachen. Packen wir’s an! 

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